An die Landwirte

3 Antworten

In Bayern ist Agroforst auf Sonderfälle begrenzt. Die Masse der Landwirte ist dafür nicht zu erwärmen und der Jubel von oben steht stark im Kontrast zur rauen Wirklichkeit.

Die Masse der Landwirte hat 3 bis 10 ha Forst und argumentiert zurecht, dass Forstprodukte im Wald produziert werden sollten.

Landw. Fläche ist sehr knapp in Bayern und damit auch teuer. Es werden Pachtpreise bis ca. 600 €/ha bezahlt. Milchkuhhalter bevorzugen deshalb, auf ihren guten Äckern Silomais oder Getreide für ihre Tiere zu produzieren. Und Hackschnitzel etc. im Wald.


alex656 
Beitragsersteller
 19.09.2024, 20:54

Laut dem was ich gelesen habe , senkt die Beschattung neben den Baumstreifen den Ertrag. In der Mitte kann der Ertrag aber höher sein . Die Ertragsstabilität ist auch höher .

Es wird trockner in Deutschland, deswegen ist die Frage , ob es doch Sinn macht , bevor man Bewässerung braucht .

Die Infos hab ich nur aus dem Internet, und dass der Ertrag höher ist ,aus dem Internet und meinem Buch "Nutzen ind Ästhetik von Bäumen in offenen Landschaften" .

Weiß nicht ob die stimmen.

Mein Gedanke ist es, dass wir vielleicht in 20 Jahren Dürren , auch in Bayern haben , dann wäre es schön schön , wenn die Bauern davor Bäume gepflanzt hätten , die in 20 Jahren , vielleicht 19 Jahre alt sind .

Bäume bringen auch Regen , der Regen versichert weniger in Boden , sondern wird von den Bäumen aufgenommen und verdunstet , es bilden sich Wolken .

Wenn die Bäume da nicht stehen , sickert das Wasser in Boden und kommt dann später ins Meer.

Was sagst du dazu ?

Ich weiß nicht, ob ich recht habe , aber ich Frage dich mal .

Landfuture  19.09.2024, 21:19
@alex656

Derzeit gibt es keine hinreichenden Gründe, in Bayern "Tropenfeldbau" zu betreiben. Wir befinden uns (noch) nicht in Khartum.

Durch die Höhenlage von Bayern und die vielen Gebirgskämme werden Wolken oft gestaut und regnen nieder.

Kann sein, dass es in einzelnen Landstrichen, z.B. Würzburg-Aschaffenburg nötiger wird, Windschutz- und Schattenschutzeinrichtungen zu schaffen. Aber im Allgäu mit Sicherheit die nächsten 20 Jahre nicht.

Es ist deswegen sinnlos, jetzt mit der Werbetrommel herumzureisen. Die Bauern sind meist schlauer als irgendwelche Umweltpropheten. Die haben die oberste Aufgabe, mit ihrem Betrieb zu überleben und dem fühlen sie sich verantwortlicher als das Weltklima oder Großstadtgrüne irgendwie zu knuddeln.

ich bin kein Landwirt aber ich habe mich dafür mal interessiert und einige Betriebe besucht, die Agroforst mit kurzzeitigem Umsatz entweder für Biomasseanlagen oder mit Umsatzzeiten von 10-30 Jahren für Hackschnitzelproduktion angefangen hatten. Letzteres hatte ich mir für meine geerbten landwirtschaftlichen Flächen überlegt, mich dann aber für eine Verpachtung an konventionelle Landwirte entschieden.


alex656 
Beitragsersteller
 19.09.2024, 21:07

Was hast du bei den Betrieben gelernt ?

Wie war der Ertrag , der Arbeitsaufwand und wie war's für die Landwirte mit dem Geld und Agroforst?

Waren es kleine Betriebe , hat ihnen das Land selber gehört oder haben sie gepachtet und waren sie Hobbygärtner oder berufliche Landwirte ?

verstehdichgut  19.09.2024, 21:21
@alex656

Gernerell sind die Landwirte, die einen bestimmten Weg einschlagen, auch davon überzeugt. Biomasse war schon wegen dem Arbeitsaufwand keine Option für mich und die Kurzumtriebsplantage hätte mich sehr gereizt. Allerdings wird für die wirtschaftlich sinnvolle Ernte große und teure Spezialmaschinen benötigt, die es damals in meiner Umgebung nicht gab. Für eigene Maschinen waren meine Flächen zu klein und der Maschinenring hatte kein Interesse dafür gesehen. Ich habe ca. 5,5 ha traditionellen Wald und heize nun mein Haus mit einer Holzvergaserheizung. Ich benötig ca. 30-40 Raummeter im Jahr, die ich selbst gewinne. Aber ich mache nichts mit Biomasse etc.

Agroforstwirtschaft verbessert das Mikroklima und kann oekologisch wertvoll sein. Es gibt vielfaetige Ansaetze, je nach dem was fuer Gegebenheiten bei dir vorherrschen, gibt es bestimmmt interessante Loesungsansaetze