Was haltet ihr vom Gendern?

23 Antworten

Es ist eher buchstäblich eine rabiate Verschandelung unserer deutschen Sprache. Ich erläutere gleich, warum:

Die beiden (fremdsprachige Begriffe und Gendern) sind schon schlimm, aber die Ursache dafür ist die Rechtschreibreform der deutschen Sprache von 1996.

  • Viele vertauschen „das“ und „dass“, weil die beiden Wörter ähnlich sind. Hätte man es auf „daß“ gelassen, würde man den Unterschied weniger merken.
  • Viele schreiben „Seit ihr“ oder „seid 20 Jahren“. Von „seit“ spricht man, wenn es um Zeit geht.
  • Manche schreiben „Fitnesssstudio“ oder „Schwimmmmeister“ mit vier Buchstaben hintereinander, versehentlich, weil es schon bei drei Buchstaben schwer ist, das zu lesen. „Fitneßstudio“ und „Schwimmeister“ läßt sich äußerst einfacher und schneller lesen als „Fitnessstudio“ und „Schwimmmeister“.

Ich werde die neue Rechtschreibreform/-verhunzung von 1996 nie unterstützen. Ich schreibe auch immer noch „Schwimmeister“ anstelle von „Schwimmmeister“, "daß" anstelle von "dass", "plazieren" anstelle von "platzieren" oder "100mal" anstelle von "100-mal" („hundertmal“ schaut hundertmal besser aus als „hundert-mal“).

Früher war die Sprache sogar einfacher, früher lautete die Regel, daß man das Eszett/scharfe S nach jeder Wortendung oder Silbe verwendet, jetzt lautet die Regel, daß man es nach einem langen S das verwendet. Ich finde das erstere deutlich simpler und besser, nochmal, was läßt sich besser lesen?

  • Ich war bisher 2mal ein Schwimmeister.
  • Die Zeiten werden so geplant, sodaß alle sich vereinbaren können.
  • Ich gehe dreimal wöchentlich ins Fitneßstudio.
  • Guten Tag, wie geht es Ihnen?
  • Die Postlieferanten müssen Briefe in Hamburg austeilen.
  • Das schaut für mich sehr komisch aus.
  • Mit wievielen Partnern hattest du Sex?
  • Das ist so peinlich.

oder

  • Ich war bisher 2-mal ein Schwimmmeister.
  • Die Zeiten werden so geplant, sodass alle sich vereinbaren können.
  • Ich gehe dreimal wöchentlich ins Fitnessstudio (oder noch schlimmer: Gym, was eigentlich für „Gymnasium“ gestanden wäre, aber die Generation Z liebt es halt, Sprachen zu verhunzen).
  • Salam Aleykum, wie geht es Ihnen?
  • Die Postlieferant*innen müssen Briefe in Hamburg austeilen.
  • Das schaut für mich weird af aus.
  • Was ist dein Bodycount?
  • Das ist so cringe.

Wer das erste besser findet, herzlichen Glückwunsch, derjenige hat Wissen und Vernunft und weiß, daß es eher Schäden bringt als Vorteile.

Wer das zweite besser findet, verhunzt derzeit buchstäblich die deutsche Sprache, auch eine einzige Person hat darauf Einfluß, denn das könnten Millionen von Deutsche dasselbe machen und macht sich wegen der langsameren Tipp- und Lesegeschwindigkeit sich das Leben selbst schwer, weil es eben den Tipp-, Lese- sowie Redefluß unnötig holprig macht.

Übrigens werden weibliche Personen auch ohne Gendern angesprochen, da der Begriff „Mitarbeiter“ geschlechtsneutral ist.

Man sollte allgemein auf Gendern, Anglizismen und irgendwelche fremdsprachige Slangs vermeiden, sodaß die deutsche Sprache auch „Deutsch“ bleibt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Strikt gegen Rechtschreibreformen, verhunzen nur Sprachen.

Oponn  31.07.2024, 14:42

Sorry, aber Sprache war nie statisch.

struztesa  31.07.2024, 14:48
@Oponn

Sprache wird immer dann aufgezwungen, wenn Faschisten am Werk sind. Das Gendern wird von einer Minderheit aufgezwungen. Die überwältigende Mehrheit lehnt es ab

GlaenziBlase2  03.01.2025, 18:06

"Viele vertauschen „das“ und „dass“, weil die beiden Wörter ähnlich sind. Hätte man es auf „daß“ gelassen, würde man den Unterschied weniger merken."

Unsinn.
Früher gab es "das" und "daß", nicht ausschließlich "daß", und heute gibt es "das" und dass".

Ein Beispielsatz dazu:

Alte Rechtschreibung: "Ich denke, daß das Wetter heute gut wird."

