Probleme mit den Stiefkindern
Hallo liebe Community,
Ich brauche zu oben genannten Thema euren Rat.
Bin 4 Jahre mit meiner Freundin zusammen und sie brachte zwei Kinder aus vorheriger Ehe mit.
Ihre Tochter ist jetzt 10 und ihr Sohn 6.
Vor 3 1/2 Jahren wurde unsere kleine gemeinsame Tochter geboren.
Durch die Vorgeschichte mit dem leiblichen Vater der beiden (Gewalt,Missbrauch) sind beide teilweise sehr schwierig obwohl beide in Therapie sind.
Am Anfang hatte ich sehr viel Verständnis dafür aber mittlerweile hat es sich bei mir gedreht.
Was unter anderem auch mit einfließt ist die Eifersucht von ihrem Sohn auf unsere gemeinsame Tochter.
Ich weiß das es nicht richtig ist. Aber so oft wie es ignoriert wird, wenn ich etwas sage oder vor allem die große aufmüpfig wird, habe ich langsam keinen Nerv mehr dafür.
Kann tausend mal was sagen, und es wird ignoriert oder heißt ich meckere nur. Lichtschalter kennen nur eine Richtung und zwar an.
Und wenn ich was sage wird es ignoriert.
Oder die beiden Kinder meiner Freundin meinen sich wieder prügeln zu müssen, wo ich mich mittlerweile raushalte.
Wie gesagt ich bin mittlerweile an dem Punkt angekommen zu sagen das wars.
Auch wenn ich meiner Tochter damit sehr wahrscheinlich das Herz brechen aber auf diesen Zustand habe ich keine Lust mehr.
Bin kurz davor auszuziehen. Habt ihr eventuell Tipps was noch helfen könnte?
Oder wie würdet ihr euch in der Situation entscheiden?
Liebe Grüße
6 Antworten
Ich mache nur am Rand drauf aufmerksam, dass deine Stieftochter jetzt 10 ist, also die Pubertät beginnt. Selbst ohne traumatische Vorerfahrung ist das im Normalfall für die Eltern schon eine Herausforderung.
Als Stiefvater stehst du da auf noch wackligerem Posten und du solltest dich nach Möglichkeit darauf beschränken, dass du DEINE Pflichten im Haushalt und in der Familie erfüllst und von deiner Stieftochter lediglich definitiv Respekt für deine Person einforderst - also kein Beschimpfungen oder solche Dinge. Für die eigentlich Erziehung ist deine Partnerin verantwortlich.
Mit ihr musst du aber auch darüber reden, sonst wird es endlose Missverständnisse geben.
Das sind natürlich keine idealen Voraussetzungen für ein blühendes Familienleben, in dem seitens deiner Stiefkinder sicherlich einiges an Eifersucht im Spiel sein dürfte.
Das Heraushalten aus den geschwisterkonflikten ist in jedem Fall sehr weise. Und wegen des Sohnes im Bett solltest du mit deiner Holden vielleicht einen Kompromiss ausarbeiten, den sie dann bei ihrem Sohn durchsetzen muss. Nur als Beispiel: ein sohn-freies Bett am Wochenende.
Da stimme ich dir vollkommen zu.
Ich lass die dann machen.
Hab früher oft genug gesagt es ist Schluß und wurde nicht drauf gehört bis einer am weinen war...
Deswegen halte ich mich jetzt daraus.
Sollen die untereinander klären oder meine Freundin.
Das klingt nicht schlecht mit den Kompromiss
Probiere es einfach mal aus! Eine an sich gute Beziehung zu einem lieben Menschen schmeißt man nicht so schnell weg, nur weil es zeitenweise dick kommt.
Da gebe ich dir recht.
Bin auch nicht grad ein Unschuldslamm was meine Zeit vor ihr angeht....
Aber wenn man gewisse Sachen immer wieder vorgehalten bekommt ist das Maß irgendwann voll
Du schreibst, beide Kinder sind in Therapie.
Die Mutter und du sind es offenbar nicht.
Da liegt immer der Fehler.
Solange nur die Kinder zur Therapie gehen kann es gar nicht gut gehen.
