"Wölfe werden Alle Menschen fressen"

6 Antworten

Nun momentan sind die Wolfspopulation ja eher homöopathisch, in meiner Gegend gab es wohl auch vereinzelt schon Sichtungen.

Aber schauen wir mal nur auf den Biber, der war ausgerottet. Mittlerweile ist fast überall bei uns in der Gegend einer zuhause. Nur leider macht diese enorm viel Schäden. Kenne Landwirte welche auf Ihrem Acker auf einmal 1,5m nach unten sackten und Ihre Traktoren schwer beschädigten.. Die Auenwälder sehen bei uns Vogelwild aus und sind teilweise Lebensgefährlich zum betreten, da der Biber gerne fällt, ein bisschen knappert und dann den nächsten Baum umlegt. Die Waldbesitzer sind nicht gerade begeistert.. Umsiedeln nützt auch nichts, da innerhalb 2-3 Monaten wieder einer einzieht.

Schafhaltung rechnet sich nur noch als Landschaftspflege, jedes Tote Tier ist Verlust, wer soll das in Zukunft noch machen? Ihre Wolle werden die schon gar nicht mehr los und muss kostenpflichtig entsorgt werden...

Die Menschen waren früher einfach, aber nicht dumm. Es hatte wohl gründe warum man Biber und Wolf ausrottete. Und das war ein Kraftakt für die damalige Zeit die Tiere loszuwerden.

Meinst du es ist ratsam in Dichtbesiedelten Gebieten große Beutegreifer anzusiedeln? Was passiert wenn der Wolf keinerlei Scheu mehr vor uns Menschen hat, da ja kein Jagddruck dahinter ist, die sind ja nicht dumm die merken ja schnell ob wir Gefährlich sind. Manche sagen ja das es im Ostblock ja auch geht, ja da sind die Waldflächen viel größer und die Menschen welche in den Wald gehen, gehen grundsätzlich mit einer Schusswaffe. Gerne können wir ja Wölfe ansiedeln, nur möchte ich auch gerne noch in meinen Wald gehen können, ohne Angst haben zu müssen das ein Rudel Ihr Revier verteidigen will..Will nicht da im Walde stehen und die haben ihre Jungen zufällig in der nähe. Weil Schusswaffen an Private ist nicht so einfach/tolle in Dtl..

Ich denke, hier wird über die möglichen Konsequenzen noch nicht wirklich nachgedacht. Momentan ist das ja alles vereinzelt und "Toll". Was aber wenn die Population zu groß wird? Hier sollte man rechtzeitig unbürokratisch auch regulieren dürfen. Momentan ist jedes Tier ne heilige Kuh...


NoNameUser112 
Beitragsersteller
 01.08.2024, 15:29

Ganz ehrlich, hast du in deinem leben schonmal einen Wolf gesehen?

Und ist er auf dich zu gerannt und wollte dich fressen oder hat er sich nur für deinen Hund Interessiert? Aber wahrscheinlich ist er einfach abgehauen.

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Mhracer  01.08.2024, 17:58
@NoNameUser112

Ja noch, die ersten Biber kamen vor 15 Jahren bei mir in der Gegend an,nun mittlerweile halt überall. Die wolf Populationen wächst jedes Jahr um 30%. Hier ist es der Himmel auf Erden..

Habe ja nichts gegen den Wolf an sich, nur der Umgang mit diesen Tier wird mir zulachs gehandhabt. Das wird sich noch irgendwann mal rechen.

Aber schön wie du meine Bedenken mal so einfach beiseite wischst und keinerlei Antwort auf meine Fragen gibst.

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Ich finde es auch komisch warum man bei anderen Ländern über den Tiererhalt sich aufregt aber hier die zum schießen freigibt.

Bin Wolfspate und meine Frau Luchspatin beim WWf und wir freuen uns das die Tiere in DE ein neues Zuhause fanden.


NoNameUser112 
Beitragsersteller
 01.08.2024, 15:39

Ich mag die Tiere auch! Ich hatte mal einen wolf gesehen und der ist schnell abgehauen. Ich verstehe nicht, wieso sich alle so aufregen!

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xGENTLEMANx  01.08.2024, 16:24
@NoNameUser112

Hab ich auch aber nicht in DE.

Ist leider ne dumme Einstellung mancher wenn man mit wilden Tieren nicht umgehen kann gleich zur Waffe zu greifen.

Hoffe es werden mehr Tiere, sie sind ein Teil des Natur-Kreislaufs und haben ihre Berechtigung auf der Erde.

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Die Menschen haben einfach nicht mehr gelernt, wie man sich in der Gegenwart von Tieren verhält. Alles muss je stets gesichert sein, dass man ja keine Einschränkungen erleidet. Die Menschen gehen dadurch schon fast blind gegenüber gefahren durch die Welt, gerade in Deutschland. Wenn ich mir ansehe, wie mein Mann seine Baustellen sichern muss, dass sich ja keiner dort verletzen könnte oder wie ich im Kindergarten sämtliche Sicherheitsvorkehrungen einhalten muss ... anstatt, dass man die Menschen etwas sensibler für potentielle Gefahren macht wird alles aus dem Weg geräumt. Ich merke es ja schon, wenn ich mit meinem Rottweiler Gassi gehe. Der "gefährliche" kampfhund und trotzdem passiert es regelmäßig, dass Radfahrer ihn fast über den Haufen fahren, Kinder ihn mit Stöcken eins drüber hauen, weil sie gerade spielen und die Mütter nicht acht geben wohin ihre Kinder laufen ... Menschen sind es gewohnt, dass sie sich überall frei bewegen können und ihnen keine Gefahr droht. Morgens durch den tiefen Wald joggen ist Standart. Schon klar, dass diese Gesinnung mit der Existenz eines großen Beutegreifers kollidiert. Der Mensch hat vergessen Gefahren wahr zu nehmen und deshalb ist sein Verhalten gegenüber manchen Tieren auch mehr wie fragwürdig.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Kindheitspädagogin/ Tiererfahren

eieiei2  01.08.2024, 15:34

Das Gefahren Vergessen geht so weit, dass heute keiner mehr die Augen auf macht, wenn er die Fahrbahn überquert. Warum heißt die Fahrbahn wohl Fahrbahn? Aber wenn was passiert, ist immer jemand anders schuld.

