Wie bewertet ihr den Hass mancher Gläubigen gegenüber Atheisten?

14 Antworten

Christen und Muslime empfinden einen unendlich großen Hass gegen Atheisten und Agnostiker, ansonsten würden sie keinen Gott anbeten, der Ungläubige in eine ewige Folterhölle schickt, wie Christen und auch Muslime meinen, oder auch nur vernichtet, wie Jehovas Zeugen meinen.

Ich habe Mühe damit, wenn Menschen in "Gläubige" und Andere eingeteilt werden. Oft habe ich erlebt, dass "gläubig" ausschliesslich für die eigene Ansicht gilt. Wie wenn diese das Monopol für das allein Richtige hätte.

Irgendwo steht als Zitat: in meines Vaters Haus hat es viele Wohnungen.

Alle, die anders denken-leben-glauben... haben das gleiche Anrecht, ernst genommen und geachtet zu werden.

Wer steht denn drüber, und vermag über den Lebensgang anderer Menschen gültig zu urteilen?

Grüß Dich Freitag19

Die Antwort muss komplex ausfallen, aber ich will versuchen das mal in gebotener Kürze verständlich darzulegen. Anders ist es leider nicht machbar. Ich hoffe Du verstehst es.

Atheisten lehnen einen Gott ab, denn der ist nicht zu beweisen. Das können auch Christen, Moslems oder Juden nicht. Auch Götter sind nicht beweisbar. Wer das glauben will, bitte schön. Das ist jeweils die eigene Sache des Gläubigen. Aber in Diskussionen kommt es immer wieder vor, das Atheisten mehr wissen als Monotheisten von ihrer eigenen Religion. Das müssen sie auch, sich damit beschäftigen. Schließlich haben sie vernünftige Gründe die sich mit Philosophie, Wissenschaft und eigenem Erleben decken. Sie sind in der Lage Widersprüche im Monotheismus herauszuarbeiten und zu begründen. Darin liegen die Gründe eben ein Atheist zu sein.

Und was sie noch von Monotheisten unterscheidet, ist in der Hauptsache die Toleranz. Diejenigen Atheisten die sie nicht aufbringen können, haben lediglich eine eigene Abneigung gegenüber Christen, Moslems oder Juden, ohne genau zu wissen, wie das zu begründen sei. Da fehlt es auch an Bildung und Wissen! Das ist aber eine Minderheit, wenngleich die auch sehr lautstark und aggressiv sein kann. Sie sind aber kein Beispiel für das Wesen des Atheismus. Das muss deutlich herausgestellt werden.

In der Regel aber führt es in selbst rein sachbezogenen und ruhigen Diskussionen dazu, das Monotheisten Atheisten grundsätzlich absolutes Unwissen unterstellt wird, obwohl diejenigen fachlich viele Gründe kennen, wo die Widersprüche im monotheistischen Glauben liegen. Oft wird gesagt, sie sollten doch mal die Bibel lesen, dann würden sie anders denken. Das ist aber Arroganz!

Abgesehen von Hardcore-Atheisten die jegliche Transzendenz leugnen, die gibt es auch, können Atheisten sehr wohl religiös sein, sie glauben nur nicht an einen Gott oder an Götter. Bei religiösen Atheisten gibt es zwar den Gottesbegriff, aber sie verwenden neutral den Begriff 'Das Göttliche'. Deren Ansatz ist derart verschieden vom Monotheismus, das sich Monotheisten sowas gar nicht vorstellen können, aber wissenschaftlich gesehen äußerst vernünftig ist. Als Religion oder Weltanschauung wird das nicht aufgefasst, was fachlich jedoch unrichtig ist. Die Vorstellung von Religion unterliegt nämlich nicht einem ideologisch-monotheistischen Monopol.

Lies Dir das mal durch! Es ist sehr verständlich geschrieben, trotz des etwas sich kompliziert anhörenden Titels. Es dürfte spannend für Dich sein!

Was ist der mostisch-atheistische Panentheismus?

Ein Angebot atheistischer Religiosität.

Monotheisten sehen das aus absolutem Unwissen heraus als reinste Ketzerei und bekämpfen ihn. Die Auffassung, ihre Religionsvorstellung sei die einzig richtige und alles was dem widerspricht sei in sich widersprüchlich, ist unhaltbar.

Und schon gibt es Streit, der aufgrund dieser unnachgiebigen Haltung in Hass ausarten kann. Sie verstehen Kritik an ihren religiösen Glaubensinhalten eben als Hass.

Daran ist der Dogmatismus und die Indoktrination Schuld.

Hier kannst Du die Gründe dafür noch genauer nachlesen und den Ausweg aus dem Dilemma den Monotheisten besitzen.

https://www.gutefrage.net/frage/wie-entstehen-normen#answer-550662196

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Wissenschaftliches Buchstudium und eigene Erfahrung

Gar nicht, weil es den nicht gibt. Was du in deiner Frage andeutest ist kein Hass sondern eine Einstellung darüber das man als Christ glaubt, das Sünde von Gott trennt weil er gerecht und Heilig ist was mit Sünde nicht zu vereinbaren ist.

Es ist also nur eine falsche Interpretation von dem was du hier ließt. Jemanden zu hassen sieht anders aus und so etwas wirst du keinem echten Christen anlasten können, da Christen zwar die Lüge hassen aber nicht diejenigen die belogen wurden und sich belügen lassen, die sollen ja mit der Wahrheit Gottes bekannt gemacht werden.

Wer sich beleidigt fühlt, sollte an seinem falschen Stolz arbeiten und muss sich nicht gleich gehasst fühlen.

Hass ist die radikalste Form der Unmenschlichkeit, einem wahren Christen unwürdig und auch unmöglich.

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gal.5.14 " Liebe deinen Nächsten wie dich selbst "

Freitag19 
Beitragsersteller
 04.08.2024, 20:20

Wenn ein Christ zu einem Atheisten sagt "Haha, du kommst in die Hölle und dort wirst du leiden" ist das purer Hass. Man wünscht niemandem Leid.

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berloff  04.08.2024, 22:28
@Freitag19

Für mich hört sich das nach Dummheit an, nicht nach Hass. Der das gesagt hat war mit Sicherheit auch kein Christ, jedenfalls kein bekehrter Christ. LG

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Ich als gläubiger Nichiren-buddhist und Atheist empfinde nicht, dass ich gehasst werde, obwohl ich viele Kommentare bekomme