Richtig oder falsch? Jeder selbstverschuldete Unfall wurde durch zu hohe Geschwindigkeit verursacht (egal ob Schrittempo oder mit 300 km/h)?

Ich hatte mal von einem Unfall erfahren (da war ich in der Werkstatt eines Verwandten von mir und der sollte sich um drei durch einen Unfall beschädigte Fahrzeuge kümmern, wovon der Verursacher den falschen Gang eingelegt hatte. Statt vorwärts von einem Supermarktparkplatz zu fahren, erwischte die Person den Rückwärtsgang und schon den PKW hinter sich in den dahinter stehenden. Ursache war also keine zu hohe Geschwindigkeit, sondern schlichtweg der falsche Gang.

Unangepasste Geschwindigkeit ist auch, wenn man z. B. zu langsam ist beim Auffahren. Da kann man auch einen beim Spurwechsel streifen oder zu kurzfristig/ruckartig rüberziehen, sodass der hinter einem keine Chance mehr hat zu bremsen.

notting

Wenn jemand beim ausparken nicht genug einlenkt und ein Auto oder eine Mauer streift, hat das nichts mit erhöhterGeschwindigkeit zu tun.

Wenn jemand aus in eine Vorfahrtsstraße fährt und es kracht, hat das nicht zwingend was mit erhöhter Geschwindigkeit zu tun.

Wenn jemand verträumt ist und ein Auto streift weil er die Spur wechselt, hat das nichts mit erhöhter Geschwindigkeit zu tun.

Wenn jemand auf einer übersichtlichen, weitgehend kurvenfreien Landstraße bei trockener Witterung mit 90 km/h fährt und dabei fieberhaft auf seinem Navi eine Adresse sucht und nicht mehr auf die Straße schaut, sodass er unbemerkt nach links in den Gegenverkehr gerät,

dann war das Problem sicher nicht die Geschwindigkeit. Sondern dem Menschen war halt wichtiger, sein Navi anzustarren als weiterzuleben.

Die häufigsten Unfallursachen sind zu hohes Tempo, ein abgelenkter Fahrer (z.b. Smartphone) oder Alkohol.