Können Kinder trotz guter Erziehung trotzig sein?

Das Ergebnis basiert auf 23 Abstimmungen

Ja 100%
Nein 0%
Weder noch/anderes... 0%

7 Antworten

Ja

Ja natürlich.

Was ist "Trotz" denn?

Zu Beginn, das Entdecken des "ich", das Entdecken von eigenen aktuellen Bedürfnissen und Grenzen. Teils vermischt mit Frust da der Erwachsene es anders sieht und man nicht klar miteinander kommunizieren kann (bei Kleinkindern fehlt eben häufig noch die Fähigkeit via aktivem Sprachschatz genau mitzuteilen was los ist). Man gerät an Grenzen, testet diese Grenzen. Die Frustrationstoleranz muss erst noch (im Laufe des Heranwachsens) mit der Zeit ausgebaut werden.

Der Versuch etwas "selbst" entscheiden zu wollen. Auch als "Widerstand gegen die Autorität" definiert.

Beispielsweise "Nein ich will keinen Begrüßungskuss der Tante"..... (Wunsch des Kindes) trotz der Erwartungshaltung der Erwachsenen dies zu tun.

Als "Trotz" wird auch oft folgendes wahrgenommen: Das, was passiert wenn ein Kind sich überfordert fühlt mit einer Situation. Wenn ein Kleinkind beispielsweise müde ist/ genau jetzt eigentlich gerne weiter im Kindergarten spielen möchte/ hungrig ist/ die vielen Menschen im Supermarkt drumherum einschüchternd wirken . Und dann aufgrund dieser Überforderung dann anfangen zu weinen/ stehen bleiben oder einfach nicht mehr weiter wollen und sich auf den Boden schmeißen oder setzen. Dies muss nicht zwangsläufig/ automatisch der Versuch sein sich durchzusetzen.... Es kann auch einfach das Endergebnis von Energielosigkeit und einer Welle an Emotionen sein.

Ja

Vor allem in der Pubertät kann die beste Erziehung nichts gegen das Chaos machen.


Yoruk 
Beitragsersteller
 29.06.2024, 22:55

Stimmt, daran habe ich garnicht gedacht ;).

0
Ja

Gerade bei guter Erziehung.

Die sogenannte Trotzphase wird heute besser Autonomiephase genannt. Das Kind lernt, das es eine eigene Persönlichkeit ist. Das will natürlich ausprobiert werden. Die Aufgabe der Eltern ist es, das zuzulassen und in vernünftige Bahnen zu lenken. Wenn ein Kind diese Phase nicht durchläuft, stimmt etws nicht!


Yoruk 
Beitragsersteller
 29.06.2024, 22:51

Wow okay, vielen Dank. Wieso würde etwas nicht stimmen, könntest du das genauer erläutern?

0
spelman  29.06.2024, 22:55
@Yoruk

Diese Phase ist wichtig für die Entwicklung. Findet sie nicht statt, bedeutet das, dass das Kind entweder eingeschüchtert wurde, die Autonomie also unterdrückt wird, oder eine Entwicklungsstörung vorliegt.

Aber natürlich kann das bei jedem Kind anders aussehen. Nicht jedes Kind wälzt sich schreiend auf dem Boden. Entscheidend ist, dass das Kind deutlich seinen Willen äußert, und das auch, wenn die Eltern oder andere Bezugspersonen etwas anderes wollen.

2
Ja

manchen nützt selbst die beste erziehung nicht viel. und manche benötigen gerade mal nur paar schliffe um zu reifen.

(bis vor einer zeit dachte ich aber, dass erziehung immer nützt)


Yoruk 
Beitragsersteller
 29.06.2024, 22:53

Könntest du genauer erklären was du meinst?

0
Ja

... und das sollten sie auch! Das sollten sie sein dürfen! Denn ein Kind, das nie trotzt, wird immer Ja und Amen sagen. Und dann hat man dem Kind den Individualismus aberzogen. Wo führt das hin? -> Das Kind lebt seine Persönlichkeit nicht aus - bleibt gar schüchtern.

Kinder, die "Bescheid" sagen, haben da Vorteile! Sie können Nein sagen! Sie wissen, was sie nicht wollen! Sie können sich später durchsetzen und wissen, wie man gegenan geht!

Nein, das bedeutet nicht automatisch, dass ein trotzendes Kind seinen Willen immer bekommt!! Man kann Kindern sehr wohl ein erwachsenes Nein erklären! Man sollte als Eltern eben die besseren Argumente haben.