18 und ab heute obdachlos, was sollten meine nächste Schritte sein?

9 Antworten

Du solltest dich ans Jugendamt wenden, die wissen wie es weitergehen wird.

Ich wurde auch rausgeworfen und bin zum Jugendamt gegangen. Die haben mir geholfen. Daher wäre das die erste Anlaufstelle.

Mah, was sind das für Eltern! Geh morgen zum Jugendamt und erkläre deine Lage. Auch wenn du schon 18 bist, sind die noch für dich zuständig, weil deine Ausbildung nicht abgeschlossen ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Wenn man etwas persönlich nimmt, dann ist es auch persönlich

Hallo,

Mich betrifft dein Text sehr, da ich erst vor kurzem in einer sehr ähnlichen Situation war. Ich möchte dir daher einige Möglichkeiten aufzeigen:

  • Setze dich DRINGENDST mit dem Jugendamt in Kontakt. Ob dieses noch Zuständig ist hängt vermutlich davon ab, ob es in der Vergangenheit schonmal eingreifen musste.
  • Es gibt "Obdachlosenunterkünfte". Ich kann gut nachvollziehen wenn man von diesen keinen Gebrauch machen möchte, da das Klischeebild "Obdachloser" nicht mein liebstes Klientel wäre, mit welchem ich in einem Raum schlafen würde.
  • Sofern du Nächte draußen verbringen musst, suche dir einen Ort an dem kein anderer Mensch ist oder hinkommen wird. Das kann ein Wald sein, oder aber auch (manche wiedersprechen mir hier vielleicht, es ist aber besser als überfallen zu werden) an einem Nachts leeren und nicht befahrenen Bahnsteig. Suche dir einfach einen ruhigen Ort.
  • Wenn du auf die Toilette musst, suche dir einen ruhigen Ort wo du niemanden störst, oder noch besser (bitte tu dies!) nutze die Bahnhofstoiletten von Sanifair. Die werden recht gut saubergehalten und kosten grob 1€ pro Nutzung.
  • Halte dich von Alkohol und Drogen fern. Fängst du einmal damit an, wirst du vermutlich bis zu deinem Tod nicht mehr von der Straße wegkommen. Finger weg!
  • Kaufe Wasser von Gut&Günstig (oder anderen Eigenmarken der Märkte) und Brötchen aus den kleinen Brötchentheken von Edeka und Lidl. (Preis grob 25 Cent).
  • Besorge dir einen kleinen, günstigen Rucksack. Du wirst ihn brauchen...
  • Versuche dich insbesondere Tagsüber in irgendwelchen Gebäuden aufzuhalten. Nachts ist es schon kalt genug. Passe aber auf, dass dich andere Personen nicht als störend wahrnehmen.
  • Komme, sofern möglich, so oft wie möglich bei Freunden oder Bekannten unter. Gute, echte Freunde würden einem in solchen Situationen immer zumindest probieren zu helfen (es geht natürlich nicht immer :-/)
  • Passe auf nicht zu viel Geld auszugeben. Wenn es dir allerdings psychisch sehr schlecht geht spricht aber auch nichts gegen eine Packung Kekse (nicht aber häufig!). Bevor du depressiv wirst, nehme lieber die Packung Kekse (ABER keine Drogen!!!!)
  • Versuche bei der Arbeitsagentur einen Antrag aufs Bürgergeld zu stellen. Sei Kooperativ und arbeite mit denen gemeinsam zusammen! Du wirst ohne Wohnung auch bei 100 Bewerbungen kaum eine Chance haben, wirst also um das Bürgergeld kaum herumkommen. Sobald du dieses hast und eventuell eine Unterkunft hast, kannst du dir einen Job suchen.
  • Als Wohnungsportale bieten sich zum Beispiel Immoscout24 oder Kleinanzeigen an. Die Arbeitsagentur wird sicherlich auch Listen mit Wohnungen haben auf die du eventuell Zugreifen kannst.
  • Verliere nicht die Hoffnung! Das wird wieder, auch wenn es sehr schwierig ist und auswegslos scheint. Irgendwann wirst du ein gutes Leben führen können und auch wenn diese Zeit nun hart wirst, hast du Erfahrungen gemacht die dich auch im positiven prägen können. Du hast damit mehr Lebenserfahrung als viele andere, das kann ein Vorteil sein!
  • Viel Glück!

Bei weiteren Fragen melde dich gerne bei mir! (Auch per DM, sofern gewollt.)

Liebe Grüße,

Maximilian


Codeline  03.02.2025, 07:35

Ergänzung für alle diesen Text lesenden: Ich bin stand heute nicht (mehr) Wohnungslos. Es ist allerdings auch nicht so einfach wie viele denken.

Carina2024  03.02.2025, 08:07
@Codeline

Das freut mich zu hören dass du nicht mehr wohnungslos bist. Wie bist du denn nun aus der verzweifelten Lage herausgekommen?

Codeline  03.02.2025, 08:23
@Carina2024

Letztlich zum damaligen Zeitpunkt über die wirtschaftliche Jugendhilfe und darauffolgend durch eine Bekannte, welche nunmehr meine Vermieterin ist.

Carina2024  03.02.2025, 08:33
@Codeline

Wunderbar dass dir die wirtschaftliche Jugendhilfe geholfen hat und du eine gute Vermieterin gefunden hast.

Du bist noch sehr jung, deswegen rate ich dir, ziehe am besten in die Schweiz. Dort verdienst du wenigstens noch anständig und die Preise sind ja mittlerweile sowieso fast identisch zu DE. Mache in der Schweiz eine ordentliche Ausbildung, fange dort dein neues Leben an und vergiss deine schlimme Vergangenheit so gut wie möglich. :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – eBook -> Der Bildungswahnsinn und Ich

Rotfuchs716  05.02.2025, 23:34

Dazu fehlt ihm wahrscheinlich das nötige Startkapital. Wenn man kein Flüchtling ist kann man nicht einfach in ein fremdes Land gehen und sich dort von Behörden unterhalten lassen!