Wieso wird oft die Massenproduktion kritisiert?

11 Antworten

Alles mit Maß un Ziel würde ich sagen. Wenn nur noch ein Konzern alles herstellt ist das eine zu große Machtkonzentration


treppensteiger  04.09.2024, 21:19

Massenproduktion und Monopolisierung ist nicht das Gleiche.

Internetghost  04.09.2024, 21:20
@treppensteiger

Das stimmt, aber im gegenwärtigen Wirtschaftssystem bleibt halt nur noch ein großer player übrig am Schluss maximal 2-3

damit wirklich irgendwann alle Leute irgendwann nichts mehr arbeiten müssen und ein schönes Leben haben werden

Und das ist seit Beginn der Industrialisierung eine einzige große Lüge.

Fiktives Beispiel:

Früher hatte der Weber ein tägliches Pensum zu bewältigen - er musste fünf Teppiche fertigen, dafür benötigte er einen ganzen Tag.

Mit den elektrischen Webstühlen schaffte er die fünf Teppiche an einem halben Tag. Durfte er dann gehen? Nein - er musste den ganzen Tag arbeiten.

Tatsächlich wachsen ja sogar die Anforderungen - mit mobilen Endgeräten sind wir überall erreichbar und sollen somit im Idealfall immer und überall arbeiten.

Weil die Geräte uns ja angeblich alles einfacher machen, wird immer mehr von uns gefordert - die Maschine ist das Maß der erwarteten Leistung, nicht der Mensch.

Bei entsprechender Roboterisierung wird vielleicht irgendwann nur noch in Berufen mit starken sozialen Komponenten menschliche Arbeitskraft benötigt werden - aber auch diese wird genau so ausgebeutet werden, wie der erste Weber der Geschichte.

Ich traue dieser kapitalistischen Leistungsgesellschaft nicht über den Weg.


FinWi  05.09.2024, 10:07
Mit den elektrischen Webstühlen schaffte er die fünf Teppiche an einem halben Tag. Durfte er dann gehen? Nein - er musste den ganzen Tag arbeiten.

Die Arbeitszeit ist von 12 Stunden im Zeitalter der Industrialisierung auf ungefähr 6 Stunden gesunken. Dazu kommen die ganzen Gesellschaftsmitglieder die gar nicht arbeiten gehen, seien es Schüler, Rentner oder Sozialleistungsempfänger. Also ja, die Menschen arbeiten bedeuten weniger.

Ich traue dieser kapitalistischen Leistungsgesellschaft nicht über den Weg.

Und doch lebst du in einer. Es gibt sicher Alternativen. Kuba, Venezuela, Nordkorea... Irgendeine Kommune... Sogar in Israel gibt es derartige Gemeinschaften denen du beitreten kannst, wo es keine Privatbesitz mehr gibt.

Enzylexikon  05.09.2024, 20:36
@FinWi

Ja sicher gibt es diese Gemeinschaften, aber mir geht es da auch weniger um mich - ich wünsche mir eine Befreiung aller Menschen aus ihren Ängsten von Lohnabhängigen, Konkurrenzkämpfen usw.

Viele Menschen kennen es halt nicht anders und denken deswegen teilweise nicht einmal darüber nach, was man daran ändern könnte. Ich wünschte mir, da würde sich etwas ändern.

Nichts mehr arbeiten ist nicht direkt etwas gutes…

Und an der Massenproduktion wird z.B. bei Fleisch kritisiert dass die „Farmer“ den Amazonas abbrennen nur um riesige Hektar für Futter haben. Und dann werden die Tiere in einen winzigen Ort gequetscht und gezüchtet.

Das Problem mit dem Wachstum ist die Banken wollen ihren Wert (ihre Bedeutung) nicht verlieren und fingieren Krisen um mit dem Wachstum die Preise (insbesondere schlimm bei den Eigenheimen) stetig steigen zu lassen.

Ich stimme dir jedoch zu dass das

Roboterisierung, damit wirklich irgendwann alle Leute irgendwann nichts mehr arbeiten müssen und ein schönes Leben haben werden

Passieren sollte. Also wenn schon Massenproduktion, dann mit der Intention dahinter.

Woher ich das weiß:Recherche

Wenn Massenproduktion ohne einen schlechteren Umwelteinfluss möglich ist, sehe ich darin nichts negatives, aber wenn Automation immer mehr die Arbeitsplätze vernichtet, kann ich darin nicht wirklich etwas gutes sehen. Denn ohne Arbeitsplätze kein Einkommen, ohne Einkommen keine Steuern, ohne Steuern keine sozialen Leistungen, ohne soziale Leistungen keine Kaufkraft, ohne Kaufkraft niemand der Lebensmittel und so weiter kaufen kann, und ohne Lebensmittel Massenaussterben. Und wozu dann Massenproduktion?