Wieso erkennt die Türkei den Völkermord nicht an?
Hallo,
Ich bin Aramäerin und mich würde mal interessieren, warum die Türkei den Völkermord 1914/15 (seyfo) an den Armeniern und Aramäern bis heute nicht anerkennt.
Vielleicht kömmte mir da jemand weiter helfen, dankeschön.
14 Antworten
"Der Völkermord wird von der türkischen Regierung und großen Teilen der türkischen Öffentlichkeit und Wissenschaft in Abrede gestellt. Die Opfer seien Begleiterscheinungen eines von den Armeniern angefangenen Bürgerkriegs. Nach gängiger Ansicht hätten armenische Gruppen den Ausbruch des Ersten Weltkrieges zum Anlass genommen, sich gegen das Osmanische Reich zu erheben, und dabei zahlreiche Massaker an der türkischen Bevölkerung verübt.[7] Insbesondere wird dabei auf den Aufstand von Van hingewiesen.[8] In dieser Zwangslage habe das Reich seine Existenz bedroht gesehen und aus militärischen Gründen die Umsiedlung (tehcir) der gesamten armenischen Bevölkerung beschlossen.[9] Am 27. Mai 1915 habe die Türkei ein Deportationsgesetz verabschiedet. Die Armenier sollten entschädigt und in die osmanischen Territorien im heutigen Syrien oder Irak umgesiedelt werden. Infolge der Kriegswirren seien durch Massaker, Überfälle, Hunger und Seuchen etwa 300.000 Armenier[10] umgekommen. Einen Befehl Talât Paschas oder des Komitees für Einheit und Fortschritt, die Armenier zu töten, habe es nicht gegeben. Im Gegenteil, es sei vorgesehen gewesen, die Kolonnen der Deportierten zu beschützen und zu versorgen.
Historische Quellen wie die Memoiren des damaligen amerikanischen Botschafters in Istanbul, Henry Morgenthau, und das „Blue Book“ von Toynbee und Bryce werden als nicht neutral und die Andonian-Dokumente als Fälschung betrachtet. Aspekte der türkischen Haltung werden von einigen nichttürkischen Wissenschaftlern unterstützt."
Quelle: Wikipedia
LG
Als historische Quellen kann man auch deutsche Diplomaten und Offiziere nennen, die von den Massakern nach Berlin berichtet haben. Dort wurde selbiges aber aus politischen Gründen (man wollte dem verbündeten Osmanischen Reich nicht schaden) unter Verschluß gehalten.
Weil es nicht bewiesen ist, dass die Türkei einen gezielten Völkermord begannen hat. Erdogan war der erste Türkische Präsident der zunächst an einen Völkermord glaubte und sich beim armenischen Volk entschuldigte. Er hatte eine Kommision zur Prüfung dieser eingeleitet. Das Ergebnis zeigt jedoch, dass das Osmanische Reich 1910 in einem Krieg mit Russland war. Die Russen fanden im Osmanisch- Armenischen Bundesland verbündete, die einen Bürgerkrieg mit Terroraktivität auslösen sollten, um die Türkische Regierung zu schwächen und den Russen zu helfen die Türkei zu erobern. Auf diese Aktion gab es eine Reaktion von türkischer Seite her.
Bei diesem Krieg gab es leider Tote auf allen Seiten. Nicht nur Armenier (damals Türken), sondern auch Kurden(damals Türken), Türken, Lasen (damals Türken), Aramäer(damals Türken) wurden niedergemezelt. Und das nicht nur von Türken.
https://www.youtube.com/watch?v=IjzzSRbjzM8
https://www.youtube.com/watch?v=vJFfBf1uduo
Teil 7
FALSCH: Die Geschehnisse von 1915 waren eindeutig ein Völkermord an den Armeniern
Es gibt keinen rechtlichen Konsens über die Forderung der Armenier nach Anerkennung der Geschehnisse als willkürlichen, vorsätzlichen Völkermord an den Armeniern –also als einen schwerwiegenden spezifischen Verbrechen nach internationalem Recht.
Obwohl es mehrere Anläufe gab, das Massaker an den Armeniern gemäß internationalem Recht als Genozid anzuerkennen, haben internationale Gerichtshöfe die tragischen Geschehnisse nie als solche anerkannt.