Das alleine zeigt schon, dass den Kindern die Verantwortung zugeschoben wird, wie eure Familie zu funktionieren hat.
Das können Kinder aber nicht tragen.
Umgekehrt geht weit besser. Gehen die Eltern zur Therapie beruhigt sich die Situation.
Ihr müsst lernen wie man mit Kindern umgeht, die solche Erlebnisse hatten.
Ihr müsst lernen mit eurer Unsicherheit und Wut umzugehen.
Ihr als Eltern müsst den Kindern Sicherheit und Vertrauen vermitteln. Das tut man aber nicht, wenn man alles laufen lässt, weil man Mitleid hat mit den Kindern.
Warum lasst ihr zu, dass sich die Kinder daneben benehmen. Gerade Kinder die schlimme Erfahrungen gemacht haben, brauchen einen verlässlichen Rahmen über das was man darf und das was man eben nicht darf.
Kinder die keine verlässlichen Eltern haben, die Grenzen setzen und den Rahmen bestimmen, was man zu Hause darf und was nicht, werden sich nie sicher fühlen.
Eltern und gerade zugeheiratete Väter brauchen eine neutrale Person wie einen Therapeuten, um ihren Frust und Hilflosigkeit ohne negative Folgen raus lassen können. Da gibt es auch Platz für ungerechte Wut und Hilflosigkeit.
Freunde sind nicht neutral und Freunde sind auch nicht zwingend verschwiegen. Vor allem aber haben sie von solchen Problemen keine Ahnung, kann euch nur schaden. Ein Therapeut aber hat Schweigepflicht und weiss was in dir/euch vorgeht und welche Last du/ ihr tragen müsst.
Psychiater werden von der KK bezahlt und sie können auch Medikamente verschreiben, dass man nachts einmal schlafen kann, oder ein Beruhigungsmittel nehmen kann wenn es zu unerträglich wird.
Das kann man als Notfallmedikamente haben oder auch einen Versuch mit Antidepressiva in Erwägung ziehen, wenn gelegentliche Notfallmedikamente nicht reichen.
Ich wünsche euch allen von Herzen Kraft und Mut einen Psychiater, am besten einen Trauma Spezialisten als Stütze zu suchen, dass ihr euch alle erholen könnt.
Sei dir versichert, dass da draussen viele Leute sind, die genau an solchen Problemen wie du ohne Hilfe von aussen verzweifeln. Da vor allem alleine nicht raus finden.
In diesem Sinne Good Luck!🍀
Danke für deine ausführliche Antwort.
Meine Freundin ist natürlich auch in Therapie.
Hatte es vergessen im Beitrag zu erwähnen🤦🏻♂️
Ich setze Grenzen und das nicht lasch.
Wenn ich sage es ist Schluss dann ist das auch so gemeint oder wenn es kein Handy mehr gibt.
Meine Freundin sagt teilweise nein und wenn die lang genug genervt haben sagt sie ja.
Nur wie gesagt ich mache es auch wenn ich etwas so meine.
Das mit der Therapie bzw den Medikamenten werde ich morgen mal nachschauen.
Wobei ich schon überlegt habe in eine Therapie zu gehen wegen der Situation
Von Herzen sehr gerne 💕
Du hast es gemerkt, deine Frau sagt zuerst nein und dann ja, Das macht wirklich Probleme.
Etwas das sehr viele Mütter tun, auch wenn sie keine so schwierige Situation haben. Vielen ist das gar nicht bewusst.
Als Mutter habe ich gelernt, mir zu überlegen, ob ich den Nerv habe ein Nein durchzuziehen. Wenn nicht habe ich von Anfang an ja gesagt. Manchmal habe ich es auch als Ausnahme deklariert.
Ja das macht sie manchmal auch es als Ausnahme laufen zu lassen.
Ich bin da streng, wenn nein dann heißt es auch nein
Da hast du wohl auch recht!
Mit Ausnahmen meine ich tatsächlich Ausnahmen und die sind selten, die passieren nicht jede Woche.
