Wie sehen Jäger und Co das jagen?

13 Antworten

Hallo,

auf deine pauschalen und tendeziösrn Behauptungen möchte ich gar nicht eingehen.

Ich bin Förster. Teil meines Jobs ist es beispielsweise auch, zu beurteilen, wie sich in verschiedenen Jagdrevieren die Verbissbelastung durch das Wild auf die Waldverjüngung auswirkt. Daher weiß ich nur zu gut, dass es in manchen Revieren wunderbar funktioniert, dort wird genügend geschossen, die Jagd so abgestimmt, dass sie sich auf Brennpunkte konzentriert, und im Ergebnis kann der Wald wachsen, die jungen Bäume aller wichtigen Baumarten haben die Chance, groß zu werden. Und anderswo funktioniert das nicht. Häufig ergibt sich nach Pächterwechsel eine Änderung in die eine oder andere Richtung. Der Zusammenhang damit, wie die Jagd ausgeführt wird, ist nicht zu leugnen. Ohne Jagd gäbe es bei uns keinen Wald mehr. Übrigens, dort wo ich unterwegs bin, gibt es schon ziemlich lange Wölfe. Natürlich wirken sie sich auf den Schalenwildbestand aus. In einer vom Menschen nicht total umgekrempelten Landschaft würden sie es auch schaffen, dass der Wald wächst. Da aber der Mensch den Wald auf wenige kleine Bereiche zurückgedrängt hat, herrschen andere Verhältnisse. Das Wild, das auf den Landwirtschaftsflächen reichlich Nahrung findet, hat sich exorbitant vermehrt. Natürlich stellte sich auch unter diesen Verhältnissen ein Glechgewicht zwischen Prädatoren und Beutetieren ein, aber auf einem ganz anderen Niveau als in der unbeeinflussten Landschaft. Ein Niveau, bei dem der Wald nicht mehr wachsen könnte.


wiki01  23.01.2025, 09:53
Schalenwildbestand

Denkst du, jemand, der so eine tendenziöse Frage stellt, weiß, was Schalenwild ist?

wmsieger 
Beitragsersteller
 23.01.2025, 17:05
@wiki01

Ich hab das ja nicht so formuliert. Ich habe diesen Text so von einem Bekannten bekommen.

Mein Onkel ist Jäger und wenn ich das erzähle heißt es immer gleich „Oh mein Gott, das heißt, er knallt Wildtiere ab! Wie schrecklich!“

Fakt ist aber, Jäger sind wichtig für die Waldgesundheit. Sie sorgen dafür, dass es zum Beispiel nicht zu viele Rehe gibt, da diese sonst ganz viele Pflanzen kahl fressen würden.

Seit es den Wolf oder Bären als natürlichen Feind nicht mehr gibt, muss der Mensch eben helfen.

Mein Onkel ist nicht an irgendeiner Trophäe interessiert, nein, er mag Wildtiere und den Wal sehr gern und sorgt mit seinem Job zusammen mit Forstwirten für eine ausgewogene Vielfalt im Wald.

Natürlich gibt es auch andere Jäger, die nur jagen um das größte Hirschgeweih im Wohnzimmer hängen zu haben…


myotis  01.02.2025, 19:47

Dein Onkel mag auch Wale? ;o)

Nein, bestimmt hast du Wald gemeint...

...oder beides....

Adventure100  02.02.2025, 00:11
@myotis

Haha, nein, ich meine mein Onkel mag den Wald 😂

Gegen Wale hat er aber auch nichts :D

Stimmt es, dass nur aus Spaß, Langeweile und Tradition gejagt wird?

Nein.

Es gibt ganz verschiedene Motivationen zur Jagd...

zu "Bräuchte es die Bejagung von Wildtieren gar nicht?"

Ohne Bejagung nehmen - mangels großen Prädatoren und wegen der großen künstlichen Nahrungsangebote - die Wildbestände und damit die Wildschäden praktisch grenzenlos zu...

https://de.wikipedia.org/wiki/Wildschaden

https://de.wikipedia.org/wiki/Verbiss#Wildverbiss

https://de.wikipedia.org/wiki/Schälschaden

... und ohne Jagd kein https://de.wikipedia.org/wiki/Wildbret

Es ist war, dass man durch planloses Abschießen viel durcheinander bringen kann. Beipsielsweise haben Wildscheinrotten eine Leitbache, wird diese geschossen, beginnen vor allem die jungen Rottenmitglieder zu marodieren, was oft Schäden zum Beispiel in Gärten zur Folge hat.

Das wissen Jäger aber normalerweise.

Das mit der Geburtenregelung ist Unsinn. Fehlen die Raubtiere, vermehren sich die Pflanzenfresser so lange, wie sie genügend Platz und Nahrung finden. Dadurch wird aber der Wald verbissen, auch Felder werden geschädigt. Ein Eingriff ist also notwendig, oder man müsste die Schäden in Kauf nehmen.