Aktuelle Rechtschreibung: "Ich denke, dass das Wetter heute gut wird."

checkpointarea  02.08.2024, 14:14
Übrigens werden weibliche Personen auch ohne Gendern angesprochen, da der Begriff „Mitarbeiter“ geschlechtsneutral ist.

Nur diesen einen Satz müssten Genderspinnerinnen und Genderspinner verstehen, um zu verstehen, dass das Gendern unnötig ist. Verben wird hier ein "er" angehängt, aus "mitarbeiten" wird dann der "Mitarbeiter" (mitarbeitende Person von undefiniertem Sexus, also biologischem Geschlecht).

Wie Du aber auch siehst, stört mich das "dass" statt des "daß" nicht. Nur die heutzutage massenhafte Gleichsetzung des "das" (Artikel) mit dem "dass" (Konjuktion) stört mich massiv. Wenn ich einen Text lese, welcher erkennen lässt, dass es daran mangelt, lese ich spätestens ab dem Zeitpunkt, ab welchem erkennbar ist, dass es sich nicht um einen Flüchtigkeitsfehler handelt (was man manchmal gut daran erkennt, dass ansonsten keinerlei Fehler vorhanden sind), nicht mehr weiter.

Parthenoz  31.07.2024, 14:45

Warum schreibst du überhaupt "platzieren" - das kommt doch aus dem Französischen ...

Jeder, wie er mag. Ich kann den Sinn durchaus erkennen.

Ich finde, jeder kann machen, was er will, wenn jemand Gendern will, soll er das tun ist die eigene Freie Entscheidung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Linksalternativ, Radqueer Inklusive, Trans* und Bi-Map

Gendern ist eine erzwungene Sprachvergewaltigung, erfunden von einer wohlstandsverwahrlosten Schneeflocken-Generation die keine anderen Probleme mehr hat als "Welchen Mist ziehe ich mir heute auf Youtube rein".

Es problematisiert etwas, was nie ein Problem für irgendwen war und dessen Änderung niemandem etwas bringt. Das einzige was es bringt, dient der Selbstdarstellung ebensolcher oben genannter Individuen.

Daher ist für mich Gendern die unnötigste Selbstbeweihräucherung des 20. Jahrhunderts.

Ich halte vom Gendern absolut nichts. Es tut so, als wären grammatikalische Begriffe mit biologischen Geschlechtern identisch. "Der" Tisch ist grammatikalisch maskulin, aber biologisch ganz sicher kein Mann. "Die" Gardine ist grammatikalisch feminin, jedoch meines Wissens keine Frau. "Die" Geisel oder "die" Leiche können biologisch auch maskulin sein.

Aktuell herrscht ein regelrechter Genderwahn vor, wie ich immer wieder feststelle. So las ich neulich bei Flixbus: "Erwachsene*r". Mir ist kein Mensch außerhalb einer geschlossenen Einrichtung bekannt, welcher beim Satz "der Erwachsene" denkt, hier wären ausschließlich Männer gemeint, denn das "der" bezieht sich auf "Mensch", nicht auf "Mann". Anderes Beispiel: "Jede*r", ebenfalls bereits mehrfach gesehen. Wenn ich den Satz "das versteht doch jeder" formuliere, meine ich nicht, dass das jeder Mann versteht. Hier frage ich mich, ob sich die Genderspinner absichtlich dumm und/oder unwissend stellen, oder es wirklich sind.

Wozu Gendern jedoch meiner Überzeugung nach führt: Zu Spaltung. Jenen, welche es nicht nutzen, könnte von Unwissenden vorgeworfen werden, gegen Frauen oder Diverse zu sein. Außerdem betont es biologische Geschlechter dort, wo diese nicht relevant sind. Wenn ich zu einem Zahnarzt gehe, möchte ich mich mit diesem für gewöhnlich nicht paaren, vielmehr bin ich daran interessiert, dass er gut ist, von daher ist mir sein Geschlecht herzlich egal. In einem Bordell mag das sicherlich anders aussehen.

Außerdem bläht Gendern bei konsequenter Anwendung die Sätze stark auf. Aus dem Satz

"die Schüler trafen sich mit Studenten sowie Lehrern, um Politiker zu empfangen"

wird der Satz

"die Schülerinnen und Schüler trafen sich mit Studentinnen und Studenten sowie Lehrerinnen und Lehrern, um Politikerinnen und Politiker zu empfangen"

Mehr Text, aber nicht mehr Information, dafür wird Menschen mit Leseschwäche das Leben erschwert, und Diverse werden durch die Nutzung von Sexus (biologisches Geschecht) statt Genus (grammatikalischer Begriff) sogar ausgeklammert.

Zuletzt noch: Gendern führt zu echter Diskriminierung. Wer kennt die Sätze "liebe Kund*innen" oder "liebe Ärzt*innen" und kann mir sagen, wer genau als Sexus mit den Begriffen "Kund" oder "Ärzt" gemeint sein soll?