Seid ihr für die Todesstrafe oder dagegen? Und welche Argumente habt ihr für und gegen?
38 Stimmen
10 Antworten
Guten Abend!
Die Todesstrafe ist ein erheblicher Eingriff in die Menschenwürde aus Artikel 1 Abs. 1 GG und somit in DE verfassungswidrig.
Gegen die Todesstrafe sprechen folgende Aspekte:
- Empirische Belege zeigen, dass es zu keinem Rückgang der Straftaten führt. Der legitime Zweck wird dadurch verfehlt.
- Das menschliche Leben wird endgültig beendet. Sollte sich im Nachhinein herausstellen, dass der Verurteilte unschuldig war oder Verfahrensfehler auf Seiten der Strafverfolgungsbehörden begangen wurden, kann die Vollstreckung nicht mehr rückgängig gemacht werden. Der Mensch bleibt tot.
- Die Tötung eines Menschen als ,,Strafe“ hält dem Unrechtsausgleich nicht stand.
- Außerdem wird dem Menschen nicht die Möglichkeit der Rehabilitation gegeben, das Unrecht seiner Taten einzusehen und sich wieder zurück in die Gesellschaft zu integrieren. Strafe ist ,,Büße“ für das begangene Unrecht.
Kurz: Es ist insgesamt kein geeignetes Mittel, zukünftige Kapitalstraftaten zu verhindern und das Unrecht auszugleichen. Daher bin ich gegen die Anwendung der Todesstrafe als Vollstreckungsinstrument.
Mit freundlichen Grüßen
ChaosLeopard
Sie ist unmenschlich, verfassungswidrig und kann Unschuldige treffen! Schlimm ist es etwa in Japan:
Weder ihre Angehörigen noch ihre Rechtsbeistände werden vorher vom Zeitpunkt der Hinrichtung informiert; auch die Verurteilten selbst erfahren erst wenige Minuten vorher davon. Dies wird von Menschenrechtsorganisationen sowie ausländischen Regierungen als besonders grausam kritisiert. Die dadurch ausgelöste permanente Todesangst treibt nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen viele Todeskandidaten in den Wahnsinn.[350]
Amnesty International hat das ganze gut zusammengefasst:

Das Töten erfolgt immer, wenn jemand einen Grund findet, um jemanden zu töten.
Es wäre also ratsam, kategorisch jeden Grund auszuschließen, der das Töten rechtfertigen würde, um eine Grundhaltung zu etablieren, die das Töten grundsätzlich ablehnt.
Bei der Todesstrafe erfolgt dies nicht, da sie gegenüber dem Volk veruscht, durch eine geseztliche Legitimation den menschlichen Anspruch auszuhebeln und das Töten als gerechten Akt zu legitimieren.
Töten ist jedoch kein gerechter Akt, der Tötende verrät dabei die Grundsätze, die er zu schützen denkt.
Man schätzt, in den USA sind 50% Todesurteile an Schwarzen, Justizirrtümer.Bei Lebenslang können einig aufgeklärt werden nach vielen Jahren noch durch besser Methoden.