Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe (Joh. 15:12)

23 Antworten

Weil Gottes Sohn als Mensch auf Erden lebte, konnte er auch vorleben, wie wir Menschen uns unter­einander lieben sollen. Dies soll in der Weise geschehen, dass jeder dem anderen genauso viel Gutes gönnt wie sich selbst. Und nicht nur gönnt, sondern sich auch dafür einsetzt.

Keiner soll sagen: Mein Mitmensch geht mich nichts an, sondern auch hier soll der Grundsatz der Liebe gelten: Ich will mit dir zusammen sein; und das schließt ein: Ich will mich um dich kümmern. Jesus hat das, wie gesagt, vorgelebt, er hat sich wie kein anderer um seine Mitmenschen gekümmert. Und er hat das Gebot der Nächsten­liebe dem Gebot der Gottesliebe gleich­gestellt: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (Markus 12,31).

Jesus sagt: „Das ist mein Gebot, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch liebe”.

Wer jetzt sagt, dass sich Liebe nicht "befehlen” oder "verordnen” lässt – der muss sich von Jesus sagen lassen: "DOCH! Du sollst lieben. Das ist dein Auftrag”.

Das ist nicht gerade romantisch von unserem Herrn … aber immer wieder lesen wir in unserer Bibel, wie Jesus uns die Liebe als Auftrag gibt . „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst”. Du, Christ, das ist deine Stellenbeschreibung!

Deinen Nächsten!

Nicht die Schönen. Nicht den, der dir sympathisch ist. Nicht den, der schon 2000 Freunde auf Facebook hat. Nicht den, bei dem dir Helfen echt Spaß machen würde.

Nein---> Deinen Nächsten, den, der grade mal vor deiner Nase auftaucht und bei dem du merkst: Da ist "Liebe” angesagt.

Liebe ist das mächtigste Geschenk Gottes!

Im Sinne dessen, was Jesus als Gebot formuliert hat, verstehe ich Liebe als EMPATHIE, als Mitgefühl. Also die Bereitschaft, sich in den anderen Menschen hineinzuversetzen, ihn oder sie verstehen zu wollen.

Die Voraussetzung für diese Empathie ist die Wahrnehmung des anderen in seiner/ihrer Lebenswirklichkeit, in seinen Sorgen und Ängsten.

Liebe heißt für mich deshalb auch, zu überlegen, wo ich mit meinem Reden und Handeln dafür sorgen kann, dass Menschen in unserer Gesellschaft und in unseren Gemeinden nicht unter Formen von Diskriminierung leiden, wie z.B. Alltagsrassismus.

So verstehe ich den Johannes-Text: Das Gebot ist: Seid empathisch untereinander, achtet aufeinander, so wie ich mich euch zugewandt habe.

Liebe ist ein sehr komplexes Thema. Unterschiedliche Menschen definieren es unterschiedlich. Aus meiner Sicht ist Liebe jedoch der innere emotionale Aspekt, den Fürsorge charakterisiert. Liebe bedeutet Fürsorge.

Für mich geht es in der Liebe darum, für andere zu sorgen, insbesondere für diejenigen, die uns am dringendsten brauchen. es geht um die Pflege von Gemeinschaften und Gesellschaften. Als Christen wissen wir, wie Jesus uns geliebt hat, und er hat seine Liebe gezeigt, indem er alles der Welt gegeben hat, einschließlich seines eigenen Lebens.

Deshalb sollten wir alle, die Christus nachfolgen, andere so lieben, wie Jesus uns geliebt hat. Er kümmerte sich um alle unsere Bedürfnisse, einschließlich emotionaler, spiritueller und materieller Bedürfnisse.

Wir gehen aufeinander zu – setzen uns füreinander ein. Das ist Liebe, Solidarität, wenn wir bei uns selbst nicht stehen bleiben, sondern den anderen in den Fokus mit seinem Menschsein nehmen. Sich ihm im Innersten verbunden fühlen. Sich von seiner Bedürftigkeit anrühren lassen und auf ihn zugehen. Ihm zum Nächsten werden und handeln. Solidarität als Bewusstsein der Zusammengehörigkeit – ein Band, das uns verbindet und uns stark macht.

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne in Christus Jesus bewahren.


GandalfAwA  18.07.2024, 13:26

Vielen lieben Dank, kinder4kinder, für diese wunderschöne, wahrhaftige und liebevolle Antwort. 😊💖🙏🌞

gromio 
Beitragsersteller
 18.07.2024, 21:00

Eine sehr positive Antwort, meinen Dank dafür.

...wie meint er das,...

Genauso, wie es da steht.

Jesus war bereit, dass er sein Leben gegeben hat.

...und wer praktiziert das heute?

Genau diesen Bibelvers hatten wir vor 38 Jahren für unsere Ehe gewählt. Wenn ich damals geahnt hätte, was das bedeuten kann, wäre ich bei der Auswahl doch etwas vorsichtiger oder zurückhaltender gewesen. Meine Frau so zu lieben, wie Jesus geliebt hat, hat dazu geführt, dass ich bisher (🙄...😅) nicht davongelaufen bin oder wir geschieden wurden.

Für mich heißt das, dass ich bereit bin, lieber mein Leben zu lassen, als dass ich aufhöre, meine Frau zu lieben. Ist nicht einfach, aber doch möglich. Das gilt natürlich auch für meine Frau.


gromio 
Beitragsersteller
 18.07.2024, 20:57

Vielen Dank für Deine private Antwort. Du bist vermutlich nicht der Einzige......

Um auf den letzten Punkt deiner Frage einzugehen, wer Liebe praktiziert: Es sind stets Einzelpersonen, von denen diese Liebe ausgeht - also definitiv KEINE Gruppe auf die das zutreffen würde. War damals nie so gewesen und wird auch heute nicht so sein

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin überkonfessioneller Christ

Jesus meinte damit vielleicht, daß Liebe zueinander voraussetzt, sich auch gegenseitig vertrauen zu können. Die Liebe könnte auf die Probe gestellt werden, wenn das Vertrauen mißbraucht wird. Das kann im Alltag schnell passieren, wenn man etwas erzählt, wovon man eigentlich versprochen hat, Stillschweigen zu bewahren. Das würde das Vertrauensverhältnis und die Liebe zueinander sehr belasten.

Wir Menschen sind unvollkommen, es stört uns oft selbst. Deshalb ist es gut und richtig, daß wir immer wieder ermahnt werden. Sagte Jesus nicht: ,,Ich bin bei euch bis ans Ende der Tage" ? Diese Worte sagt er immer noch zu uns, sie haben nichts an Gewicht verloren.....ganz im Gegenteil! ,,Liebt einander!"


gromio 
Beitragsersteller
 18.07.2024, 21:10

Danke und LG, Stine.

In der heutigen Ellenbogengesellschaft wird die Nächstenliebe immer seltener.

Selbst bei Christen ist sie selten geworden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

gromio 
Beitragsersteller
 18.07.2024, 21:15

Das ist wahr, leider. Danke für Deine Antwort.