Lehrerin möchte "Fräulein" genannt werden?
Heyy,
Wir haben eine neue und sehr junge ca. 25-30 Jahre alte Lehrerin bekommen, welche Deutsch und Geschichte unterrichtet, sich eher altmodisch kleidet und mit der Anrede "Fräulein + Nachname" wie "Fräulein Mustermann" angesprochen werden möchte von absolut allen. Tatsächlich ist sie nicht streng und ihre Unterrichtsmethoden sind ebenfalls sehr lieb und fürsorglich.
Wir sind auf einem Internat und sie wohnt als Haustutor bei uns. Seit dem ersten Tag nennt sie sich unsere "Hausmama" oder sie sagt: "Ich möchte wie eine Mama sein für euch Schüler/Kinder."
Wie würdet ihr mit so einer Lehrerin auf einem Internat umgehen? Findet ihr es mit der Anrede oder der Bezeichnung als "Hausmama" übertrieben oder komisch?
Liebe Grüße und dankee im Voraus!!
28 Stimmen
13 Antworten
Warum nicht in den1980 war es so üblich Fräulein Meyer genannt so werden. Finde ich nicht schlimmes dabei... Meine Cousine war auch auf einem Internat da war es noch üblich Röcke anzuziehen keine Hosen als Frau.
warum nicht finde ich nix schlimmes dabei .
„Fräulein” ist ein Wort, das schon früh dem Feminismus zum Opfer fiel und heute kaum noch verwendet wird, weil jeder Mann, der das tut, befürchten muss, von Extremfeministinnen ans Kreuz genagelt zu werden.
Man könnte fast denken, dass diese Lehrerin mit solchen Auswüchsen des Feminismus nichts zu tun haben will.
Wenn sie so angesprochen werden möchte, dann tut das doch einfach. Ich sehe da kein Problem.
Da kämpfen Frauen darum dieses "Fräulein" als diskriminierend abzuschaffen und kauf ist es von der "Bildfläche" verschwunden soll das Relikt wieder hervorgerufen werden.
Manchmal zweifle ich an dem was Frauen wollen ...
... und warum ihnen das, was sie "abgelehnt haben" nur deswegen wieder haben wollen, weil es ihnen so einfällt.
Da lohnt sich doch solch ein Kampf gegen dir Benennung "Fräulein" um sie sich nach Erfolg wieder herbei zu sehnen.
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Man könnte sie auch als "Jungfräulein" ansprechen
Da kämpfen Frauen darum dieses "Fräulein" als diskriminierend abzuschaffen.
Da stellt sich die Frage, was daran diskriminierend ist? Vielleicht sollte man das Kämpfen unterlassen. Es mag eine veraltete Ausdrucksweise sein, aber als wir «Fräulein» sagten, war das keinesfalls diskriminierend. Es drückte vor allem aus, dass man unverheiratet war. Und weil man unverheiratet war, war man in aller Regel auch keine Mutter.
Es mag eine veraltete Ausdrucksweise sein, aber als wir «Fräulein» sagten, war das keinesfalls diskriminierend.
Nun ja, es zeigt im Gegensatz zu Männern, wo es kein "Herrlein" gibt/gab einen persönlichen Status.
Da stellt sich die Frage, was daran diskriminierend ist?
Das sollten dann doch Frauen/Fräuleins beantworten (können). 😉
Nun ja, es zeigt im Gegensatz zu Männern, wo es kein "Herrlein" gibt/gab einen persönlichen Status.
Und was ist daran diskriminierend? Männer und Frauen sind nun mal nicht gleich (auch wenn das mit immer verrückteren Mitteln versucht wird durchzusetzen; siehe Gleichstellungsgesetz) und das darf auch in unterschiedlichen Begriffen zum Ausdruck kommen.
Ich bin in der DDR großgeworden und war von kleinauf von emanzipierten Frauen umgeben. Sie waren emanzipiert und mussten deshalb nicht von Emanzipation schwatzen. Ich kann Dir versichern, dass das Wort «Fräulein» weder eine Diskriminierung war noch als solche empfunden wurde.
Wir dürfen auch bei diesem Thema wieder feststellen, dass die Aufregung darüber steigt, je weiter es zurückliegt. Heute verwendet man das Wort «Fräulein» nur noch in absoluten Ausnahmefällen. Nicht weil es diskriminierend ist, sondern weil es sich - wie andere Worte auch - überlebt hat.
Fühlte sich die in der Frage genannte Lehrerin diskriminiert, würde sie doch nicht so angesprochen werden wollen. Ich gebe gerne zu, dass das für die jungen Leute gewöhnungsbedürftig ist und es gut wäre, wenn die Lehrerin ihre Gründe darlegen würde. Ich könnte mir auch vorstellen, dass sie mit ihrer Forderung nach einer bestimmten Ansprache scheitert.
Fühlte sich die in der Frage genannte Lehrerin diskriminiert, würde sie doch nicht so angesprochen werden wollen
Ein sonderbares Argument...
... als gäbe es einen Zwang sich diskriminiert fühlen zu müssen.
Wenn z. B. Frauen gegen Abtreibung sind bedeutet dies auch nicht dass alle Frauen gegen Abtreibung sind.
... als gäbe es einen Zwang sich diskriminiert fühlen zu müssen.
Verstehe ich nicht. Kannst Du das genauer erklären?
Ich habe doch an keiner Stelle geschrieben, dass es einen Zwang gibt, sich diskriminiert zu fühlen. Noch mal zu Deinem einleitenden Satz:
Da kämpfen Frauen darum dieses "Fräulein" als diskriminierend abzuschaffen.
