Aus heutiger Sicht beurteilt: Hat es Sinn gemacht, dass Ost- und West-Deutschland sich wiedervereinigt haben?

11 Antworten

Was für eine anmaßende Unterstellung, das die ehemalige DDR sich undankbar erweist. Es wird aus der Sicht der alten BRD regiert, die Probanden in Berlin, kommen ja allesamt daher. Der Osten, ehemalige DDR, ist nicht wieder industrialisiert worden, deshalb gibt es keine Arbeit mehr und es besteht die Abwanderung vieler junger Leute nach den alten Bundesländern. Somit kann das gesehen werden wie will, es muss ja nicht gewollt sein, aber es ist nun einmal eine Tatsache, das sich diese ehemaligen Ostler nicht richtig vertreten fühlen. Somit wird dort anders gewählt, das liegt nicht an eventuellen Unkern, es sind die Tatsachen der Politik und der Zustände, das diese Ostler sich nicht von der Ampel vertreten fühlen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

GutenTag2003  25.08.2024, 13:58
 Der Osten, ehemalige DDR, ist nicht wieder industrialisiert worden, deshalb gibt es keine Arbeit mehr und es besteht die Abwanderung vieler junger Leute nach den alten Bundesländern.

Da ist sicher etwas dran. Auch daran ...

  • dass die Menschen sich allzu bereit gefunden haben, sich von "Ost-Produkten" abzuwenden und zu Westprodukten überliefen.
  • sie haben sich damit ihre eigene Basis zur Aufrechterhaltung wichtiger Erzeugnisse / Produktionsstätten usw. aufgegeben

Dass Westbetriebe Interesse hatten den "neuen" Markt zu erobern, liegt in der Natur der Sache.

Fanden Ostprodukte keine Kunden/Abnehmer nützt auch keine Herstellung dieser Produkte.

Was blieb außer "Rotkäppchen-Sekt"?

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GutenTag2003  25.08.2024, 14:06
@GutenTag2003

Ergänzung:

Im Übrigen war Kohl's Politik, die Rückgabe z.B. von Grund, Boden usw. an ehemalige Eigentümer - die bereits durch den Lastenausgleich entschädigt wurden - ein Fehler.

Ohne die Wiedervereinigung hätten niemand von diesem Besitz jemals partizipieren können.

Wenn, dann wäre der Verkauf (... für mehr als 1 € der Treuhand) zu realen Preisen sinnvoller gewesen und hätte erheblich zum Aufbau der (ehemaligen) DDR-Gebiete beitragen können.

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Udavu  25.08.2024, 13:01
 Der Osten, ehemalige DDR, ist nicht wieder industrialisiert worden,

Faktencheck der mehrfach "Experten" Antwort

Wer bezahlt den Osten?1,6 Billionen Euro öffentliche Gelder sind seit 1990 in die neuen Bundesländer geflossen

https://www.mdr.de/geschichte/zeitgeschichte-gegenwart/wirtschaft/wer-bezahlt-den-osten-das-projekt-102.html

Ostdeutschland: Wiedergeburt der Industrie

Eure GeschichteVon der mitteldeutschen Industrie zu "blühenden Landschaften"

06. Oktober 2023, 21:39 Uhr

Artikel hören

Die DDR war ein Gebiet, dass von deiner industriellen Wirtschaft geprägt war - mit einer enormen Umweltverschmutzung als Schattenseite. Die Wende brachte jedoch allmählich Veränderung:

Wie aus Mondlandschaften und Kloaken Naherholungsgebiete und fischreiche Flüsse wurden.

https://www.mdr.de/geschichte/eure-geschichte/nachwendegeschichte/mitteldeutsche-Industrie-bluehende-Landschaften-neuseenland-schulprojekt-eure-geschichte-100.html

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Udavu  25.08.2024, 13:33
@zetra Aus deinem Link-Die Jungen zurück aufs Land bringen

Und das ist der Punkt: Was können Kommunen tun, damit sie für junge Menschen attraktiver werden? Es ist Zeit für eine Offensive. Die Politik sollte jetzt alles daran setzen, um junge Menschen zurück in die Regionen zu bringen, aus denen sie im Moment fliehen. Dafür braucht es Fördergelder.

