Wie findet ihr das Vorgehen von VW
Haltet ihr es für richtig, das aus wirtschaftlichen Gründen Löhne und Arbeitsstellen gestrichen werden TROTZ Inflation und Unsicherheit?
7 Stimmen
4 Antworten
VW hat mies gewirtschaftet. Dafür sollten die Manager herhalten und nicht die Mitarbeiter. Schließlich war es das Management, welches entschieden hat, nur noch völlig überteuerte Fahrzeuge mit Elektroantrieb zu bauen, die in Deutschland weder sinnvoll nutzbar noch von den meisten Menschen bezahlbar sind.
Volkswagen sollte seinem Namen treu bleiben und wieder Wagen fürs Volk bauen, welches dieses sich auch leisten kann.
Inflatiom und "Unsicherheit" spielt bei sowas keine Rolle. VW hat maßlos aufgeblasene Gehälter und Bonuszahlungen und beschäftigt eine Armada überbezahlter Mitarbeiter in Werken, von denen so Einige nicht ausgelastet werden können.
Das ist schon vor Jahren krisiert wurden, dass das so nicht ewig weitergeht. Jetzt kommts halt.
"und anderen Topunternehmen"
Da gehts ja schon los. Ein neu angestellter Fließbandarbeiter bei VW verdient ohne Ausbildung 4400 brutto. Pauschal. Plus Weihnachtsgeld, plus jährliche Gewinnbeteiligung bis über 10.000€. Garantierte Lohnerhöhungen für immer. Da sitzen Leute mit 30 Jahren Betriebszugehörigkeit mit bis zu 7700€ brutto (dem Maximum, was deren Tarif hergibt) plus Bonuszahlungen in der Fertigung und verdienen mehr als ein Ingenieur bei Siemens.
Das macht nur VW so. Ja, es bedeutet, dass man ordentlich Auswahl hat. Es verbessert aber nicht die Situation, in die man sich vor Jahrzehnten hinmanövriert hat, dass man einen mittlerweile nicht mehr existenten Wachstumsmarkt mit über einem Dutzend Werken allein in Deutschland bedienen wollte. Der europäische Markt wächst nicht mehr, die Produktionskosten gehen durch die Decke, in CHina verliert man den Anschluss, in den USA gibts durch vergangene Fehplanungen immer noch die Nachwehen vom Dieselskandal.
Das hat nichts mit "wir wollen Deutschland in ein Niedriglohnland verwandeln" zu tun, in der HInsicht schlagen wir nicht einmal Osteuropa, von Asien ganz zu schweigen.
Nützt ja auch nichts, jetzt die Augen zu verschließen und in 5 Jahren verlieren alle den Job. Wobei ist klarstellen möchte, dass ich der Meinung bin, dass die Geschäftsführung für die Probleme verantwortlich ist, nicht die Arbeitnehmer.
Meinst du aufgrund der Inflation sollte man keine Löhne und Stellen mehr streichen dürfen? Dann ginge es aber mit der Wirtschaft noch deutlich schneller abwärts. Wir leben nun mal in einer freien Marktwirtschaft - bei sinkender Nachfrage muss man das Angebot halt anpassen. Nur haben die Autokonzerne halt schon viel zu lange auf hochpreisige Verbrennerautos gesetzt und stehen deshalb jetzt am wirtschaftlichen Abgrund. Da kann man auf keiner Seite stehen- es muss gehandelt werden, sonst gibt es dort bald gar keine Arbeitsplätze mehr. Hätte man allerdings rechtzeitig gehandelt wäre man ggf. erst gar nicht in die jetzige Situation gekommen.
Die Gehälter von Volkswagen und anderen Topunternehmen in Deutschland sind dem Wirtschaftsstandort Deutschland angemessen. Deutschland ist kein Niedriglohnland, jedoch bewegen wir uns derzeit in eine solche Richtung. Es gibt Bemühungen von zahlreichen wirtschaftlichen und politischen Seiten, Deutschland in ein Niedriglohnland zu verwandeln.
Zuletzt wurde davon auch auf der Bundespressekonferenz berichtet. Dort haben die fünf Wirtschaftsweisen ihren Senf zur aktuellen Situation gegeben und Quintessenz war, dass Deutschland sich bitte sehr dringend in ein Niedriglohnland entwickeln muss, damit wir im Ausland konkurrenzfähig werden. Wir benötigen in Deutschland keine hohen Löhne, weil der deutsche Markt, global betrachtet, als Absatzmarkt absolut irrelevant ist für unsere Industrie und Premiummarken.