Handbetätigte Folgeschaltung?
Funktionsbeschreibung: Wird der Taster S1 betätigt, so zieht das Schütz Q1 an und hält sich selbst. Wenn das Schütz Q1 erregt ist, kann das Schütz Q2 über den Taster S2 eingeschaltet werden. Der Leuchtmelder P1 leuchtet, wenn Q2 eingeschaltet ist. Mit dem Taster S3 können die Schütze und der Leuchtmelder ausgeschaltet werden.
Ich habe so geplant, aber leider gibt es ein Fehler.
Wer kann mir helfen?
7 Antworten
Die Funktion als solche ist eigentlich gegeben, solange kein Bauteilfehler vorliegt. Bei Deiner Schaltung wäre allerdings S2 bereits mit Spannung versorgt, ohne dass sichergestellt ist, dass Q1 angezogen hat. Somit würde die Leuchte P1 bei gleichzeitigem Betätigen von S1 und S2 sofort leuchten, auch wenn Q1 und Q2 gar nicht existieren. In der Beschreibung steht nichts über eine Selbsthaltung von Q2, ich setze diese aber mal voraus.
In der Praxis arbeitet man mit Strängen. Alle Stränge haben eine gemeinsame Spannungsversorgung. Jeder aktive Strang aktiviert eine Folgeschaltung. Außerdem gehört in die Sicherheitskette nach der Sicherung an erster Stelle der Not-Aus.
Da es verschiedene Typen von Schützen gibt (Lastschütze, Hilfsschütze), habe ich mal eine Steuerschaltung mit Lastschützen gezeichnet, welche mit Hilfskontakten und Schützaufsätzen arbeitet. So werden i.d.R. auch prüfungsrelevante Schützschaltungen aufgebaut.
Die Bedingungen:
- S1 schaltet Q1, Q1 geht in Selbsthaltung
- Ist Q1 angezogen, so lässt sich S2 betätigen
- S2 schaltet Q2, Q2 geht in Selbsthaltung
- Ist Q2 angezogen, so leuchtet P1
- Mit S3 werden die Schütze abgeschaltet, bei Auslösung von F1, S0 oder F2 ist die Steuerung spannungsfrei
Hier der Stromlauf:
(P) & (C) 2018 M.Bluhm/Prettyland Productions

Ich will ja gar nicht perfekt sein und lerne gerne dazu ;-)
Es macht Sinn, die Brücke Q2:14-Q1:54 auf Q1:53 umzustricken, damit bei Ausfall von Q1 das angezogene Q2 aus der Selbsthaltung geht.
Geht auch ganz ohne Defekt^^: Angenommen, Q2 braucht paar ms länger zum Abfallen als Q1 (Bauteiltoleranzen oder warum auch immer) und S3 wird so kurz gedrückt, dass die Unterbrechung für den Abfall von Q1 so gerade eben gereicht hat, aber Q2 nicht schnell genug ist, so dass 13/14 noch Kontakt hat, wenn S3 losgelassen wird. Dann bleibt Q2 angezogen, obwohl Q1 abgefallen ist.
Sorry, ich habe die Kontakte von S1 und F2 falsch bezeichnet. Für den Schließer S1 (NO) müssen es die Kontakte 3 und 4 sein. Beim Motorschutzrelais wären die Öffnerkontakte (NC) 95 und 96.
Und der Fehler wäre?
Die von dir gezeichnete Schaltung funktioniert folgendermaßen:
S2 kannste betätigen, soviel du willst, da ist keine Spannung.
S1 kannst du betätigen -> Q1 zieht an und hält sich selbst (und der zweite Teil erhält nun über den gestrichelt eingezeichneten Pfad Spannung).
Jetzt kannst du S2 betätigen, so dass Q2 auch anzieht (und sich ebenfalls selbst hält). Die Kontrollleuchte leuchtet. Zu der Betätigung bist du nicht gezwungen.
Betätigst du S3, fallen beide Schütze ab, sofern sie angezogen sind.
Das entspricht doch genau dem, was du haben möchtest? Oder doch nicht?
Der einzige "Fehler" wäre, dass an den Abzweigungen keine Punkte gemalt sind. Solange du keine Kreuzungen drin hast, kann man darüber aber hinwegsehen^^.
Falsch!
Das gleichzeitige Betätigen von S1 und S2 führt dazu, dass P1 leuchtet. Dazu muss keines der Schütze angezogen oder gar vorhanden sein. Somit ist diese Schaltung fehlerhaft.
Noch ne Anmerkung: Ich würde Q1 auch ne Kontrollleuchte verpassen, damit man weiß, dass Q1 angezogen ist und S2 betätigt werden kann. Wenn S2 nicht betätigt wird, kann man nicht sehen, ob Q1 angezogen ist oder nicht. Aber dies ist vermutlich ne Schulaufgabe, wo das jetzt nicht so wichtig ist.
Du musst vor Q1 eine Verriegelung von Q2 (öffner)rein machen. Vor Q2 eine Verriegelung von Q1 (öffner). Dass selbe machst du mit die Taster damit du direkt umschalten kannst.
Die Schütze sollen in einer Folgeschaltung nacheinander anziehen und gleichzeitig angezogen bleiben. Mit einer gegenseitigen Verriegelung, wie sie in einer Wendeschützschaltung üblich ist, wäre dies unmöglich.
Folgeschaltung.. nicht Wendeschaltung oder sonstiges mit Verriegelung... Das war doch gar nicht seine Aufgabenstellung...
In einer Folgeschaltung wird der nächste Strompfad durch einen Hilfskontakt frei gegeben. Bedeutet, für Q2 wird von Q1 ein Hilfskontakt genutzt. Jetzt könnte Q2 auch anziehen, wenn S1 gedrückt ist, ohne das Q1 wirklich anzieht (defekt)... Gleiche gilt für Leuchtmittel. Bekommt einen eingenen Strompfad mit Hilfskontakt von Q2...
Der Strang mit S2, den du blau nach rechts geschoben hast, muss parallel zur Selbsthaltung von Q1 und nicht in Reihe.. sonst kann nämlich Q1 sich nicht selbst halten, wenn S2 geöffnet ist
Unsinn. S2 wird zwischen S1 und Q1 abgegriffen und hat automatisch Spannung, wenn einer der beiden Schließer aktiv ist.
Das Problem liegt eher darin, dass die Steuerung keine Rücksicht darauf nimmt, ob überhaupt ein Schütz schaltet. P1 kann bereits leuchten, wenn S1 und S2 gleichzeitig betätigt werden.
für mich sieht das so aus, als ob die gestrichelte Linie andeuten soll, dass der Strang mit S2 in Reihe mit dem Hilfskontakt von Q1 geschaltet sein soll (also praktisch eine nachträgliche Korrektur)
Eine 1 ;) *(Sternchen gibt es aber nicht... :Þ )
Den Schließer von Q1 für das Schütz Q2 hätte ich über S2 und Kontakt Q2 gepackt. Dann muss der Pfad nicht mehr unbedingt hinter den öffner S3, sondern kann auch hinter der Steuersicherung abgegriffen werden und sobald Q1 abfällt, fällt Q2 mit ab. (Zwangsmitnahme der Abschaltung bei Ausfall). Jetzt bleibt Q2 z.B. angezogen, wenn Q1 nachträglich kaputt geht.