Ist es meine Aufgabe Menschen darüber aufzuklären was es heißt Trans zu sein?
Ich bin eine Trans-Frau und 22 , ich habe meine medizinische Transition mit 18 angefangen.
Immer wenn Leute dann erfahren dass ich Trans bin durch z.B meinem alten Namen auf einem Dokument, überwältigen sie mich immer mit unglaublich vielen Fragen die oft auch sehr intim sind.
Oft wissen Leute dann Dinge nicht die für mich selbstverständlich sind, z.B dass die Transidentität eine medizinische Diagnose ist, oder dass es nicht so easy ist an OPs zu kommen.
Ist es also meine Aufgabe die Leute sozusagen aufzuklären ? Gerne mit Begründung
30 Stimmen
17 Antworten
Natürlich nicht.
Menschen die wirklich Interesse an dem Thema haben können sich selbstständig darüber informieren. Du musst keine Aufklärungsarbeit leisten, vor allem wenn dir dabei deine Identität abgesprochen oder dauernd in Frage gestellt wird.
Andererseits bist du für viele Menschen die erste (offen geoutete) Transpersonen die sie kennenlernen. Die Art wie du dich benimmst und wie du mit Fragen umgehst kann ihre Perspektive auf das Thema sehr prägen.
Vielleicht suchst du dir online eine gut zugängliche Ressource raus, die deiner Meinung nach das Thema gut erklärt und verweist bei Fragen dann auf diese, wenn Menschen ehrliches Interesse zeigen.
Evtl kannst du (z.B. bei neuen Bekanntschaften, Mitarbeitenden) darauf verweisen dass es ein ziemlich intimes Thema ist und du erst darüber sprechen möchtest, wenn ihr euch besser kennt.
Du musst da gar nichts machen. Es gibt nicht ohne Grund das Internet für die Leute die Fragen haben und es gibt auch genug Interviews mit trans Frauen die das alles schon beantwortet haben.
Ich selber kläre auch nur bis zu einem bestimmten Punkt auf. Wenn es Fremde bis Bekannte sind rede ich nicht über meine geplanten OP's usw.
Wenn es Freunde sind, dann nur wenn die Frage auch angemessen gestellt wurde.
Beispiel wo ich nichts sage: "Machst du dann auch diese ganzen OP's, auch die im Intimbereich?"
Beispiel wo ich was sage: "Was sind deine Pläne für deine Transition, gibt es bestimmte große Ereignisse die für mich relevant wären falls ich dich z.B. im Krankenhaus besuchen möchte?"
Ist schon witzig, ds wird sich beschwert wenn sich Leute nicht damit beschäftigen weils ihnen egal ist und es wird sich beschwert, wenn Leute Interesse daran zeigen.
Tja, da kann man scheinbar nur verlieren.
Du hast das Thema glaube ich etwas verfehlt, es geht nicht darum dass ich das Interesse scheiße finde sondern dass ausgerechnet ICH diese Personen regelmäßig aufklären muss und dies über ein Thema dass mir persönlich sehr Nahe geht.
All diese Infos stehen doch auch im Internet oder nicht ?
Deine Erfahrungen mit dem trans sein leider nicht.
ausgerechnet ICH diese Personen regelmäßig aufklären muss
Erstens bist du nicht dazu verpflichtet, zweitens, was glaubst du wieviele Personen sie kennen die Trans sind?
All diese Infos stehen doch auch im Internet oder nicht ?
Das trifft auf so ziemlich alles zu. Und doch wird es sicher oft genug vorkommen, dass du lieber jemanden fragst der sich mit etwas auskennt als es im Netz nachzuschlagen. Oder etwa nicht?
Du mußt gar nichts aufklären. Du kannst wenn Du möchtest.
Wenn Du der Meinung bist die Fragen sind zu intim. Dann ist es wichtig eine Grenze aufzuzeigen.
Inzwischen gibt es so gute Seiten die Transsexualität, Transidentität erklären und das von wissenschaftlicher und ärztlicher Seite.
Du kannst ergänzend dazu, allerdings nur wenn Du möchtest, Deine Emotionen beschreiben wie es Dir ergangen ist. Dies birgt die Gefahr, das Du Dich dann angreifbar machst und Menschen die Dir etwas böses wollen, nutzen genau das aus.
So lang eine solche Unwissenheit bzgl. der Biologie herrscht, wirst Du gegen Windmühlen kämpfen.
Ich wünsche Dir alles Glück dieser Erde 🍀 und alles Gute auf Deinem weiteren Weg 😘
Oft wissen Leute dann Dinge nicht die für mich selbstverständlich sind, z.B dass die Transidentität eine medizinische Diagnose ist, oder dass es nicht so easy ist an OPs zu kommen.
Natürlich nicht. Es muss sich aber auch niemand "aufklären" lassen. Desweiteren ist lediglich die Dysphorie eine medizinische Diagnose.
Dann brauchen sie aber auch keine Fragen zu stellen, wenn sie es nicht wollen.
Manche Menschen sind einfach böse, und nicht interessiert. Wie du weißt.