Soll ich bei dem Gespräch sagen, dass es mir im Moment psychisch schlecht geht?

11 Antworten

Ich verstehe überhaupt nicht, weshalb du in einem Semestergespräch mit dem Leiter eures Studentenwohnheims über deine ganz intimen Probleme sprechen solltest. Er ist weder dein Beichtvater noch dein Psychotherapeut.

Ich denke, es geht eher darum, ihm deine Eindrücke vom Leben in diesem Studentenheim mitzuteilen, ob du dich wohl fühlst, ob du die Gemeinschaft gut findest, welche Veranstaltungen dir gefallen haben etc. Kritisches / konstruktive Kritik ist sicher auch wichtig, z.B. ob du glaubst, dich selbst genug in die Gemeinschaft eingebracht zu haben, ob du die Hausordnung für gut hältst, etwas ergänzen möchtest oder gern geändert sähst, welche Art von Veranstaltungen dir gefehlt haben, welche Anregungen du hast, was man in den Gemeinschaftsräumen verbessern könnte. Vielleicht sind auch Studienbelange von Interesse, z. B. was man vielleicht im Studentenheim machen könnte, um Studienanfängern den Einstieg ins Universitätsleben zu erleichtern ("Studenten helfen Studenten", Kummerkasten, Arbeitsgruppen oder was weiß ich).

Aber am besten erkundigst du dich bei den anderen Bewohnern, die schon länger dort wohnen, wozu dieses Semestergespräch dienen soll. Noch besser, du fragst den Leiter selbst, worum es dabei eigentlich geht.

Ich war früher (das ist etwa 50 Jahre her!) oft mit meinem Freund in 2 ganz unterschiedlichen Studentenheimen der KHG zu Besuch. In einem lebten die Studenten in kleineren oder größeren WGs zusammen, jeweils mit einer Wohnküche + Gemeinschaftsraum. Es gab sehr viele Aktivitäten in den Häusern (Foto- und Schach-Gruppen, literar. Zirkel, Räume, in denen gewerkelt oder musiziert wurde und, und). In dem anderen haben wir halbe Nächte verbracht in der Kellerbar, Musik gehört, getanzt, Karten gespielt und gekickert. Man konnte in beiden Heimen auch als Nichtbewohner diese Kellerbars für kleines Geld mieten, um ne Party zu veranstalten, wenn man sich selbst darum kümmerte, dass alles ordentlich verlassen wurde. - Vielleicht ist das bei euch ja ähnlich. Da gibt es dann doch immer etwas mitzugestalten.


Maggipflaume3 
Beitragsersteller
 16.03.2022, 08:13

Ja, so ost das hier auch wie du das beschreibst. Die machen Ausflüge und so. Aber durch Corona ist natürlich viel eingeschränkt worden. Nichts mehr mit Kellerbar

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Maggipflaume3 
Beitragsersteller
 16.03.2022, 08:16

Also meinst du sollte ich nichts konkret erzählen?

Wenn er mich fragt wie es mir geht so tun als o alles gut wäre oder zumindest sagen, dass ich psychische Probleme hab und deswegen zu einem Zherapeuten gehen will?

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spanferkel14  16.03.2022, 09:08
@Maggipflaume3

Wenn dein Onkel oder der Bäcker um die Ecke dich fragt, wie es dir geht, erzählst du ihnen dann von deinem Seelenleben, deinen geheimen Träumen, Sehnsüchten und ob dein letzter Sex gut war? Doch sicher nicht. Warum nicht? Weil die das überhaupt nichts angeht. Das ist nämlich deine Privatsache. Genauso ist das m. E. mit dem Heimleiter.

Aber noch einmal: Ich würde mich - am besten bei ihm selbst - nach den Inhalten eines solchen "Semestergesprächs" erkundigen, damit du dich darauf vorbereiten kannst. Ich denke, es ist ähnlich einem "Jahresgespräch" zwischen dem Vorgesetzten und seinen Mitarbeitern.

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Auch "Chef" kennt persönlich die Probleme mit der Sexualität. Hätte er sie nie gehabt, wäre er kein Mensch.

Selbstverständlich kannst Du mit ihm über die psychischen Probleme reden. Genau für das sollte er da sein. Er steht auch unter Schweigepflicht.

Also ich würde darüber reden. Du musst nicht in allen Einzelheiten mit ihm drüber sprechen, aber meine Erfahrung ist, dass die Sachen nur noch schlimmer werden, wenn man gute Miene zum bösen Spiel macht.

Ich selbst trau mich nämlich auch oft nicht, über sowas zu sprechen und bin hinterher aber immer froh, wenn ich mit jemandem drüber gesprochen habe.

Zunächst mal fragt man sich warum du in einer katholischen Einrichtung lebst wenn Sex oder Frauen für dich eine nennenswerte Bedeutung für dein Wohlbefinden haben. Das katholische Geistliche bei solchen Themen falsche Ansprechpartner sind scheint mir offensichtlich!

Wenn du das Thema ansprichst wird man dir in dem Zusammenhang allenfalls die religiösen Vorschriften der katholischen Kirche unterbreiten (Verbot von Sex vor der Ehe, Verbot von Empfängnisverhütung usw.). Einige scheinen in der heutigen Zeit vergessen zu haben für was die katholische Kirche eigentlich steht. Wer mit der Moral der katholischen Kirche nicht klar kommt sollte die Relgion wechseln oder sich zumindest von konfessionellen Einrichtungen fern halten.


Maggipflaume3 
Beitragsersteller
 16.03.2022, 01:36

Nur damit du das besser verstehen kannst: Katholische Hochschulgemeinden gibt es in jeder größeren Uni-Stadt und die haben in meiner Uni-Stadt viele Wohnheime und da wohnen Leute aller Studienrichtungen. Das sind birnale Wohnheime die aber mehr Angebote haben wo man gemei schaftlich was machen kann. Gibt auch Gottesdienste für Studenten wo aber nur die wenigsten hingehen.

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Maggipflaume3 
Beitragsersteller
 16.03.2022, 01:37

Und da das ganz normale Wohnweime sind kann man auch ganz normale wie in jedem anderen Wohnheim auch eine Freundin haben z.B.

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Rotfuchs716  16.03.2022, 13:34
@Maggipflaume3

wusste ich nicht, aber interessant zu lesen. Als Laie hätte ich gedacht, dass man da vom Unibesuch abgesehen wie im Kloster zu leben hat. An einigen konfessionellen katholischen Sekundarschulen hingegen geht es soweit, dass die Schulordnung verbietet, dass sich dort Paare unter Jungs und Mädchen bilden.

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Warte ab wie das Gespräch läuft, du musst ja nicht bis ins Detail erzählen, dafür ist der Therapeut da. Aber du könntest sagen das du Probleme hast eine Beziehung aufzubauen und dich deshalb psychisch schlecht fühlst.