Welches Gefühl ist für Dich schlimmer?
Starker soll es heißen
16 Stimmen
4 Antworten
Ich habe tatsächlich große Angst mein Leben nicht richtig zu leben und Dinge zu verpassen. Vor allem nicht FÜR MICH zu leben. Deshalb ersteres.
Hallo Rosenmary!
Ich verstehe die Frage in Kombination diverser Auswahlmöglichkeiten nicht.
"Versagen" ist ja nicht schlimm. Entweder hat man sich vorab zu hohe Ziele gesetzt oder ist eben für Sache xyz nicht geeignet. Da muss man eben mehr lernen, härter arbeiten oder nach x Versuchen realistisch einsehen, dass xyz doch nicht das Richtige ist. Wenn ich "versage", habe ich keine Sehnsucht deswegen. Und selbst wenn ich etwas "möchte", dann gehört das Versagen genauso zum Leben dazu wie Erfolge.
Auch das "Erlauben" oder "Gönnen" muss nicht pauschal negativ konnotiert sein.
Das Erlauben/Gönnen gehört auch zum Leben und Menschsein dazu. Ausbalanciert agieren, das ICH wahrnehmen und auch einmal auf sich selbst schauen, um sich zu stärken, Achtsam sein etc. Insofern völlig legitim.
Dennoch tendiere ich als altruistischer, geerdeter, gesitteter, gebildeter, respektvoller, empathischer und rücksichtsvoller Neutralist eher zum schlechten Gewissen. Selbst wenn ich es verdient hätte und auch einmal auf "mich" schauen dürfte, so denke ich immer an andere Menschen. Wie geht es anderen Menschen?
Da es mir in der "Basis" gut geht und ich in der Regel "wenig" brauche, prüfe ich stets nach, ob und wie man Dritten noch mehr oder besser helfen könnte. Klar gehen mich Dritte nichts an und fast jeder Mensch hat "sein" Leben fast vollständig selbst in der Hand, aber dennoch schaue ich eher auf Dritte!
Es geht um menschliche Angelegenheiten, geht auch aus den Tags hervor.
Ja, das habe ich schon verstanden und Kategorie, Tags und Co. auch gelesen, aber Versagen ist nicht schlimm und zudem muss auch eine Sehnsucht nicht zwingend damit verbunden sein. Daher hat mich das "verwirrt".
Es geht aber nicht ums Versagen, sondern darum, dass man sich etwas versagt.
(sich etwas) versagen (geh., Hauptform) · (einem Antrieb / Drang) nicht nachgeben · (sich etwas) verbieten · (einer) Versuchung standhalten · (sich etwas) nicht gestatten (geh.) · (sich etwas) nicht zugestehen (geh.) · (sich etwas) verkneifen (ugs.)
Mein Gewissen funktioniert also will ich damit all meine Werte vereinbaren können. Wenn ich mit etwas versage dann muss ich daran wachsen und nichts verzweifeln...
Das ist beides schlimm, aber ich glaube, dieses Szenario ist heftiger. Wenn man merkt versagt zu haben, ist das ein ganz grausames Gefühl.
Einer meiner früheren Kumpels hat durch eine fehlgeschlagene berufliche Neuorientierung alles verloren, was er mal gemocht hat und was ihn am Leben erhielt und wünscht sich sein altes Leben zurück. Er ist derzeit wieder in Therapie und es muss ihm mies gehen, was man so glaubhaft hört von Leuten, mit denen er noch Kontakt hat. Es ist einfach nur traurig.
(sich etwas) versagen (geh., Hauptform) · (einem Antrieb / Drang) nicht nachgeben · (sich etwas) verbieten · (einer) Versuchung standhalten · (sich etwas) nicht gestatten (geh.) · (sich etwas) nicht zugestehen (geh.) · (sich etwas) verkneifen (ugs.)
Du hast den Kommentar glaube ich unter die falsche Antwort gesetzt...
Nein, rotesand hat es auch falsch verstanden "Wenn man merkt versagt zu haben". Es geht nicht ums Versagen, sondern drum, sich etwas ZU versagen, also sich was nicht zu gönnen.
Das tut mir leid. Ich hatte wohl "mit etwas versagen" interpretiert/gelesen.
Wenn man sich selbst etwas nicht gönnt, ist das aber auch schlimm - weil einem das vor Augen führt, wie beeinflussbar man ggf. ist - mir haben früher viele Leute einzureden versucht, dass ich mir dieses und jenes, was ich eigentlich wollte und mir locker leisten konnte (bestimmte Kleidung, Hobbys, Autos und Ähnliches) nicht "gönnen" dürfte. Leider musste ich mich da noch fügen aus verschiedenen Gründen.
Das Gefühl war unschön und wurde erst dann besser, als ich umgezogen bin, weil ich dann ich selber sein konnte.
Danke für Deine Antwort.