FALSCH: Was 1915 geschah, war ein Versuch der systematischen Auslöschung einer ganzen Volksgruppe
Der Völkermord, der an Armeniern im Verlauf vieler Jahre verübt wurde, war durch die Gewalt armenischer Separatisten geprägt. Die armenischen sozialistischen Parteien Daschnak und Huntschak führten innerhalb von zwei Jahrzehnten 40 Aufstände an, die durch historische Dokumente belegt werden.
Das Osmanische Reich reagierte im April 1915: armenische Intellektuelle wurden verhaftet und beschuldigt, zu Aufständen gegen die Osmanische Regierung aufgerufen zu haben. Dies war kein Schritt zur Vernichtung einer ganzen ethnischen Gruppe, sondern eine Reaktion auf eine terroristisch geprägte Widerstandsbewegung gegen die Osmanische Regierung.
FALSCH: Die Armenier im Osmanischen Reich waren die einzige Volksgruppe, die zu Opfern der tragischen Geschehnisse von 1915 wurden.
Millionen von ehemaligen Bürgern des Osmanischen Reichs, darunter Türken, Kurden, Araber und Armenier wurden Opfer dieser Tragödie.
Ganz einfach, weil es keinen gab.
Die Türkei hat angeboten, die Archive freizulegen und die beteiligten Staaten ebenfalls dazu aufgerufen, das gleiche zu tun, damit die Historiker sich das ansehen können.
Niemand hat sich dem genähert. Wieso? Weil sie wissen, dass dadurch die Wahrheit ans Licht kommen würde.
Die Entscheidung im Bundestag war eine Politische Entscheidung und hat historisch gesehen keinen Bedeutung.
Vivily: deine Frage und Redeweise ist schon türkenfeindlich strukturiert. Das entspricht der alten, westlichen, türkenfeindlichen Propaganda. Mit dieser Vorgabe wird es schwer, die tatsächlichen Ereignisse zu erörtern, weil sich automatisch viele Leute mit Kenntnissen der türkischen Seite mit Kommentaren zurückhalten.
Zunächst einmal stand 1914/1015 nicht die Türkei, sondern das Osmanische Reich in Verantwortung bzw. in Mitverantwortung des Geschehens. Nach meinen geringen, aber unabhängigen Erkenntnissen handelte es sich bei den Angelegenheiten der Armenier in jener Zeit weder um Krieg, Bürgerkrieg, Aufstand, noch um das besagte Resultat "Völkermord" ! Die Aramäer werden kaum betroffen gewesen sein, denn diese waren und blieben sesshaft. In dieser Position haben sie sogar viele reisende Armenier gerettet, oder zur Rettung beigetragen.
Es sollte klar gesagt werden, dass es sich damals um eine Völkerwanderung einer großen Zahl von Armeniern gehandelt hat. (Die Lüge lautet: "...mussten ja, konnten doch nicht anders"). Am Fuß des literarisch berühmten "Musa Dag" gibt es noch heute ein intaktes "Armenier-Dorf", von Nachkommen von Nicht-Teilnehmern an der großen Wanderung. Es ist eine von Historikern kaum behandelte Tatsache, dass eine Völkerwanderung, auch germanischer Art, immer von Opfern begleitet wird. Um so schlimmer ist dies in Kriegszeiten. Literarisch belegt ist, dass Türken und Kurden in jener Zeit kaum geneigt waren, die Wandernden mit Spenden zu stärken, was nach den Regeln des Islam normalerweise Pflicht gewesen wäre. Aber die Zeiten waren eben nicht normal. Die Armenier hatten lediglich verwirrte, überforderte Geistliche, und keine politische Führung. Gegen "Montezumas Rache" und andere Krankheiten gab es kaum Mittel. Über regionale Verwalter des Imperiums wird berichtet, dass sie ratlos waren. Das Osmanische Reich hatte versäumt, seiner Größe gerecht werdende Kommunikationsmittel zu schaffen. Weisungen von der "Hohen Pforte" verliefen ähnlich langsam und riskant, wie in jenem (nördlichen) Roman "der Kurier des Zaren". Der Sultan besaß an seinem Palast eine Eisenbahn von 1 bis 2 Km Länge, mit der er begeistert hin- und her gefahren ist.
Anders war es mit dem Rückmarsch deutscher Truppen quer durch Anatolien, in einem folgenden Jahr. Dabei gab es Versorgung und, mit gebührendem Abstand, permanente Begleitung durch die "orientalische Nachtigall". Die Einheimischen waren auf diese Weise informiert.
Korrektur: "anatolische Nachtigall", falls es jemand recherchieren möchte.