Warum ist bei Christen SB verboten?
Ich bin selber Christ lol 😐
Bist du in einer Freikirche?
Ja
In welcher Freikirche bist du denn?
Siebenten Tags Adventisten
Nein, das ist keine Sekte
Gehst du regelmäßig zum Sonntagsgottesdienst?
Ne, wir haben am Samstag(Sabbat) Gottesdienst. Ja ich geh da regelmäßig hin, nur wegen Corona jetzt nicht
Natürlich, hab mich verschrieben!
Äh, was? Wofür brauchst du das eigentlich?
Es gibt Gemeinden, die viel über Sex reden - Adventisten gehören nach meiner persönlichen Erfahrung nicht dazu.
So ist es...
16 Antworten
In der Bibel wird Selbstbefriedigung nicht erwähnt.
Onan, von dem das Wort "Onanie" fälschlicherweise abgeleitet wird, wird nicht bestraft, weil er Selbstbefriedigung gemacht hat, sondern weil er seiner Frau einen Erben verweigern wollte. Deshalb hat er einen "coitus interruptus" vollzogen, um ihr willentlich einen Erben vorzuenthalten. Diese Frau war die Witwe seines verstorbenen Bruders. Er musste sie nach dem Gesetz heiraten und ihr einen Erben schenken, damit sie im Alter versorgt ist. Er wollte aber seinen Besitz nicht unter neue Erben aufteilen, sondern seinen anderen Kindern vermachen. Deshalb verweigerte er der Frau die Möglichkeit (so müsste man es besser formulieren) auf einen Erben und deshalb wurde er - wie vom Gesetz gefordert - bestraft (vgl. 1. Mose 38,8-19).
Für Christen ist aber wichtig, dass nichts zur Sucht werden soll und dass sie nüchtern und ohne Zwang leben sollen. Beim Thema Selbstbefriedigung ist die Frage, welche Gedankenwelt damit verbunden ist und "cui bono" ("Wem nützt bzw. dient es?").
Die Bibel nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es um sexuelle Sünden (= Unzucht) geht und verbietet sogar Inzest, Sodomie usw. Aber Selbstbefriedigung wird nicht aufgeführt.
Deshalb besteht die Gefahr, dass Christen Regeln zur Bibel hinzufügen, wenn sie etwas verbieten, das gar nicht in der Bibel angesprochen wird.
Im Bibelkommentar von Dr. John F. Walvoord steht dazu:
"Judas erster Sohn Er starb, weil er gottlos war. Aufgrund der Sitte des Leviratsgesetzes (vom lateinischen levir, »Bruder des Ehemanns«) zur Ehe musste Onan, der zweite Sohn Tamar, die Witwe seines Bruders, heiraten und für seinen Bruder Nachkommen schaffen. Aber Onan gebrauchte dieses Gesetz wiederholt zu seiner sexuellen Befriedigung. Er nutzte die Situation aus, lehnte aber die Verantwortung, die damit auf ihn zukam, ab."
Sorry, aber wenn ich die Verse Genesis 38,8-10 lese und nur da geht es darum das Onan den Auftrag erhielt, die Schwagerehe zu vollziehen bis dahin, dass er starb und ich lese da nichts von der Absicht Onans einer sexuellen Befriedigung. Vielmehr ist die Behauptung einer sexuellen Befriedigung aus eigenem Interesse heraus eine Interpretation, nein sogar eine Unterstellung, die auf diese Verse nicht begründet werden kann. Im Gegenteil wird je nach Bibelübersetzung in Vers 8 deutlich, dass es als Schwager angeblich seine Pflicht war, an seines Bruders statt mit dessen Frau die Schwagerehe zu vollziehen, um seinem Bruder ein Kind zu zeugen.
Genau, es geht darum, die Leviratsehe zu vollziehen und der Frau des verstorbenen Bruders einen Nachkommen zu schenken, der erbberechtigt gewesen wäre.
Da Onan das Erbe warscheinlich nur unter seinen eigenen Kindern aufteilen und nicht an ein weiteres Kind geben wollte (zumal man diesen Besitz dann als den seines Bruders angesehen hätte), verweigerte er der Frau den Nachkommen (damit die Frau im Alter versorgt ist und der Name des Bruders weiter bestehen kann) und tat das mit der von ihm angewandten Verhütungsmethode.
Damit verstieß der direkt gegen das Gesetz des Mose.
Sicherlich, aber das hat nichts mit Selbstbefriedigung zu tun, auch nicht mit Wolllust, sondern er vollzog nur mit ihr die "Leviratsehe", weil das von ihm erwartet wurde, nicht weil er da selbst Bock drauf hatte.
Stimmt, mit Selbstbefriedigung hatte das Verhalten von Onan gar nichts zu tun. Er versuchte eine Art Empfängnisverhütung, um der Frau keinen Erben schenken zu müssen.
Deshalb ist es komisch, dass der Begriff Onanie von Onan kommt, da beides miteinander gar nichts zu tun hat.
Ein direktes Verbot von Selbstbefriedigung gibt es in der Bibel nicht. Da steht also nicht "Du sollst dich nicht selbst befriedigen."
Die absolut formulierten Regeln wurden von Menschen hinzugedichtet, als wenn sexuelle Enthaltsamkeit dich zu einem besseren Menschen macht. Das ist wider der Natur, denn deine Sexualität wurde dir auch von Gott gegeben.
Halte dich erst einmal nur an die Regeln, die wirklich in der Bibel stehen, bevor du dir von Pharisäern neue Regeln aufdrücken lässt, die dich nur belasten.
Christen verschiedener Glaubensrichtungen legen vieles in der Bibel unterschiedlich aus, aber klar ist, dass Selbstbefriedigung in der Bibel nicht thematisiert wird. Dass beispielsweise das Wort Onanie auf Onan bezogen wird, ist faktisch ein Fehler, denn was Onan falsch gemacht hat, bezog sich gar nicht auf Selbstbefriedigung, sondern auf Coitus Interruptus, vgl. Genesis 38,8-10.
Aber da Christen verschiedener Glaubensrichtungen, ja sogar innerhalb jeweilige Glaubensrichtungen persönlich Schriftstellen unterschiedlich auslegen, egal ob beabsichtigt oder nicht, kann durch solche Auslegungen trotzdem heraus kommen, dass Selbstbefriedigung verboten sei, obwohl diese gar nicht in der Bibel erwähnt wird und daher in dieser Hinsicht als Verbot kompletter Unsinn ist.
1.Korinther 10/23 "Alles ist erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist erlaubt, aber nicht alles baut auf. 24 Niemand suche das Seine, sondern was dem andern dient."
Weil es zum Wollust gehört und dadurch kann eine Sucht entstehen und Sucht ist auch eine Sünde
Im Großen und Ganzen hast Du recht (daher auch "Hilfreich" und "Danke"), aber es war nicht seine Frau, welcher Onan einen "Erben" verweigert hat. Siehe Genesis 38,8-10. Außerdem ging es auch nicht darum, an sich einen weiteren Erben zu verweigern, sondern Onan war der Ansicht, dass er nur für seinen Bruder ein Kind zeugen würde und es nicht als sein Kind gesellschaftlich angesehen werden würde (nicht dass er gedacht hätte, es würde nicht sein Kind sein, sondern dass es offenbar von anderen, vielleicht auch von Gott nicht als sein Kind angesehen würde, sondern als das seines Bruders. Das geht deutlich genug aus dem 9. Vers des Links hervor.