Beispiel, wenn ich ein wichtiges Telefonat führen muss, gebe ich lieber einem Kleinkind von Anfang an einen Lutscher, statt ständig hinter ihm her zu sein und am Schluss doch kapituliere und einen Lutscher locker mache. Da liegt dann halt auch einmal ein Kinderfilm im Fernseher drin, den ich sonst zu dieser Zeit nicht erlauben würde.
Wie gesagt, das passiert nicht jede Woche und auch nicht jeden Monat.
Das Problem ist, dass Eltern sich auf keinen Fall in den Rücken fallen dürfen.
Es ist eine sehr unfaire Taktik, eines Elternteils nicht konsequent zu sein. Das stellt den erziehenden Elternteil in die Schwarzer Peter Stellung zu.
Das ist hinterhältig und darf einfach nicht sein!
Nennt sich Erziehungsverweigerung.
Regeln kann man in einer Familienkonferenz besprechen. Die Kinder können ihre Meinungen und Bedürfnisse darlegen, haben aber keine Entscheidungsgewalt. Entscheiden tun die Eltern, ziehen aber wohlwollend die Bedürfnisse der Kinder mit ein.
Die Entscheidung müssen die Eltern auch nicht vor den Kindern treffen, wenn sie uneinig sind.
Mama und Papa besprechen die Situation alleine und teilen dann ihre Entscheidung den Kindern mit. Diese Entscheidung wird dann aber auch von beiden Eltern getragen und durchgesetzt.
So sehe ich das. So sieht es später auch jeder Chef einer Firma. Es kommt keinem Chef in den Sinn seine Auszubildenden / Angestellten die Regeln machen zu lassen.
Kinder kommen zur Ruhe, wenn die Regeln klar sind, das gibt Sicherheit. Wer jeden Tag in verschiebbaren Grenzen lebt kann sich nicht sicher fühlen und sich gesund entwickeln. LG
Da gebe ich dir vollkommen Recht.
Aber das mit in den Rücken fallen kam schon 2,3 mal vor...
Wo ich mir auch dachte, warum hab ich was gesagt, wenn sich eh nicht dran gehalten wird.
Das mit der schwarzen Peter Stellung kenn ich auch.
Die große hatte zum x-mal das Licht wieder an gelassen.
Habe sie dreimal drauf hingewiesen und keine Reaktion.
Hab dann die Sicherung rausgemacht.
Und wer war dann das schwarze Schaf?
Richtig, ich...
Da sie nicht deine Kinder sind, ist die Mutter für die Erziehung verantwortlich und nicht du. Setzt euch zusammen und redet darüber was dich stört und auch was den Kindern stört. Ich weiß, dass du das gut meinst, aber für Kinder mit traumatische Erlebnisse kann das ziemlich aufdringlich sein. Erzähle das was du hier geschrieben hast deine Frau und sucht gemeinsam nach eine Lösung. Die Kinder haben anscheinend ein Problem mit dir. Sie können kein Vertrauen aufbauen, aus Unsicherheit wahrscheinlich
Das denke ich auch.
Werde es mal in einem ruhigen Moment ansprechen und schauen was bei rauskommt
Wenn die Kinder missbraucht wurden, wie du sagst, auch in Therapie. Verstehe, dass ein Kind nicht verbraucht wurde. Das IST missbraucht. Das ist für ein Kind ewige Gegenwart. Selbst wenn sie zurecht kommen damit, im Großen und Ganzen, so werden sie immer wieder in ein Loch zurück fallen, mit Ängsten, wo sich die Kinder auch nicht entsprechend benehmen können. Ich kümmere mich um 2 Kinder, Mädchen und Jungen, die sind von der Mutter und der Oma missbraucht.
Ich verstehe nicht, was du von einer Beziehung erwartet hast, die bereits massive Probleme mit sich bringt, Missbrauch erfahren hat und in der Kinder involviert sind.
Hast du dich darauf eingelassen, weil du Mitleid hattest? Verständnis dafür zu haben reicht nicht. Es müssen Taten folgen und Ergebnisse .Damit so etwas funktionieren ist nicht nur eine Therapie notwendig und aber auch eine Frau, die sich bewusst ist, was passiert ist und Verantwortung für ihre Kinder übernimmt und ihre Kinder ebenso entsprechend umgeht.
