Seid Ihr zufrieden mit den Wahlen in Frankreich?

Da fragt sich nur, wo denn die Ampel gelähmt sein soll. Schließlich beschließt sie seit Amtsantritt fotwährend neue Gesetze und passt sich den Umständen an, ist also handlungsfähig.

Und dass man in der Politik, insbesondere in einer Koalition, stets um die beste Entscheidung ringt, was nicht immer so zügig geht wie geplant, ist kein Zeichen von Lähmung, sondern ist eine Selbstverständlichkeit.

Der aktuelle Haushalt ist ja eine Manifestation der Lähmung.

SPD/Grüne würden ganz anderes machen . Die FDP auch. So einigt man sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner. Der ist so winzig, wie die Erhöhung des Kindergeldes um 5€.

Das sehe ich nicht so. Politische Lähmung bedeutet gar nicht zu entscheiden und dadurch still zu stehen.

Inhaltlich kann man sich natürlich streiten, ob das nun ein gutes oder schlechtes Ergebnis war mit der Einigung für den Haushalt, was vielleicht auch in anderer Hinsicht eine lähmende Wirkung herbeiführen könnte. Aber das nie alle gleichermaßen zufrieden mit einer Entscheidung sind, ist auch völlig normal. Gibt sicherlich auch Leute, die schon 5 € Kindergelderhöhung für zu hoch halten. Es herrschen nunmal innerhalb der Bevölkerung wie auch innerhalb der gewählten Repräsentanten unterschiedliche Ansichten, was der bessere Weg ist (nicht selten ist man dabei der Meinung, dass der eigene Weg stets der beste wenn nicht sogar der einzige sei).

Davon abgesehen: Man kann sich mit der Gegenseite immer nur auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen oder eben gar nicht. Das ist das Wese eines jeden Kompromisses. Egal ob nun in der Bundesregierung beim Haushalt oder unter Freunden die sich darüber einigen wollen, welchem Film sie wo gucken möchten.

Einen größeren gemeinsamen Nenner gibt es nur, wenn sich alle von vornherein sowieso schon einig sind. Dann kommt es gar nicht erst zur Diskussion. Das kommt aber eigentlich nur vor bei einfachen Entscheidungen und kleinem Personenkreis, die zudem ähnlich ticken. In einer Koalition (egalb ob zu zweit oder zu dritt) ist das die völlige Ausnahme. Selbst wenn eine Partei allein regieren würde, wären sich wohl kaum alle Abgeordneten ohne Diskussion und Streit sofort einig. Zumindest nicht in einer Demokratie.

SPD und Grüne wären sich schnell einig. Die FDP passt da nicht hin.

Es gibt eben doch politische „Lager“.

Und würde die SPD mit absoluter Mehrheit regieren, wäre man sich noch schneller einig gewesen und wäre man eine Diktatur, noch schneller.

Mit hätte, müsste, wäre, würde, etc. kommt man hier nicht weiter. Die Parteien wurden gewählt, wie es eben passiert ist und im Ergebnis haben die Ampelparteien sich am besten geeinigt zu regieren. Das gefällt nicht jedem (schließlich hat ja nicht jeder SPD, Grüne oder FDP gewählt), aber das ist ja eh immer so.

Zudem: SPD und Grüne wären sich sicherlich schneller einig geworden. Nur ist eine schnellere Entscheidung nicht automatisch auch eine bessere.

Jetzt müsste ich doch mal genauer nachschauen.

An erster Stelle - Nouveau Front populaire: politisch links

An zweiter Stelle - Ensemble: politisch mitte.

An Dritter Stelle: Rassemblement National: politisch rechts

Wo ist das jetzt eine Mehrheit oder sogar eine deutliche Mehrheit für Mitte/Rechts?

An vierter Stelle Les Républicains. Politisch rechts.

Wenn man es sich so zurechtreimen möchte. Deutlich ist diese Mehrheit aber nicht. Und wer sich da mit wem einig wird, steht auch noch gar nicht fest.

Das stimmt.

Außerdem ist es sehr schwer das Wahlergebnis zu interpretieren. Viele Macronisten wählten den linken Kandidaten als das kleinere Übel, wenn der eigene Kandidat nicht in die Stichwahl kam.