Ist es sinnvoll, wenn Erziehungsberechtigte das Handy des Kindes kontrollieren?

19 Antworten

Teils Teils.

Ab einem gewissen Alter, so 12-13 ist es meiner Meinung nach Vertrauensbruch und zu großer Eingriff in die Privatsphäre, außer die Eltern haben gehört das Kind würde dort etwas schlechtes tun, wie Nacktbilder verschicken, scammen, betrügen usw.

Wenn das Kind das Handy allerdings verantwortungsvoll benutzt und die Gefahren des Internets kennt, sollte es nicht nötig sein.

Eltern können ja mittlerweile durch viele Programme (Apple Bildschirmzeit, Family Safety usw) schon die Handyzeit beschränken, sowie einstellen ob Kinder auf alle Websites dürfen. Man kann z.B anstößige Websites blockieren, sodass das Kind darauf nicht zugreifen kann.

Wenn es dann aber so Richtung Chats mit Freunden lesen geht, finde ich es nicht mehr gut! Ab so 14,15,16 (je nach Reife des Kindes) sollten dann die Limits endgültig weg sein, da das Kind sich dann eigentlich bewusst sein sollte, was falsch ist und was richtig ist.

LG


Linaxx2006 
Beitragsersteller
 14.08.2024, 06:47

Danke:) Finde es gut wenn die Eltern bis zu einem gewissen Alter ein Nutzungslimit einstellen. Kontrollieren würde ich aber generell nicht. Ich hatte mein erstes Handy mit 11 und bei mir wurde gar nix kontrolliert auch kein Limit etc. Allerdings war ich zu der Zeit in einer schwierigen Schulklasse und machte dann meine Erfahrungen mit Cybermobbing.

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Meiner Meinung nach stören solche Kontrolle ein nachhaltiges Vertrauensverhältnis.


Bommelchen00  13.08.2024, 10:48

Ah! Glaub mir, ich möchte nicht mit meinem Kind beim Psychologen landen weil das Verbrechen im Netz überhand nimmt.

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dancefloor55  13.08.2024, 10:44

Also du lässt dein 10 jähriges Kind dass keine Erfahrung mit dem Thema Internet hat unbeaufsichtigt rumsurfen oder Snapchat nützen, Tinder, Youtube Videos hochladen etc?

denn ohne Kontrolle was das Kind macht hat man keine Ahnung was das Kind eben mit dem Handy alles macht.

Du kannst mir nicht sagen dass eine 10 jährige schon das Verständnis mit sich bringt, welche Gefahren es da gibt

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kiniro  13.08.2024, 10:47
@dancefloor55

Mit einem 10-Jährigen kannst du sogar reden.
Stell dir mal vor.

Wenn du es nicht mit dem erhobenen, erzieherischen Zeigefinger machst, sondern deine Bedenken äußerst, sagst, was es mit dir macht, wird es das Kind eher als ein Verbot oder Ausspionieren verstehen.

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dancefloor55  13.08.2024, 10:49
@kiniro

ja weiß ich. meine Tochter ist ca. in dem Alter. Aber nur weil man den Kindern das erklärt und sagt dass sie da nicht machen dürfen, bedeutet das nicht, dass sie das automatisch dann auch wirklich nicht machen. Wenn gerade Freunde das alle ja auch tun, kann es nicht so schlimm sein...

und ausspionieren ist es nicht wenn man von Anfang an klar die Regeln aufstellt dass sie ein Handy bekommt, die Inhalte aber 1x pro Monat kontrolliert werden. Dann weiß das Kind auf was es sich einlässt.

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HarryXXX  13.08.2024, 10:50
@dancefloor55

Ein Zehnjähriger sollte bereits die Grundzüge des Internets kennen und verstehen, sowie auch altersentsprechend aufgeklärt sein.

Ein zehnjähriges Kind ist schon in der vierten Klasse und sollte daher Erfahrungen mit dem Internet haben.

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dancefloor55  13.08.2024, 11:07
@HarryXXX

und welche Erfahrungen soll es gemacht haben? Meine Tochter kennt youtube - das wars. Und auch da bekomme ich mit was sie hört (nur Musikvideos zu denen sie tanzt).

Sie war noch nie in einem Chat, kein Snapchat, Instagram, Tinder, Facebook etc. Mit einem Handy hätte sie vollen Zugang zu allem.

Aus eigener Erfahrung weiß ich dass man selbst unabsichtlich teilweise auf Seiten im Internet stößt, die nicht kindgerecht sind.

