⚠️,,Sklaven Handel" mit behinderte Menschen! Wie steht ihr dazu

Ich kannte selbst jemand der in einer Behindertenwerkstatt als Sozialarbeiter gearbeitet hat.

Kann natürlich nicht für jede Behindertenwerkstatt sprechen.

Aber diese Einrichtungen gibts für Personen, die nicht auf dem normalen Arbeitsmarkt arbeiten können. Heißt diese Personen brauchen Pflege und Betreuung.

Zudem können sie nicht unbedingt die Leistung erbringen, die eine Person ohne Behinderung erbringen könnte.

Es ist also eher ein Tauschgeschäft. Für die Behinderten etwas Normalität und Alltag mit der Beschäftigung. Und für die Träger ein paar Arbeitskräfte.

Und deshalb als Entlohnung auch nur ein Taschengeld.

"Fair" ist das falsche Wort. Ich finde es aber zumindest nicht unfair.

Eine sehr zweischneidige Sache.

Auf der einen Seite:

• ist es ein freiwilliges Arbeitsangebot und niemand muss dort für dieses Entgelt arbeiten
• ist es kein Beschäftigungsverhältnis, sondern nur ein arbeitnehmerähnliches
• eine WfB ist auch kein Betrieb im herkömmlichen Sinne

Ich besuche regelmäßig WfB und arbeite dort auch mal einen Tag mit, daher weiß ich, wie das dort läuft. Ob Du 1 Stück oder 10 Stück am Tag herstellst, interessiert niemanden. Ob Du nach 3 Stunden gehst, interessiert niemanden. Ob Du zwischendrin mal ne Stunde spazieren gehst, interessiert niemanden.

Deswegen bekommt man auch nur, das von Dir angesprochene, Werkstattentgelt. Aber die dort arbeiten brauchen das nicht wirklich, denn sie bekommen Erwerbsminderungsrente, Pflegegeld und oder Grundsicherung bzw. Bürgergeld zum aufstocken.
Kurz: es ist eine Maßnahme zur sinnvollen Freizeitbeschäftigung und man bekommt ein Taschengeld dafür.

Andererseits:

Wenn Du ernsthaft entlohnt werden willst, dann arbeite auf dem 1. Arbeitsmarkt, täglich 8 Stunden, manchmal im Akkord, mit festgelegten Pausen, mit Überstunden, im Schichtbetrieb usw.
Jeder Betrieb ab einer gewissen Größe muss auch Behinderte einstellen, bewirb Dich doch. Du willst akzeptiert werden? Dann ruhe Dich nicht auf Deiner Behinderung aus.

Ja, sie bekommen nur Taschengeld und könnten mit mehr wahrscheinlich nicht umgehen; rechnen gleich gar nicht.

Betreuung in einem Heim würde auch Geld kosten. Denkst du, die Betreuer arbeiten umsonst? Oder denkst du, die Beeingeschränkten schaffen irgendeine nennenwerte Norm und halten immer die Qualitätsstandards ein?

Sie bekommen was zu tun, damit sie nicht versauern und sich beschissen fühlen.

Es gibt natürlich Unterschiede, wie viel Unterstützung jemand braucht oder was jemand zustande bringt. Entsprechend gestaffelt sollte auch eine Entlohnung sein, wenn tatsächlich etwas hinten rauskommt. Aber der immense Aufwand muss auch irgendwie gegengerechnet werden, damit solche Werkstätten überhaupt existieren können. Die Betreuer haben Qualifikationen und müssen ihre Miete bezahlen. Die Betreuten bekommen in der Regel auch ganz ohne Arbeiten Geld.

Wenn du dich besser damit fühlst, kannst du ihnen was spenden. Thomas Gottschalk hat mal 1 Million gespendet - also die Gage für eine Wetten-dass-Sendung.

Die Alternative wäre, den Laden dicht zu machen. Würde mir nicht gefallen.

Man muss das schon aus mehreren Respektiven sehen. Zum einen ist es nun mal so das je nach Grad der Behinderung zu Einschränkungen kommt. Das die Betroffenen also nicht so bezahlt werden wie andere nicht betroffene ist also normal.

Dann muss man sehen welche Arbeit sie verrichten. Auch danach bemisst sich ja das Einkommen. Zudem ist es in der Regel so das einige zusätzlich noch andere Leistungen erhalten. Auch das muss man dann berücksichtigen.

Das ist mit Sicherheit kein Sklavenhandel. Sklaven bekommen gar keinen Lohn und sind gezwungen zu arbeiten. Ich fände es auch gut wenn Menschen mit Beeinträchtigungen in Werkstätten den Mindestlohn bekommen würden, aber sie erbringen eben weniger Leistung und brauchen Unterstützung. Das rechnet sich nicht.