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Es hat so entsetzlich lange gedauert, bis wir die Diktatur in der DDR endlich besiegt und beseitigt hatten. Mein halbes Leben habe ich dafür gekämpft und auf diesen Moment gewartet. Ich hätte mir noch nicht einmal im Traum vorstellen können, dass die Wiedervereinigung so glatt laufen würde.

Natürlich sehen das einige heute anders. Wenn du mit denen sprichst, dann wollen diese Leute die DDR zurück. Aber nur dann, wenn sie weiter ihr Maul aufreißen und meckern können. Die Stasi und die Unfreiheit wollen sie nicht zurück. Auch wollen sie nicht wieder genau wie damals jeden Tag Schlange stehen. Das haben diese Leute vollkommen verdrängt. Das heutige Warenangebot soll schon bleiben.

Auch ihren Golf würden sie gern in die DDR mitnehmen und nicht wieder Trabbi fahren. Im Urlaub möchten sie auch gern weiterhin nach Malle fliegen und nicht nach Bulgarien. Das Geld soll dann natürlich auch etwas wert sein. Sie wollen nicht wieder mit Aluchips einkaufen gehen. Aber wenn all das und ein paar weitere Kleinigkeiten erfüllt sind, dann hätten diese Leute die DDR schon gern wieder zurück.

Ich kann diese verlogene Bande nur schwer ertragen, zumal ich selbst aus dem Osten stamme. Zum Glück gibt es diese Einstellung fast nur bei der älteren Generation. Die junge Generation hat die DDR und ihre "Vorzüge" nicht erlebt und deshalb ist es nur eine Frage der Zeit, bis dieses Problem sich von ganz allein löst.


zetra  25.08.2024, 12:58

Du lehnst dich mit der verlogenen Bande, sehr weit, zu weit aus dem Fenster.

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Udavu  25.08.2024, 13:07
@Fuchssprung
Ach? da fühlt sich wohl einer angesprochen?

Getroffene Hunde bellen, ist ein "BRD-Sprichwort"

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zetra  25.08.2024, 13:17
@Fuchssprung

Genau, mit Banausen kann man nicht klarkommen und dazu gleich noch passende dazu. Ich spreche hier auch für andere, die sich das nur nicht trauen.

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grtgrt 
Beitragsersteller
 24.08.2024, 16:34
Die junge Generation hat die DDR und ihre "Vorzüge" nicht erlebt und deshalb ist es nur eine Frage der Zeit, bis dieses Problem sich von ganz allein löst.

Wir können nur hoffen, dass es so kommen wird. Wie mir scheint, müsste man seitens westdeutscher Politiker bewusst etwas mehr dafür tun.

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Fuchssprung  24.08.2024, 16:42
@grtgrt

Wie hätten die Politiker von damals ihre Fehler erkennen sollen? Die konnten nicht in die Zukunft sehen. Deshalb alles, was wir erreicht haben, die Demokratie, das Recht und die Freiheit wieder wegzuwerfen und einer faschistischen Partei hinterher zu rennen, die all das möglichst schnell wieder abschaffen will, halte ich nicht nur für einen schweren Fehler, sondern für idiotisch.

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Ja natürlich war das sinnvoll. Die Wiedervereinigung war die einzige Chance für die DDR. Die DDR stand doch schon 1989 am Abgrund: miserables Warenangebot, kaputte Umwelt, marode Straßen, Häuser und Fabriken, unzufriedene Bürger.

Den meisten ehemaligen DDR-Bürgern geht es heute viel besser als in der DDR. Sie haben einen viel höheren Lebensstandard und können in Freiheit leben

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe in der DDR gelebt, weiss eine ganze Menge darüber.

grtgrt 
Beitragsersteller
 25.08.2024, 11:14
Den meisten ehemaligen DDR-Bürgern geht es heute viel besser als in der DDR.

Das zu hören freut mich.

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Im Rahmen eines geeinigten Europas hätte es sich erübrigt. Im Grunde genommen, könnten sich alle Regionen, die eine halbwegs einheitliche Sprache sprechen zusammengefasst werden, so lange es eine regionale Selbstverwaltung auf Länderebene gibt.

