Sollte das deutsche Schulsystem andere Fächer ermöglichen, neben den "klassischen" Fächern?

7 Antworten

Ich weiss zwar nicht warum Mathe Deutsch für dich akademische Fächer sind..... ich behaupte es kann auch helfen wenn ein paar Hauptschüler lesen und schreiben können. Aber wer bin ich denn.... zumindest kein Akademiker um das beurteilen zu können. Habe nur Bachelor Niveau. Ich finde es sollte mehr Fächer geben die aufs Leben vorbereiten. Wichtig hätte ich gefunden wie man z.b ne Steuererklärung macht oder nen bürgergeld Antrag ausfüllt. Handwerken wäre definitiv auch top vor allen könnten Schüler dann alle Klassenräume renovieren statt teure Maler zu beauftragen. Man könnte dafür so unnötige Fächer wie Kunst und Sport als AG verlagern

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich versuche zu helfen so gut ich kann

Es ist eine beliebte Forderung, immer mehr und mehr (Auswahl) zu wollen. Wo aber soll die zusätzliche Zeit bei Lehrern und Schülern herkommen?

Auf dem Gymnasium darf man wohl davon ausgehen, dass die Kopfarbeit auch nach Abschluss Vorrang hat vor Handarbeit.

Aus meiner Sicht: Ein klares NEIN.

Die Schule soll ja nicht auf bestimmte Berufe (Journalismus, Design, Handwerk usw.) vorbereiten, sondern Allgemeinwissen vermitteln und allgemeine Grundlagen für den späteren Beruf bzw. das Studium schaffen.
Beispielsweise benötigst Du für eine journalistische Ausbildung Grundlagenwissen, das Du zuvor in der Schule in Deutsch sowie je nach Fachrichtung anderen Fächern (z.B. WiPo) vermittelt bekommen hast. Als Grafikdesigner benötigst Du dann beispielsweise Grundlagenwissen in Physik, Kunst, Mathematik usw. - und als Handwerker benötigst Du dann halt abhängig vom Handwerk verschiedene Grundlagen - immer aber Mathematik (Kalkulation), Deutsch und ggfs. Fremdsprachen (Kommunikation) usw.

Die Schule soll zudem auch nicht die Aufgabe des Elternhauses übernehmen. Kindern beizubringen, "wie man lebt", das ist nicht Aufgabe der Schule, sondern Aufgabe des Elternhauses. Wie man Zähne putzt, die Schuhe zubindet, wie man aufräumt, abwäscht oder eben auch (im privaten Rahmen) kocht, ggfs. wie man einen Garten bestellt, am Auto die Reifen wechselt oder kleinere Reparaturen zu Hause durchführt, das Wissen muss von den Eltern, Großeltern, Geschwistern usw. kommen. Sonst würden wir die Schulpflicht auf 25 Jahre und 10 Stunden am Tag ausdehnen müssen...

Es spricht jedoch nichts gegen freiwillige Angebote wie AGs oder Projektgruppen, die an den Schulen angeboten werden. Kochen war bei uns damals beispielsweise genauso eine AG wie die Theatergruppe, die Computergruppe, die Umweltgruppe, die Fußball-Schulmannschaft oder das Schulorchester.

Für mich: Nein. Die bisherigen Fächer sind eher fachneutral und bereiten erstmal allgemeines Wissen vor. Das passt schon.

Allerdings sollte es der Schule möglich sein, zusätzliche Fächer einzubauen, wenn irgendwo ein eklatanter Mangel festgestellt wird (oder natürlich ggf Wünsche).

Bei uns gab es das schon - damals aber erst in sehr rudimentärem Umfang. Wir konnten z.B. Sachen wie Fotografie, technisches Zeichnen (hab ich gemacht), Stenographie und solche Sachen zusätzlich (!) belegen. Wurde damals aber nicht von vielen gemacht.

Da gab es einen Vorschlag, dass man doch einen Kurs in Richtung EDV machen könnte (ca. 1980 !). Ergebnis war, dass ich mit dem Lehrer alleine gewesen wäre. Ist natürlich im Sande verlaufen.

So Fächer, die mit Steuern, Wirtschaft, Kalkulationen zu tun haben, wären ganz nett gewesen, aber ich schätze, auch da hätten die Teilnehmer gefehlt.

Es wäre schon viel erreicht, wenn man die Lehrpläne einmal entrümpeln und ggf. um neue, zeitgemäße Inhalte ergänzen würde.
In Geschichte verplempert man zum Beispiel ein ganzes Schuljahr mit der Stände-gesellschaft im Mittelalter, sodass später die Unterrichtszeit für Dinge wie die deutsche Wiedervereinigung nicht mehr ausreicht und das im Schnelldurchgang erklärt wird.
Computerarbeit in Informatik ist toll, da könnte man aber auch in ein, zwei Unterrichts-stunden behandeln, wie man sich vor Cyber-Kriminalität schützt.
Warum gibt es in Kunst auch Theorie (Kunstgeschichte), in Sport jedoch nicht? In Sport könnte man auch vermitteln, wie man Verletzungen vermeidet oder was ein Schiedsrichter beachten muss.

Derlei Beispiele gibt es sicher noch mehr …