Phänomen neuer Atheismus - deine Meinung?

Allthelove849  28.09.2024, 16:00

Definiere das "Phänomen des neuen Atheismus" bitte

SchopinHauer 
Beitragsersteller
 28.09.2024, 16:12
Als Neuer Atheismus wird eine atheistische Bewegung des 21.Jahrhunderts bezeichnet, die ein humanistisches und naturalistisches Weltbild vertritt.

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4 Antworten

Nun ich war früher ein relativ "überzeugter Anhänger" von dem was man "neuer Atheismus" nennt, stehe ihm allerdings mittlerweile relativ kritisch gegenüber. Was allerdings nicht heißt, dass ich nicht weiterhin Atheist bin, oder eine "Erlösung," auf gesellschaftlicher Basis in der Stärkung von Religiosität sehe.

Begonnen meine Meinung zum "neuer Atheismus" zu ändern habe ich bereits zum Ende seiner Hochphase, in der ich vor allem die englischsprachige "skeptic community" auf Youtube verfolgte. Die Zweifel begannen dabei schon bevor der große Teil dieser Skeptiker auf "anti-sjw" und "Gamergate" Contend umstellte. Wir sprechen hier also um die Jahre 2012-15.

Ich fand das diese Skeptiker viel zu wenige bereit waren, sich mit den tatsächlichen Glaubensverständnis derer die sie kritisierten auseinandersetzten und sich entweder nur billig über die "spinnigsten Spinner" (bspw. Harry Potter ist satanisch) lustig machten, was zwar unterhaltsam war, aber nicht wirklich "Erkenntnis" förderte, oder halt die immer gleichen "säkularen" Argumente immer und immer wieder wiederholten. Das macht zwar in Diskurs mit sagen wir mal religiösen Flacherdlern Sinn, produziert aber mit den mehr theologisch bzw. philosophischen ausgerichteten Fundamentalisten nicht viel mehr als oberflächliche "Owns."

Etwas das dann mehr oder weniger im darauffolgenden anti-swj contend auf die selbe Art und Weise zu finden war.

Aber, der ursprüngliche "new Atheims" hatte im Georg Bush Amerika in dem fundmentalistische Kräfte zunehmend politische Macht gewannen sicherlich seinen Platz. Er hat sich aber überlebt. Vielleicht sagt ein Richard Dawkins deswegen auch heute, dass er lieber in einem christlichen, als islamischem GB leben würde.


SchopinHauer 
Beitragsersteller
 28.09.2024, 16:08

Gut, die Kritik, dass es an der Oberfläche verbleibt, teile ich. Da wird dann mal gerne „der Islam“ als Kausalität genommen, warum Gesellschaften und Kulturen heute so sind wie sie heute sind. Die Probleme liegen offensichtlich tiefer, wenngleich ich mittlerweile wieder mehr Verständnis dafür hab, die Religion an und für sich zu kritisieren.

Anti-SJW hab ich jetzt kaum was mitbekommen, aber kann mir vorstellen, dass das in eine ähnliche Richtig ging wie die allgemeine Kritik an SJWs bzw Woke-Libs und Linken heutzutage, denen auch religiöse Haltungen nachgesagt wird, wo entweder was ausgedacht wird (Teile der Genderideologie) oder eine Sotereologie hintersteckt.

Ich würde die einzelnen Charaktere letzten Endes einzeln bewerten wollen und finde z.B Dawkins weitaus interessanter als Harris oder Hitchens. Auch seine Aussage, die du für kritisch erachtest ist deshalb so getroffen worden, weil das Christentum wenigstens säkularisiert ist. Klar, für einen Atheisten irgendwo eine Niederlage, andererseits realistisch.

Den gar nicht mehr so neuen Atheismus betrachte ich voller Optimismus, - daß die Menschheit endlich begriffen hat, das unsere Welt nicht innerhalb von 6 Tagen von einem Gott geschaffen wurde, sondern Jahrmillionen suksessiver Entwicklung hinter sich hat!


Allthelove849  28.09.2024, 16:27

Sie ist also in Jahrmillionen suksessiver Entwichlung aus dem nichts entstanden?
Dir ist klar, dass das in etwa so wahrscheinlich ist, wie dass sie ein Gott in 6 Tagen geschaffen hat?

Ich sehe das nicht unbedingt als ein besonderes Phänomen sondern lediglich als eine etwas pointiertere und öffentlichkeitswirksamere Darstellung des naturalistischen Humanismus insbesondere als Grundlage der Naturwissenschaft als Welterklärungsmodell. Besonders wurde es eben wie Du schon gesagt hast durch die wortgewaltigen Ikonen dieser Zeit die versuchten das rationale Weltbild der Aufklärung gegen den zunehmenden Fundamentalismus zu verteidigen.

Leider scheinen die Fundis auf dem Vormarsch zu sein was letztlich auch durch immer wissenschaftfernere Gesellschaften und postmoderne Konstruktivistenspinner in der Meinungsmacherindustrie gefördert wird.

Ich sehe aber auch eine gewisse Kontinuität (und Hoffnung) in den weitergeführten Konzepten und Institutionen (von den Skeptikern der GWUP bis zur Giordano Bruno Stiftung und dem evolutionären Humanismus von Michael Schmidt-Salomon).


SchopinHauer 
Beitragsersteller
 29.09.2024, 02:12

Wo ist das Problem mit postmodernistischer Herangehensweise? Es ist die säkulare Form der Irrationalität. Der Vernunft. Dass Wahrheit oft konstruiert wird und das Wissen über die Welt nicht möglich ist.

wie du rückblickend aber auch heute noch auf das Phänomen des neuen Atheismus blickst.

Für mich wäre das nichts. Ich habe Sachen erlebt, die meinen Glauben an den Gott der Bibel gestärkt haben.

Mir ist mein Glaube sehr wichtig. Ich finde es schön, wenn Menschen aus ihrem Glauben Hoffnung, Trost und Kraft schöpfen können. Ein solcher Glaube kann das Leben meiner Meinung nach sehr bereichern.

Ich bin Christ. Gott liebt Dich. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.

Ich finde am Christentum u.a. schön, dass man an einen liebenden, gnädigen Gott glaubt und das die Nächstenliebe sehr wichtig ist.