Frage an Menschen ohne Arbeit. Warum hsbt ihr keine? bitte ehrlich antworten, bitte mit Begründung und alter

Es ist für mich einfach nicht möglich. Bei mir müssten - ich meine wirklich MÜSSEN, das ist keine Option, das MUSS so sein, sonst herrscht das absolute Chaos - so viele Punkte abgehakt werden und solche Jobs existieren auf dieser Welt nicht. Die Zeit, die ich ganz vielleicht, gerade noch so, mit extremen Einbußen, arbeiten "könnte", würden sich auf maximal 2 Stunden die Woche beschränken.

Nicht zu vergessen, dass sich manche der Punkte widersprechen. Beispielsweise kann ich absolut keinen Job ausführen, in welchem ich Kontakt zu anderen Menschen habe (Sei es von Angesicht zu Angesicht, Telefonate oder Schriftverkehr), andererseits würde ich immer jemanden um mich herum haben müssen, der mich auf der Arbeit überwacht, der mich herumführt (Ich habe einen schlechten Orientierungssinn und kann auch keine Karten, keine Baupläne, Blaupausen, was auch immer, o.Ä. lesen), der mir genau erklärt, was ich wie, bis wann und am besten auch weshalb, tun muss. (Und ich kann nicht anfangen, ehe ich genau weiß, weshalb etwas getan werden muss. Wenn es für mich nicht logisch ist, kann ich nicht anfangen. Wenn es gegen meine Moralvorstellungen geht, kann ich nicht anfangen.) Ich konnte schon in meiner Schulzeit nicht von alleine arbeiten, ohne explizite Aufgaben zugeordnet zu bekommen. Alle anderen schienen das zu können. Ich kann mich selber ohne Probleme beschäftigen, aber es wäre nicht das "korrekte", erwünschte Beschäftigen, für das ich bezahlt werden würde.

Das Schlimmste ist, wenn deine Behinderung nicht sichtbar ist. Solange du den Kopf nicht wortwörtlich unterm Arm trägst, solange du noch jung bist, kannst du für fast niemanden behindert (Ich benutze dieses Wort nicht beleidigend, sondern ganz neutral) genug sein, um auch erwerbsunfähig zu sein. Bonuspunkt, wenn es andere Menschen gibt, die mit selbiger Behinderung (Welche sich jedoch ganz individuell ausprägen kann) eben doch arbeiten können (Nicht selten jedoch nur mit Masking, was zu ganz vielen anderen, gesundheitlichen Problemen führt), was andere dann dazu bringt, zu sagen "Ich kenne XY, der hat das auch, der kann auch arbeiten, also kannst du das auch!".

Ich will gar nicht näher darauf eingehen. Es gibt noch mehr Gründe, weshalb ich nicht arbeiten kann und ich war am überlegen, ob ich die auch tiefergehend erklären soll, aber auf diese möchte ich (aktuell) nicht eingehen. Das gesamte Thema ist für mich sehr schwierig.

Und alles in einem, denke ich, ... ist das okay für mich. Ich bin zufrieden damit, niemals arbeiten zu können, oder zumindest kann ich es akzeptieren, denn ich verstehe (mittlerweile), dass es in höchstem Maße ableistisch ist, den Wert einer Person daran festzumachen, wie viel sie arbeiten kann/gearbeitet hat. Manchmal fühle ich mich schlecht, denn ich würde gerne tun, was so viele andere tun können. Aber ich bin nicht andere. Ich bin ich. Und ich kann das nicht. Und das ist in Ordnung.

ich antworte hier mal ersatzweise für einen Freund, nicht für mich

(körperliche und psych. Gesundheitsprobleme)

ich selbst war auch mal ne Weile arbeitslos, zwecks gesundheitlicher Widerherstellung nach Burnout im ersten Berufsjahr. (Schichtarbeit, Zeitwechsel aller 2 Wochen, teils Nachtschicht)

Ich bin mittlerweile zwar nicht mehr arbeitslos aber ich war von mitte 2022 bis mitte 2023 direkt nach der Schule arbeitslos, weil ich nur Absagen kassiert hatte. Hab am Ende dank einer Umschulung trotzdem noch die Kurve gekriegt, habe ich aber nur dem Fachkräftemangel zu verdanken

Bin arbeitssuchend

Ich bin jetzt 65, und da ist es bei uns üblich, in Rente zu gehen. Obwohl ich meine Arbeit gerne gemacht habe, gefällt es mir bis jetzt gut.