Zu welchem Land sol Südtirol gehören

Österreich 45%
Italien 45%
Eigener Staat 10%
Staat mit Nord und Ost Tirol 0%

31 Stimmen

7 Antworten

Österreich

Italien hat damals nichts erreicht und trotzdem das Stück Land bekommen, weil Österreich halt verloren hat…

Italien

Südtirol hat kulturell gesehen eine gewisse österreichische Prägung, aber ich finde, es sollte trotzdem zu Italien bleiben oder gehören. Außerdem ist das Vergangenheit, und darüber zu diskutieren, wohin Südtirol gehören sollte, ist meiner Meinung nach lächerlich. Ich beschäftige mich wenig mit der Vergangenheit.

Liebe Grüße,

Gianpiero545


Ruenbezahl  23.08.2024, 14:33

Es geht nicht um die Vergangenheit, sondern um die Zukunft von Südtirol.

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Gianpiero545  23.08.2024, 15:00
@Ruenbezahl

Es hat mehr mit der Vergangenheit als mit der Zukunft zu tun. Viele denken immer noch an die Zeit, als Südtirol zu Österreich gehörte. Dabei ging es nie um die Zukunft, sondern man versucht immer wieder, ein Thema aufzugreifen, das längst der Vergangenheit angehört. Man sollte einfach akzeptieren, dass man das nicht ändern kann. Südtirol gehört nun mal zu Italien, und Italien wird es auch nicht hergeben. Was jemand besitzt, gehört eben dem Besitzer. Daran kann man nichts ändern. Das ist leider die Tatsache.

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Ruenbezahl  23.08.2024, 15:15
@Gianpiero545

Südtirol hat vom Jahr 1363 bis zum Jahr 1920 zu Österreich gehört. Das ist die Vergangenheit. Warum sollte es in Zukunft, nach dieser unglücklichen Periode der gewaltsamen Zugehörigkeit zu Italien, nicht wieder zu Österreich gehören? Wenn ich etwas stehle, muss ich es dem rechtmäßigen Besitzer zurückgeben. Die Tatsache, dass ich derzeit der Besitzer bin, ist kein Argument.

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Gianpiero545  23.08.2024, 15:43
@Ruenbezahl
Südtirol hat vom Jahr 1363 bis zum Jahr 1920 zu Österreich gehört. Das ist die Vergangenheit. Warum sollte es in Zukunft, nach dieser unglücklichen Periode der gewaltsamen Zugehörigkeit zu Italien, nicht wieder zu Österreich gehören? Wenn ich etwas stehle, muss ich es dem rechtmäßigen Besitzer zurückgeben. Die Tatsache, dass ich derzeit der Besitzer bin, ist kein Argument.

Südtirol gehörte zwar seit 1363 zu Österreich, doch ab 1920 war das nicht mehr der Fall. Italien hat Südtirol durch eine Vereinbarung und nicht durch Diebstahl erhalten. Dies geschah im Rahmen des Londoner Abkommens von 1915, bei dem Italien von England und Frankreich territoriale Zugeständnisse versprochen wurden, wenn es auf der Seite der Entente in den Ersten Weltkrieg eintrat. Diese Vereinbarung wurde nach dem Krieg im Vertrag von Saint-Germain 1919 bestätigt.

Es ist unzutreffend zu behaupten, Italien hätte Südtirol gestohlen. Italien erhielt das Gebiet aufgrund internationaler Verträge und nicht durch unrechtmäßige Mittel. Diese Fakten sind allgemein bekannt und Teil der historischen Nachkriegsordnung. Italien ist heute der rechtmäßige Besitzer von Südtirol, und es gibt keine Verpflichtung, das Gebiet an Österreich zurückzugeben, egal wie viel darüber diskutiert wird. Die Geschichte zeigt, dass dies eine rechtmäßige Übertragung war und kein Diebstahl.

Zu deiner Information: Italien hat Südtirol nicht gestohlen, sondern es durch diplomatische Abmachungen erhalten. Deine Aussagen darüber, dass dies anders gewesen sei, sind daher nicht korrekt.

Klar ist es ein Argument: Italien ist immer noch der rechtmäßige Besitzer von Südtirol, und warum sollte man etwas freiwillig abgeben wollen? Das wäre vergleichbar damit, ob man seinen eigenen Reichtum freiwillig abgeben würde – wahrscheinlich nicht. Es gibt keinen Grund für Italien, Südtirol zurückzugeben, da es das Gebiet rechtmäßig im Rahmen internationaler Vereinbarungen erhalten hat.

