Die Meinungsfreiheit hat der, der sie sich nimmt, und behält sie so lange, wie er sie verteidigen kann, genau wie z.B. die Bankraub-Freiheit, auch wenn im Gegensatz zur Meinungsfreiheit, gesetzlich ihre Verhinderung angestrebt wird.
In Deutschland ist man durch das Gesetz zwar wenig in seiner Meinungsfreiheit eingeschränkt, dafür aber - im außergesetzlichen Sinne - durch die sozialen Normen und Werte unserer Gesellschaft und die daraus resultierende, teils irrationale, teils berechtigte Angst, den Mund aufzumachen und das zu sagen, was man will, aus Angst vor Konsequenzen, seien es äußere Bestrafungen oder Schuldgefühle.
Auch Empathiefähigkeit kann der eigenen Meinungsfreiheit einen Strich durch die Rechnung machen, wenn man zwar einen Freiheitsdrang hat, gleichzeitig aber einen noch stärkeren Wunsch, die Gefühle der Mitmenschen nicht zu verletzen.
Worauf ich hinaus will ist: Jegliche Freiheit ist nicht garantiert, weil diese in letzter Instanz immer durch die eigene Angst eingeschränkt werden kann. Freiheit muss sich jeder Mensch selbst erarbeiten, wenn er sie nicht schon hat. Gegen sich selbst oder gegen andere.
Gesetze garantieren keinem Menschen Freiheit oder Unfreiheit in einer Sache, weil jeder Mensch sich dazu entscheiden kann, eine Sache zu lassen, obwohl er sie gesetzlich darf oder sie zu machen, obwohl sie verboten ist. Letzteres ist dann natürlich mit einem Risiko verbunden und somit (bestenfalls) eine high risk high reward Strategie. Das beste Beispiel wäre wohl die oben erwähnte Bankraub-Freiheit.