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Menschen gibt es seit 300000 Jahren. Vor- und Frühmenschen gibt es seit der Trennung von der Entwicklungslinie der Schimpansen vor ungefähr 7 Millionen Jahren.

Die massenhafte Ausrottung von Raubtieren hat erst vor wenigen Jahrtausenden in der Antike mit der Verdrängung der Leoparden aus Südosteuropa und der Levante und der Verdrängung von Löwen und Leoparden aus Nordostafrika begonnen. Mehr als 5000 Jahren nachdem in Vorderasien, wo es bis heute [edit:] Wölfe und Restbestände von Leoparden gibt, Landwirtschaft und Nutzviehhaltung erfunden, etabliert und erfolgreich exportiert wurde. Weder die Entwicklung, noch die langfristige Etablierung von Landwirtschaft und Nutzviehhaltung wurde durch Raubtiere verhindert. Wölfe wurden in Mitteleuropa erst vor 100 Jahren ausgerottet, mehr als 5000 Jahre nach der Einführung von Landwirtschaft und Nutzviehhaltung in Mitteleuropa. Weder die Ausbreitung des Menschen über die ganze alte Welt, noch erfolgreiche Besiedelung Australiens oder die erfolgreiche Besiedelung Nord- und Südamerikas durch ursprünglich winzige Gruppen von Pionieren wurde durch die dortigen Raubtiere verhindert. Und das, obwohl es damals noch Arten gab, die weit gefährlicher waren als heute.

Koexistenz war immer möglich. Die alten Geschichten vom gefährlichen Raubtier hatten eine wichtige kulturelle Funktion: Sie haben die Aufmerksamkeit und das Situationbewusstsein geschärft, um die Koexistenz zu ermöglichen. Genauso wie Menschen die direkte Begegnung vermeiden, vermeiden auch Raubtiere die direkte Begegnung. Ihre Scheu vor Menschen ist nichts anderes als die Angst vor einem im Kampf lebensgefährlichen Gegner. Sie unterscheidet sich in ihrer Funktion nicht von der Angst der Menschen. Koexistenz von Spitzenprädatoren funktioniert nur, wenn sie gegenseitig ihre Stärke anerkennen und entsprechend handeln. Es hat mit Menschen und Raubtieren hunderttausende Jahre lang funktioniert.

Unser Problem als Gesellschaft ist, dass wir verlernt haben mit tierischer Konkurrenz und tierischer Gefahr richtig umzugehen. Wir brauchen heute keine Wölfe mehr um uns sinnlos in Gefahr zu bringen. Heute klettern Menschen für ein Selfie über Weidezäune und werden dann von vermeintlich ungefährlichen Rindern umgebracht. Null Situationsbewusstsein. Null!

Es ist einfach nicht mit der Realität vereinbar, jederzeit völlig ungefährdet überall hin gehen zu können. Früher war man aufmerksam, hat Gefahren frühzeitig erkannt und ist ihnen ausgewichen. Und unbewaffnet zu wandern oder in einen Wald zu gehen war lange undenkbar, weil man mit der Begegnung mit gefährlichen Tieren rechnen musste. Heute ist das alles vergessen. Beim Joggen schirmt Musik aus Kopfhörern von der Außenwelt ab und bei jeder anderen Aktivität verschwindet der letzte Rest Aufmerksamkeit im Handydisplay. Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem wir in halbwegs intakter Natur sofort Opfer unserer Unangepasstheit werden und von der Evolution aussortiert würden.

Daran sind nicht die Wölfe schuld, sondern nur das dumme Verhalten, das wir uns in den letzten 0,03% der Menschheitsgeschichte angeeignet haben.

Erst vor wenigen Wochen ging die Nachricht um die Welt, dass in Osteuropa eine Frau von einem Bären getötet worden ist.

Sofort haben viele - unter anderem eine Landrätin gefordert: Bewaffnete Bärenpolizei in Deutschland.

Wir superschlauen Europäer fordern in Afrika und Asien, dass Tiger, Wildhunde, Löwen und co nicht getötet werden sollen. Aber der große böse Wolf soll bei uns nicht leben dürfen? Und der Bär der es wagt nach Deutschland zu kommen ist gleich ein Problembär?

Tatsache ist: Wer Tierunfälle aufklärt stellt schnell fest, dass jeder Unfall mit Raubtieren am Ende nicht die Schuld des Raubtieres ist, sondern das individuelle Fehlverhalten des Menschen.

Natürlich müssen wir im Einzelfall auch Tiere töten. Das gilt auch für Wölfe, sofern eine Überpopulation droht. Dadurch dass der Mensch schon durch seine pure Existenz zwangsläufig in die Natur eingreift, müssen wir auch hin und wieder in die Natur eingreifen um ein ausgewogenes Verhältnis zu erhalten.

Aber bitte mit dem Wolf, dem Luchs und dem Bären!!!!!