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Ruenbezahl  24.08.2024, 08:37
@Gianpiero545

Das Londoner Abkommen vom April 1915 war keine internationale Vereinbarung, sondern eine geheime Absprache zwischen Regierungsvertretern von England, Frankreich und Russland auf der einen Seite und von Italien auf der anderen. Die Parlamente der beteiligten Länder hatten von dem Abkommen keine Ahnung, so dass ihm jede demokratische Legitimation fehlt. Italien wurde damals viel mehr versprochen als der Großteil Tirols, nämlich auch der Großteil von Dalmatien, rohstoffreiche Gebiete in der Türkei sowie die meisten deutschen Kolonien. Nach dem Krieg war es vor allem US-Präsident Wilson, der fast alle dieser Gebietsversprechungen an Italien vom Tisch wischte. Um Italien nicht ganz leer ausgehen zu lassen, entschied er, den Italienern Tirol zu überlassen. Das Abkommen von London spielte bei diesen Überlegungen, bei denen es um reines Machtdenken ging, überhaupt keine Rolle. Nach heutigen völkerrechtlichen Grundsätzen ist die Annexion des Großteils von Tirol durch Italien nicht in Ordnung, da Italien einen Angriffskrieg geführt hat, um fremdes Territorium zu erobern.

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Gianpiero545  24.08.2024, 10:40
@Ruenbezahl
Das Londoner Abkommen vom April 1915 war keine internationale Vereinbarung, sondern eine geheime Absprache zwischen Regierungsvertretern von England, Frankreich und Russland auf der einen Seite und von Italien auf der anderen.

Ich habe nicht behauptet, dass es sich um eine internationale Vereinbarung handelte; es war einfach ein Vertrag zwischen Frankreich, Großbritannien, Russland und Italien. Zudem wollte ich deine Behauptung widerlegen, dass Italien Südtirol „gestohlen“ hat. Es hat sich herausgestellt, dass diese Behauptung nicht zutreffend ist.

Zu deine behauptung: Südtirol hat vom Jahr 1363 bis zum Jahr 1920 zu Österreich gehört. Das ist die Vergangenheit. Warum sollte es in Zukunft, nach dieser unglücklichen Periode der gewaltsamen Zugehörigkeit zu Italien, nicht wieder zu Österreich gehören? Wenn ich etwas stehle, muss ich es dem rechtmäßigen Besitzer zurückgeben. Die Tatsache, dass ich derzeit der Besitzer bin, ist kein Argument.

Italien wurde damals viel mehr versprochen als der Großteil Tirols, nämlich auch der Großteil von Dalmatien, rohstoffreiche Gebiete in der Türkei sowie die meisten deutschen Kolonien. Nach dem Krieg war es vor allem US-Präsident Wilson, der fast alle dieser Gebietsversprechungen an Italien vom Tisch wischte. Um Italien nicht ganz leer ausgehen zu lassen, entschied er, den Italienern Tirol zu überlassen.

Es stimmt, dass Italien ursprünglich mehr Gebiete zugesagt wurden, diese jedoch verweigert wurden, da Frankreich und Großbritannien größere Gebietsansprüche hatten. Um jedoch den Versprechen des Londoner Vertrags nachzukommen und Unruhen zu vermeiden, wurde Italien schließlich Südtirol zugesprochen. Dieser Vertrag diente auch dazu, den deutschen Anspruch auf eine demütigende Niederlage zu unterstreichen, da sie behaupteten, den Krieg nicht begonnen zu haben.

Daher ist die Behauptung, dass Italien Südtirol „gestohlen“ hat, eine falsche und unbegründete Vorwurf. Italien erhielt Südtirol durch den Vertrag und nicht durch unrechtmäßige Handlungen. Es handelt sich daher um ein vertraglich vereinbartes Gebiet und nicht um einen Diebstahl. Italien konnte wenig tun, um an den vertraglichen Vereinbarungen etwas zu ändern, die bis heute gelten.

Das Abkommen von London spielte bei diesen Überlegungen, bei denen es um reines Machtdenken ging, überhaupt keine Rolle. Nach heutigen völkerrechtlichen Grundsätzen ist die Annexion des Großteils von Tirol durch Italien nicht in Ordnung, da Italien einen Angriffskrieg geführt hat, um fremdes Territorium zu erobern.

Diese Information am Ende ist falsch. Laut meiner Quelle: Um Italien zum Kriegseintritt zu bewegen, versprachen die Ententemächte dem Land umfangreiche Gebietsgewinne auf Kosten der k. u. k. Monarchie. Am 23. Mai 1915 erklärte Italien Österreich-Ungarn den Krieg, während die Kriegserklärung an das Deutsche Reich erst im August 1916 erfolgte.

Italien hat den Krieg erklärt, aber deine Behauptung, dass Italien den Krieg zuerst angegriffen hat, ist falsch. Der Hauptgrund für den Kriegseintritt Italiens war, dass sie den Vertrag mit den Ententemächten einhielten. Auch wenn es problematisch ist, Kriege zu führen, sollte man Italien nicht die alleinige Verantwortung zuschreiben, da sie sich an die vertraglichen Verpflichtungen hielten. Darauf wollte ich hinaus.