Kinder spiegeln oft die Probleme der Beziehung. Ich habe den Eindruck, als ob deine Freundin ihrer Verantwortung nicht im klaren ist. Du sagst, dass du ignoriert wirst aber was ist mit deiner Freundin. Was trägt sie überhaupt bei?
Anstatt sich um die bestehenden Probleme zu kümmern, bekommt ihr jedoch ein weiteres Kind, als würden sich die Schwierigkeiten der Kinder von selbst lösen. Es war absehbar, dass es danach zu weiteren Problemen kommen würde.
Man sollte zuerst herausfinden, wie die Beziehung zu den Stiefkindern funktioniert. Läuft sie überwiegend harmonisch, bevor man sich für ein weiteres Kind entscheidet? Denn gerade Kleinkinder benötigen viel Zeit und Aufmerksamkeit. Bis zu einem gewissen Grad ist Eifersucht normal, aber sie sollte sich in Grenzen halten. Wenn du jedoch ignoriert wirst, liegt das vermutlich an einem Ungleichgewicht in eurer Beziehung.
Aus dieser Situation herauszukommen, wird definitiv nicht einfach. Ich persönlich würde die Beziehung beenden, wenn deine Freundin nicht kooperiert, aber am Ende musst du diese Entscheidung selbst treffen. Ich sehe hier sehr viel Chaos und das Fehlen einer gewissen Struktur und Bewusstsein. Jedenfalls wirkt die Situation nicht gut.
LG
Sandy
Nein aus Mitleid bin ich nicht mit ihr zusammen gekommen.
Sie hat mich als Mensch fasziniert.
Die kleine war nicht geplant aber möchte sie auch nicht mehr missen.
Ich weiß auch das da viel schief gelaufen ist.
Am Anfang war es mit den beiden einfacher.
Lag wahrscheinlich auch daran das wir eine Entfernung von 150 km zwischen uns hatten.
Ihre Tochter lässt teilweise auch viel rum liegen oder das Zimmer sieht aus wie Sau.
Ihr Sohn hat teilweise Wutanfälle die sich dann aber wieder beruhigen.
Nur auf Dauer ist es halt belastend für mich.
Bin auch kurz davor einfach wieder ein bisschen Distanz dazwischen zu bringen mit meinem Auszug.
Bzw mal für eine Woche in einem Hotel zu übernachten damit sie vielleicht mal merken das ich viel für sie mache, auch wenn ich im Moment nervlich im Keller bin
Ja , wenn man solche große Verantwortlichkeiten nicht richtig plant, dann ist dies das Ergebnis. Es ist wichtig sich diesbezüglich auch weiterzubilden. Das andere ist , dass beide Partner eine gewisse psychische Stabilität mit sich bringen sollten , denn sonnst funktioniert es nicht.
Kinder sind das Ergebnis wie die Eltern ticken. Das ist eine harte Wahrheit die oft ignoriert wird. Kinder sind also kaum wirklich das Problem sondern wie du und deine Freundin damit umgeht.
Ja, kann ich gut verstehen, dass es belastend ist, wenn ihr beide tendenziell Psychisch labil seit vor allem deine Freundin. Man muss tägliche Routinen einbauen und beibringen wie man mit Wut und anderen Emotionen umgeht. Ihr beide müsst offen miteinander umgehen und richtig kommunizieren. Damit das ganze eine Zukunft hat. Vor allem mit euren Kindern.
Es ist wichtig, dass Eltern sich gegenseitig unterstützen und den Kindern zeigen, dass es auch extrem wichtig ist dir zuzuhören nicht nur deine Freundin.
Bei euch herrscht ein großes Kommunikationsproblem. So wie es aussieht.
Sie bekommt es ja mit und zügelt sie dann auch.
Meine Pflichten im Haushalt mache ich, und seit kurzen halte ich mich raus wenn die Stiefkinder Differenzen untereinander haben.
Dazu kommt ja noch das ihr Sohn seit dem wir zusammen wohnen knapp 1 1/2 Jahre nur bei uns im Bett schläft bis auf ein paar Ausnahmen