Die Art und Weise des schnellen Zusammenklatschens war gewiss falsch. Da ist zuerst bei Schabowski, dann bei Kohl und schließlich bei der Treuhand vieles falsch gelaufen.

Es war eine feindliche Übernahme - trotz Erfindung des Soli-Beitrages zum Löcherstopfen.

Die DDR-Bürger hatten ja weder Erfahrung noch Strukturen, um dem Ansturm etwas entgegensetzen zu können und so wurden große Werte für ein Butterbrot verscherbelt, staatliche Hilfen missbraucht, Leute trotzdem an die frische Luft gesetzt und Chaos verursacht.

Das hätte man mit mehr Zeit und juristischer Absicherung besser hinkriegen können, dann hätten sich auch nicht so viele über den Tisch gezogen gefühlt.

Es war überhaupt keine Zeit da, die Währung über den freien Markt in eine konvertierbare umzuwandeln und Vorhandenes fair zu bewerten - von mir aus mit Makler und Versteigerung. Problematisch: Ossis hatten nichts, was als Bezahlung akzeptiert worden wäre, aber dafür große Augen wenn sie die bunten Schaufenster sahen.

So wurde einfach alles weggeworfen. Statt die Kurve zu kriegen: Vollbremsung und Laden dicht!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

JA. Weil es nur ein Deutschland geben kann. Nun müssen das noch einige Nachbarstaaten verstehen.

West.


grtgrt 
Beitragsersteller
 24.08.2024, 15:42

Mir scheint das kein schlüssiges Argument zu sein. Wichtig ist doch nur, dass jede Bevölkerung leben kann wie sie sich vorstellt, optimal zu leben.

Sollte mein Eindruck richtig sein, dass viele Ostdeutsche sich in der BRD nicht wirklich wohlfühlen, könnte es Sinn machen, dass sie einen eigenen Staat gründen, um leben zu können, wie sie sich das vorstellen.

Wir Westdeutsche hätten kein Recht, sie davon abzuhalten.

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MichaelLvG  24.08.2024, 15:45
@grtgrt
Mir scheint das kein schlüssiges Argument zu sein.

Das tut mir leid für dich.

Wichtig ist doch nur, dass jede Bevölkerung leben kann wie sie sich vorstellt, optimal zu leben.

Die Bevölkerung ist deutsch. Nicht „ostdeutsch“.

Wir Westdeutsche hätten kein Recht, sie davon abzuhalten.

Falsch. Jeder Deutsche hätte das Völkerrecht auf seiner Seite.

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grtgrt 
Beitragsersteller
 24.08.2024, 15:47
@MichaelLvG

Falsch, denn: Kein Westdeutscher (ich bin selbst einer) hat das Recht, darüber zu bestimmen, wie Ostdeutsche leben wollen.

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Mitscher45  24.08.2024, 17:01
@grtgrt

In der Bundesrepublik Deutschland gibt es keinen Verfassungsartikel oder Gesetze, die den Austritt eines Gliedstaats oder bestimmten Gebiets regeln würden. Die Sezession wird damit weder erlaubt noch explizit verboten. Strafbar macht sich hingegen ausdrücklich, wer „mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt“ eine Sezession durchzuführen versucht („Hochverrat gegen den Bund“ gemäß § 81 StGB).

Am 16. Dezember 2016 beschloss das Bundesverfassungsgericht, einen Antrag der Bayernpartei nicht zur Entscheidung anzunehmen. Mit dem Antrag wollte die Bayernpartei die Zulassung einer Volksabstimmung über den Austritt des Freistaats Bayern aus der Bundesrepublik Deutschland erzwingen, wobei diese Abstimmung nur in Bayern erfolgen sollte. Das Bundesverfassungsgericht begründete seine Ablehnung damit, dass die einzelnen Länder nicht „Herren des Grundgesetzes“ seien, eine Änderung also nicht auf Landesebene erfolgen könne.[7]

Das Staatsgebiet der Bundesrepublik Deutschland ist im Grundgesetz festgelegt. Ein Bundesland kann das nicht eigenhändig ändern. Ein rechtlicher Versuch würde am Bundesverfassungsgesetz scheitern, ein gewaltsamer am Rechtsstaat.

Aber, Wer in einer Demokratie nicht glücklich ist kann gerne gehen. Wir haben Reisefreiheit.

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