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Eigener Staat

Ich weiß nicht wieso, aber wäre irgwie für ein eigener Staat. Als ein Italiener fühle ich mich jetzt nicht besonders, und als Österreicher ebenfalls nicht. Weiß nicht wie sich das in Zukunft ändert, wenn ich in AUT studiere. Aber ein eigener Staat finde ich vom Gedanken ganz nice. Auch wenn wir Autonom sind, wären wir nicht immer bzw oft auf Rom angewiesen. Außerdem sollte die Deutsche Sprache wieder mehr verbreitet sein. In der Landeshauptstadt BZ, wird gefühlt nur Italienisch gesprochen und niemand kann Deutsch. Mit diesem eigenen Staat würde diese Zweisprachigkeit wegfallen. Zu Österreich weiß ich nicht.

Hab erst letztens mit einem Angestellen in meinem Ferienjob gesprochen. Der kam vor 5 Jahren von Palermo nach Südtirol, Bozen, und kann kein Wort Deutsch. Durch seine Brüder bekam er gefühlt ein Tag nach seiner Ankunft einen Job an seinem jetzigen Arbeitsplatz. Er (und ich) meinte, dass er die Deusche Sprache nichtmal bräuchte, da hier eh alle Italienisch können.

Und wir hier müssen eine Zweisprachigkeitsprüfung ablegen, welche meist Italiener geschenkt bekommen oder diese bezahlen. Wir müssen Italienisch sprechen, aber die Italiener keim Deutsch. Das finde ich nicht besonders okay..

Durch einen eigenen Staat, haben sie die alleinige Entscheidungsfreiheit und sind von niemanden angewiesen

PS: Eigener Staat ist aber politisch gesehen auch nicht so einfach

Österreich

Ich würde sagen zu einem großdeutschen Staat mit eigener Verfassung. Italien kann als Ausgleich dafür den Tessin von der Schweiz erhalten.

Italien

Die Südtiroler wären völlig bescheuert sich Österreich anzugliedern. 😁

Durch den Automiestatus haben sie enorme finanzielle Privilegien, die sie als österreichisches Bundesland nicht hätten.


Ruenbezahl  23.08.2024, 14:32

Südtirol trägt mit erheblichen Geldsummen zur (vergeblichen) Sanierung des italienischen Staatshaushaltes bei. Wo da die angeblichen "enormen finanziellen Privilegien" sein sollen, ist schleierhaft. Deswegen will Italien ja auch nicht auf Südtirol verzichten. Als österreichisches Bundesland, bzw. mit Nord- und Osttirol wieder vereint, stünde Südtirol weit besser da.

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Gianpiero545  23.08.2024, 15:02
@Ruenbezahl

Natürlich ist es verständlich, dass Italien Südtirol nicht freiwillig abgeben möchte. Wenn ein Gebiet zu einem Land gehört, gibt man es nicht einfach freiwillig an jemand anderen weiter. Das wäre bei dir ebenfalls so, wenn es um deinen Besitz ginge.

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Ruenbezahl  23.08.2024, 15:10
@Gianpiero545

Die Frage ist nur, wie man zu diesem Besitz gekommen ist. Italien hat deswegen einen Angriffskrieg gegen Österreich geführt und sich das Land, nach heutigem Völkerrecht unrechtmäßig einverleibt. Damals hat man das anders gesehen, weil das Recht des Stärkeren galt, heute wäre so etwas nicht mehr möglich. Was man gestohlen hat, sollte man zurückgeben, auch wenn man sich am Besitz des Diebesgutes erfreut.

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Gianpiero545  23.08.2024, 15:39
@Ruenbezahl
Die Frage ist nur, wie man zu diesem Besitz gekommen ist. Italien hat deswegen einen Angriffskrieg gegen Österreich geführt und sich das Land, nach heutigem Völkerrecht unrechtmäßig einverleibt. Damals hat man das anders gesehen, weil das Recht des Stärkeren galt, heute wäre so etwas nicht mehr möglich. Was man gestohlen hat, sollte man zurückgeben, auch wenn man sich am Besitz des Diebesgutes erfreut.

Italien hat Südtirol nicht gestohlen, sondern es im Rahmen internationaler Vereinbarungen nach dem Ersten Weltkrieg erhalten. Im Londoner Abkommen von 1915, das während des Ersten Weltkriegs geschlossen wurde, versprachen Frankreich und England Italien territoriale Zugewinne, darunter Südtirol, als Gegenleistung für den Kriegseintritt Italiens auf Seiten der Entente. Dies wurde nach dem Krieg im Vertrag von Saint-Germain 1919 bestätigt.

Es ist falsch, Italien vorzuwerfen, Südtirol gestohlen zu haben, da es das Gebiet im Rahmen eines internationalen Abkommens erhalten hat. Wenn Frankreich und England Italien ein solches Angebot machen, ist das kein Diebstahl, sondern eine diplomatische Vereinbarung. Zwar hatten einige gehofft, dass Italien nach dem Krieg noch mehr Gebiete erhalten würde, doch die territorialen Gewinne fielen letztlich kleiner aus als erwartet. Trotz der Unterstützung von Frankreich und England blieb Italien in einigen Punkten hinter den Erwartungen zurück.

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