Praxis und Theorie oft verschieden?

8 Antworten

Das ist schon oft sehr unterschiedlich.

Theoretisch - so wie es sein sollte und

Praktisch dann - so wie es wirklich gemacht wird 😁

Eigentlich sollen die Lehrinhalte in den Praxisphasen geübt werden. So ist es jedenfalls offiziell gewünscht. Ich weiß, dass es schwierig ist, dasalles zu synchronisieren. Wenn es gar nicht passt, sprecht bitte Euren Ausbilder an.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ausbildereignungsprüfung bei der IHK

Bei mir passt das 0% zusammen.
In der Berufsschule lerne ich Zeug über den Massivbau, was sich überwiegend auf EFH bezieht (Bauzeichner).

In der Praxis zeichne ich zu 95% Containerschulen.

Das was ich in der Schule lerne ist zwar interessant, bringt mir aber in der Praxis gar nichts. Ob das bei einem „normalem“ Bauzeichner auch so ist weiß ich nicht.

Als Busfahrer kennt die Theorie keine gesperrte Straße. In der Praxis musst du die Umleitung nehmen und auf das Fahrzeuggewicht achten.

Meiner Erfahrung im kaufmännischen Bereich nach passt das schon beides im Großen und Ganzen recht gut zusammen. Klar, jedes Unternehmen geht in der konkreten Umsetzung in vielen Bereichen dann immer etwas unterschiedlich vor. Aber die grundsätzlichen Strukturen und Zusammenhänge, die man in der Theorie erlernt hat, sind dort dann doch immer die gleichen. Und wenn man die verstanden hat, kommt man auch gut mit den Unterschieden in der praktischen Anwendung zurecht, zum Beispiel rund um das Reinfuchsen in unterschiedliche Software dabei.

Natürlich gibt es aber auch Punkte, die man im praktischen Bereich im Rahmen einer Ausbildung erlernt, die nicht Teil der Theorie sind. Letztendlich dieser ganze "weiche" Bereich der SoftSkills rund um das Verhalten im beruflichen Kontext. Dafür gibt es ja duale Ausbildungswege, wo Praxis und Theorie verknüpft werden.


Parjana1 
Beitragsersteller
 23.06.2024, 12:15

In der Regel ist man also in beiden Bereichen gut und nicht nur in jeweils einem und im anderen schlecht? Wobei es ja so einige gibt, die meinen sie seien eher Praktiker als Theoretiker (und umgedreht)

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HappyMe1984  23.06.2024, 12:24
@Parjana1

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass jemand, der zum Beispiel das System der Buchführung wirklich verstanden und nicht nur brav Buchungssätze für 'ne Arbeit auswendig gelernt hat, dann komplett davon überfordert ist, wenn die Nutzeroberfläche der Buchhaltungssoftware ein wenig anders aussieht. Ebenso kann ich mir nicht vorstellen, dass jemand, der dieses System NICHT verstanden hat, problemlos von der einen Software zur nächsten wechselt und sich dort genau so easy zurechtfindet.

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Parjana1 
Beitragsersteller
 23.06.2024, 12:36
@HappyMe1984

Im Bereich Rechtspflege gab es bei meiner Schwester letztes Jahr im Abschlusslehrgang danach eine Handvoll Leute, die zwar in der Theorie gut waren, aber in der Praxis so schlecht, dass sie danach nicht übernommen wurden von den Gerichten. Die mussten dann in die freie Wirtschaft oder in einen anderen Bereich des ÖD wechseln, z.B. städtische Grundstücksverwaltung

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