Können Völkermorde theoretisch demokratisch sein?

Das Ergebnis basiert auf 27 Abstimmungen

Nein 59%
Ja 41%

13 Antworten

Ja

Theoretisch nein, aber praktisch kann es geschehen.

Nein

nur wenn man Demokratie als "die Mehrheit hat immer Recht" sieht.
Das ist dann aber Diktatur, wenn Minderheiten unterdrückt werden, ihre Meinung unberücksichtigt bleibt.

Auch wenn alle bei der Frage "wollt ihr den totalen Krieg" Jodeln, es bleibt Diktatur.


zetra  10.07.2024, 17:02

Der totale Krieg Göbbels vor geladene Gäste und vorher üben, ohne Kamera und Mikro an. In der Folge kam ja der Nero- Befehl von Adolf herausgegeben.

3
Ja

Schwierig das so pauschal zu beantworten.

Sagen wir es mal so, moderne Demokratien waren in der Vergangenheit durchaus an Völkermord beteiligt. Wenn auch nicht aktiv selbst, dann haben sie zumindest Beihilfe geleistet, so z.B die Französische Republik in Ruanda.

Frankreich hatte ab Anfang der 90er Jahre die Machthaber in der Hauptstadt Kigali unterstützt, auch militärisch, und auch während des Völkermords vor Ort in Ruanda war.

Einer der Haupt-Verantwortlichen dieser Politik ist Hubert Védrine, der damals Generalsekretär des Élysées war. Er erklärt diese Politik noch heute mit der Notwendigkeit, die Paris sah, die Stabilität seiner Beziehungen zu den frankophonen afrikanischen Ländern zu gewährleisten. Mit anderen Worten: Wenn in Afrika ein Regime fällt, weil Paris ihm nicht beigestanden hat, gibt es die Gefahr eines Domino-Effekts für Frankreichs Einfluss in ganz Afrika.

Ab dem 23. Juni 1994 schickte die französische Regierung nach einem UN-Beschluss Soldaten zu einer humanitären Militär-Intervention in das ostafrikanische Bürgerkriegsland.

Im Rahmen der Opération Turquoise sollen sie eine Schutzzone einrichten, um Zivilisten Sicherheit und Hilfe zu gewähren. Jedoch nicht, um in den Konflikt einzugreifen. Doch schon lange gibt es Vorwürfe aus Ruanda und aus dem eigenen Land, dass Frankreich eine größere Rolle beim Völkermord in Ruanda gespielt hat, als es offiziell zugeben will. Nämlich, dass es die über die Grenze geflohene Hutus wiederbewaffnet haben soll. Mögliche Beweise dafür sind bislang ein gut geschütztes Staatsgeheimnis. François Hollande hatte 2014, zum 20. Jahrestag des Völkermords, angekündigt, die Archive des Élysées öffnen zu lassen. Doch außer für etwa 80 eher bedeutungslose Dokumente blieb es bei der reinen Ankündigung.

Dennoch: Nicht alle brisanten Erkenntnisse blieben offenbar geheim: Die Beamten, die die Archive durchforsteten, hätten sich in einem kleinen Kreis geäußert, sagt Patrick de Saint-Exupéry. Und das, was sie erzählen, sei äußerst problematisch:

Unter anderem sagen sie, dass französische Soldaten sich während der Opération Turquoise geweigert hätten, Befehle auszuführen. Diese sollen gelautet haben, diejenigen wieder zu bewaffnen, die gerade den Völkermord begangen hatten. Die Person, die diesen Befehl bekräftigt hat, war, ich gebe noch immer das wieder, was der Verantwortliche gesagt hat, Hubert Védrine, Generalsekretär des Élysée Palasts.

Eine handschriftliche Notiz von Védrine auf einem Dokument soll der Beweis dafür sein. Der Befehl kam offenbar also aus dem allerengsten Kreis um den damaligen Präsidenten François Mitterrand. Hubert Védrine, der später französischer Außenminister wurde, hat mehrfach bestätigt, dass es Waffenlieferungen an die Hutus gegeben hat.

Ja

Alles kann demokratisch sein, Demokratie bedeutet letztendlich nur der wille der mehrheit..... leider immer verwechselt mit "freiheitlicher Demokratie" welche das ganze mit Werten ergänzt (also dass was wir haben).