Wie sinnvoll ist es, über die Zahl von sogenannten „Hitzetoten“ zu berichten?

Sinnvoll... WENN man gleichzeitig auf sinnvolles Verhalten bei hohen Temperaturen hinweist und diese Nachrichten also einen Lerneffekt haben. Viele Leute verhalten sich leider nicht situationsgerecht und gefährden damit sich und eventuell auch andere.

Die zunehmenden Hitzeperioden sollten uns schon dazu bringen, vor allem Städte kühler zu machen. Das sollte also auch im Bewusstsein der Menschen ankommen, damit entsprechende Maßnahmen der Kommunen oder Länder / des Bundes Akzeptanz finden.

Und ja, es gibt auch Kältetote (bei Obdachlosen) und Tote durch Unwetter oder beim Skifahren usw., über die auch ständig berichtet wird, aber eher nicht im Hochsommer.

Bestimmt gibt es dann auch „Kältetote“ und „Regentote“ und „Schneetote“ und „Windtote“ und „Graupeltote“ und und und

Jep, über Kältetote wird in der Tat fast jedes Jahr berichtet. Das betrifft allerdings meist Obdachlose weil sonst fast jeder Bürger eine Heizung hat. Über Tote bei Unwetter wie Schnee/Wind/Regen wird auch berichtet.

Allerdings erreicht keine einzige dieser Zahlen auch nur Annähernd die Ausmaße der Hitzetoten. Zum Vergleich, die Zahl an erfrorener Obdachlosen pro Winter liegen meist bei wenigen Menschen, meist unter 10.

Dass über Hitzetote berichtet wird halte ich für sinnvoll weil - es ein absolut vermeidbarer tot wäre. Es gibt bereits seit ca. 100 Jahren technische Vorrichtungen die einen solchen Tot verhindern könnten (Klimageräte). Wieso sich diese Geräte in Deutschalnd (im Gegensatz zum Rest der Welt) nicht durchsetzen weiß ich nicht. Der Strompreis dürfte eine Rolle spielen.

Nachdem die Medien mit ihren "Hitzetipps" (Fenster tagsüber geschlossen halten, feuchte Tücher aufhängen,...) anscheinend vorrangig ältere Menschen vorzeitig ins Grab bringen möchten, ist eine solche Berichterstattung durchaus sinnvoll.

Gefährlich ist nämlich nicht in erster Linie die Hitze, die "Killer" sind die hohe Luftfeuchtigkeit und die Anreicherung von CO2 in hermetisch abgeschlossenen Räumen.

In Ländern, wo es traditionell warm ist, verwendet man Abschattung der Fenster. Diese bleiben aber offen - idealerweise auf Durchzug - und der Luftzug wird ggf. durch Ventilatoren verstärkt.

Meine Oma hat uns schon als Kinder gewarnt, dass wir im Sommer nicht zu lange in der Sonne spielen sollen, damit wir keinen Hitzschlag bekommen oder dehydrieren. Aber im Eifer des Vergnügens achtet man nicht so genau darauf. Dass dabei Rentner, Frauen und Kinder einer größeren Gefahr ausgesetzt sind, ist nur logisch und erfordert zusätzliche Vorsicht!

Solange diese Tode idiologisch wertfrei kommuniziert werden, finde ich das in Ordnung, wenn im Anschluss direkt eine Doku über den Klimawandel startet, finde ich das schwirig - dann aber bitte auch aufklären und nicht nur Panik verbreiten...

Im 18. Jahrhundert gab es z.B. Hitzewellen, bei denen massenhaft Menschen gestorben sind, weil das Phänomen, dass sich der Körper von innen zu stark erhitzt, wenig erforscht und verstanden war. Man ging mit langen Kleidern und Unterwäsche bei 40 Grad in die Sonne.

Dies wird in einigen Filmen, die sich an der Zeit orientieren, sogar ziemlich akkurat dargestellt.