Rechtfertigung über Kinderlosigkeit?
Mich würde das mal interessieren :)
Wurdet ihr/ seid ihr jemals in einer Situation gewesen, in der ihr euch vor anderen Menschen dafür rechtfertigen musstet, warum ihr (noch) keine Kinder habt/ keine Kinder wollt?
Dabei spielt euer Geschlecht keine Rolle, die Frage geht an alle (m/w/d) und auch ist es egal, wer euch in dieser Situation gefragt hat.
Mir (biologisch weiblich) ist es leider schon öfter passiert, egal ob "absichtlich" oder nicht.
Meine Mutter fragte mal eine Zeit lang nach Enkelkindern, mein Vater ging davon aus, dass ich nach dem Studium eh heirate und Kinder bekommen werde - beide sind, in unterschiedlichen Maße, nun sehr von mir enttäuscht, da ich gewollt kinderlos lebe.
Mir wird regelmäßig von meinen Kollegen "unterstellt", ich würde schon noch Kinder bekommen (wollen). "Das wird mal anders, wenn du eigene Kinder hast" - erst gestern gehört und erneut darauf hingewiesen, dass ich keine Kinder bekommen möchte, mich aber für jede Familie freue, die gerne Kinder hat oder welche bekommen will.
Mein neuer Chef stellte es als "ein bisschen egoistisch" hin, aber gut für ihn, da ich dann ja nicht ausfalle wegen Schwangerschaft und Kinderbetreuung.
Auf der Arbeit wird automatisch davon ausgegangen, dass ich arbeite, wenn Familien in der Urlaubszeit (Ferien) sind - für mich echt okay, denn außerhalb der Ferien ist Urlaub machen billiger ^^ Mir ist es auch ziemlich egal, wenn Kollegen zum vierten Mal in der Woche früher heim müssen, weil das Kind das hat oder jenes los ist, etc. Ich mache deren Arbeit aber nicht wirklich mit.
Habt ihr, egal ob männlich, weiblich oder divers, schon mal so etwas erlebt? Im Familienumfeld?
Auf der Arbeit?
Erzählt doch gerne mal und bitte, bleibt sachlich, höflich und respektvoll!
12 Stimmen
9 Antworten
Hin und wieder wurde ich deswegen dumm angemacht, dabei wollte ich schon Kinder, nur hatte ich relativ oft Fehlgeburten.
Sehr übel wurde ich ausgerechnet dann von einem Kollegen angemacht, als ich gerade bezüglich einer Fehlgeburt wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden war.
Mittlerweile habe ich einen Sohn und auch eine Enkelin.
Also überlegt es Euch lieber zweimal, bevor Ihr jemand unberechtigter Weise Vorwürfe macht.
Und das obwohl ich ein Kind habe. Auch dann bekommst du nämlich keine Ruhe, da muss natürlich ein zweites her.
Aber mal ganz ehrlich, klar, man hört es oft und es nervt aber grundsätzlich sind das nur wenige, schlecht erzogene Menschen die so reden.
Jein, denn wenn ein Gespräch auf das Thema kommt, mache ich sofort klar, daß ich den "Spaß" mit drei kleinen Halbgeschwistern mitgemacht habe und das daher nie für mich in Frage kam. Sache gegessen.
Unsere Mutter hätte für ihr Leben gern Enkelkinder, aber zumindest bei mir war immer klar, daß das nicht gut ginge, weil ein Kind halt bei mir keinen Stellenwert hat. Ich muß nicht anderer Leute Wünsche wahr machen auf Kosten meiner eigenen.
Anders, ich habe zwei Söhne und meine Schwiegermutter fragte in unangenehmer Weise nach einem Mädchen als weiterem enkel für sie
Ergänzung: zwischen den Jungs hatte ich eine Fehlgeburt, das wäre ein Mädchen gewesen. Das wusste damals nur mein Mann und meine Mutter.
Daher antwortete ich der Schwiegermutter: dein Mädchen ist im Klo gelandet und ich werde nicht nochmal schwanger!
Ich habe meine Einstellung, keine Kinder haben zu wollen, von Jugend an immer offen kommuniziert.
In meiner Jugend hörte ich oft, dass sich das mit Sicherheit irgendwann ändern würde. Das war die einzige "Gegenrede", die ich diesbezüglich erfahren habe.
Ich habe in einer Kita gearbeitet und wurde zwar des öfteren gefragt, ob ich selbst Kinder hätte und wenn ich verneint hatte, wurde das ohne weitere Nachfrage oder Diskussion akzeptiert.
Ich kann mich an kein einziges Mal erinnern, dass mir jemand dies, in welcher Weise auch immer, zum Vorwurf gemacht hatte.
Aber ich denke, so etwas ist nur äußerst selten der Fall und ich habe diesbezüglich einfach Glück gehabt.