Hatte mal für die Schule nach einer Zusammenfassung von Faust gesucht und bin auf einer Pornoseite gelandet.

Letzte Woche hatte meine Tochter eine Frage zu den Schlümpfen (die kleinen blauen Zwerge). Wusste die Antwort nicht und habe daher gegoogelt. Dabei habe ich selbst etwas gelernt... nämlich was schlumpfen bedeutet im sexuellen Sinn..

Wie ich ein Kind war hat meine Mutter in einer Zeitschrift (Internet war damals noch nicht so weit verbreitet) inseriert, dass sie einen Reitelm verkauft. Ein Mann hat angerufen und hat gefragt wie alt denn das Kind sei. Sie hat sich kurz gewundert dass er nicht nach dem Kopfmaß gefragt hat, hat aber geantwortet weil sie überrumpelt worden ist. Ein paar Wochen später kam ein Anruf, dass ihr X Jahre alte Tochter entführt worden ist und er Geld von ihr haben will. Bin von der Polizei von der Schule abgeholt worden....

Als Teenager war ich dann ins Chats unterwegs. Gefühlt 50% der Männer haben damals schon nach 5 Minuten Gespräch nach einem Treffen oder gleich nach Bildern gefragt oder wollten Bildern von ihren besten Stück mir schicken.

Kranke Leute gibt es überall und leider dank Internet besteht eine viel größere Chance solche Leute zu treffen wie früher. Ob da eine 10 jährige die volle Bandbreite der Gefahr und Betrugsmöglichkeiten verstehen kann, wage ich zu bezweifeln.

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dancefloor55  13.08.2024, 11:11
@dancefloor55

noch eine weitere Geschichte die ich selber erlebt habe:

Meine Schwester hat sogar einen Stalker als junge Frau gehabt gegen den sie gerichtlich vorgegangen ist. der war noch "harmlos" . hat ihr (Damals noch Briefe) geschickt wo er sich eine sehr kitschige romantische Zukunft mit ihr vorgestellt hat (er fährt Rad , sie sitzt am Lenkrad, ihre Haare wehen im Wind und sie ruft "schneller Walti" - Sein Name war Waltfried und wie man sich denken kann war er mehr als doppelt so alt wie sie). Hat dann immer davon geredet dass er sie mal zu Hause abholen und mit ihr abhauen will etc. Es hat nichts geholfen, kein Reden, kein ignorieren etc - erst die Anzeige hat geholfen. Mit Handy und Co ist es heutzutage noch viel leichter jemanden so unter Druck zu setzten als früher.

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HarryXXX  13.08.2024, 11:15
@dancefloor55

In der Tat ziemlich harmlos. Damit müssen Kinder umgehen und sich im Zweifelsfall vertrauensvoll an Eltern, Lehrkräfte oder andere Erwachsene wenden können. Wir wurden jedenfalls so erzogen, aber nicht überwacht. Damals gab es zwar noch kein Internet, aber Ansprechmöglichkeiten durch Erwachsene waren ganz genauso und überall gegeben.

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dancefloor55  13.08.2024, 13:44
@HarryXXX
In der Tat ziemlich harmlos.

sicher? Ich hätte Angst gehabt wenn der Typ mir wirklich vor dem Haus aufgelauert hätte.

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Ich denke, das ist vom Alter des Kindes abhängig. Einem 16jährigen würde ich nicht hinterherschnüffeln wollen.

Bei einem 10jährigen schon eher.

Nein, nur wenn ein klarer, begründeter Verdacht vorliegt.

Man muss zu dem Kind eine derartige Bindung aufbauen, dass es einem Geheimnisse anvertrauen möchte. Es sollte nicht fürchten müssen, für aufrichtige Fehler bestraft zu werden.

Natürlich ist es deutlich einfacher das Kind auszuspionieren, aber dann wird es sich emotional immer weiter entfernen.


HarryXXX  13.08.2024, 10:52

Wir haben unseren Eltern auch nicht alle Geheimnisse erzählt und das sollte man auch von einem Kind im Jahr 2024 nicht erwarten. Ein Kind, das wirklich ALLES seinen Eltern erzählt, das würde mir irgendwie komisch vorkommen.

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ButchButch  13.08.2024, 11:56
@HarryXXX

Da stimm ich absolut zu, deswegen hab ich auch nicht "alle Geheimnisse" gesagt.

Aber wenn das Kind Schwierigkeiten hat, sollte es in der Lage sein, die Eltern um Hilfe zu bitten.

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