Die Lehrerin hat bestimmt nie für die Abschaffung der Anrede «Fräulein» gekämpft und ich bin der festen Überzeugung, dass das 99% der Frauen ebenfalls nicht taten. Also warum soll sie nicht den Wunsch äußern dürfen, auf diese Weise angesprochen zu werden? Sie fühlt sich durch «Fräulein» nicht diskriminiert.
Also höre auf zu kämpfen oder zumindest Deine Sympathie für diesen Kampf zu bekunden. Das ist das eigentliche Problem. Es ist wie Schattenboxen.
Die Lehrerin hat bestimmt nie für die Abschaffung der Anrede «Fräulein» gekämpf
Nun, ich schenke Dir das "fehlende t"
Da kämpften Frauen ...
Es ist Dir sicher entgangen, dass dieser "Kampf" bereits vor langer Zeit geführt wurde
Nun, ich schenke Dir das "fehlende t"
Ich bin der Allerletzte hier, der sich über Schreibweisen beschwert oder gar lustig macht. Und wenn ich zitiere, dann kopiere ich aus dem ursprünglichen Text. Schau Dir bitte den ersten Satz in Deiner Antwort an.
Es ist Dir sicher entgangen, dass dieser "Kampf" bereits vor langer Zeit geführt wurde
Das ist durchaus möglich. In dem Lebensumfeld, in dem ich mich seit mehr als sechs Jahrzehnten bewege, fand und findet dieser "Kampf" nicht statt.
Das ist durchaus möglich. In dem Lebensumfeld, in dem ich mich seit mehr als sechs Jahrzehnten bewege, fand und findet dieser "Kampf" nicht statt.
Da hast Du mit Sicherheit einiges verschlafen. ... oder schon vergessen.
"Fräulein" verschwand ja nicht ohne Grund in der Versenkung.
Ich frage mich, inwiefern der Artikel im Standard meiner Auffassung widerspricht oder Deine bestätigt? Das Gerichtsurteil besagt, dass es keine Persönlichkeitsverletzung ist, wenn die Mieterin als «Fräulein» angesprochen wird.
Das wird in dem Artikel noch deutlicher, auf den sich der von Dir verlinkte bezieht.
Ich will aber auch klar sagen, dass ich die Wünsche der Mieterin akzeptiert und sie nicht mit «Fräulein» angesprochen hätte.
Der Artikel selbst stellt lediglich die Frage in den Raum, ob die Anrede nur veraltet oder eher abwertend ist? Eine Antwort gibt er nicht.
Ganz offensichtlich gab es für die Klage einen Grund .. . und ein (weibliches) Missfallen ... und Gefühl. Aber ...
.. mach und denke doch was Du willst. 😇
"Fräulein" verschwand ja nicht ohne Grund in der Versenkung.
Ergänzung ...
... und ist bisher nicht wirklich wieder aufgetaucht... außer vielleicht bei einigen Betonköpfen.
ob die Anrede nur veraltet oder eher abwertend ist? Eine Antwort gibt er nicht.
... dann steht es auch frei, dies abwertend zu betrachten.
Wieso Jungfräulein? Denkst du sie ist Jungfrau?
Keine Ahnung.
Fräulein war/wäre eine unverheiratete, kinderlose Frau.
Ich gehe mal davon aus, dass sie unter den Schülern keinen künftigen Ehemann erwartet oder sich als Ehefrau anbieten will.
Vielleicht will sie ihren weiblichen Schülern die Möglichkeit sexueller Enthaltsamkeit zeigen / demonstrieren.
Manchmal sagt sie, dass sie sich fragt, wieso sie keine Nonne geworden ist. Sie unterrichtet Deutsch und Geschichte, drückt sich seeehr altmodisch aus und kleidet sich auch dementsprechend.
Manchmal sagt sie, dass sie sich fragt, wieso sie keine Nonne geworden ist.
Sie sollte für sich dazu eine Antwort finden. 😉
Hat sie denn ein sündhaftes Leben?
Ich denke nicht. Sie ist sehr lieb, aber sachlich auch streng. Trotzdem ist sie eigentlich voll die Fürsorgliche und Süße. Wie findest du ihre Einstellung?
ich finde es komisch, aber meine Meinung ist ja hier total egal. Ich muss ja nicht mit ihr umgehen.
Ich würde ihr aus Respekt den Wunsch Fräulein genannt zu werden erfüllen. Genau so wie ich Menschen nach ihrem Wunsch benenne wenn sie keinem Geschlecht zugeordnet werden möchten.
Aber ich würde sie nicht Hausmama oder so was nennen. Der Begriff der ihre Beziehung zu mir definiert ist dann doch etwas das ich selbst aussuchen möchte, solange es kein allgemein definierter Begriff ist. Also für mich ist es ok den Direktor auch Direktor zu nennen. Oder den Lehrer nenne ich Lehrer. Aber ich nenne die Person Mama die ich so nennen will.
Ich finde es super komisch.
Fräulein ist eine ziemlich degradierende Bezeichnung, die nicht grundlos verschwunden ist.
Wenn eine Frau die Mutter für Erwachsene Schüler sein will, finde ich es extrem gruselig. Die meisten Menschen haben schon eine Mutter und vor allem Erwachsenen brauchen im Schulkontext keine Mutter.
Wir sind keine Erwachsenen. Es ist ein reguläres Internat
Das ist auch interessant! Wie findest du es, dass sie sich selbst als "Hausmama" bezeichnet? Sie ist wirklich noch sehr jung