Frage an Christen: Ist das Immer Sünde?
Ist es immer Sünde andere Frauen "mit begehrliche Blicke anzusehen" oder nur wenn man verheiratet ist?
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10 Antworten
Matthäus 5:28 :
[28] Ich aber sage euch: Wer eine Frau ansieht, um sie zu begehren, der hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.
Es geht in diesem Vers offenbar nur darum, wann man im Herzen die Ehe bricht. Und das tut man offenbar schon, wenn man eine (Ehe)Frau
(das hier verwendete altgriechische Wort gynē für "Frau" kann auch "Ehefrau" bedeuten, wobei ich persönlich es hier allgemein auf Frauen beziehe [ausgenommen natürlich die eigene Ehefrau])
anschaut, um sie zu begehren. (Jedoch nicht durch einfaches Registrieren der Schönheit einer Frau).
Wenn es übrigens bei mir vorkommt, dass ich eine Frau sexuell mit meinem Herzen begehre, dann bekenne ich das einfach Jesus und vertraue darauf, dass mir vergeben ist.
1. Johannes 1:9:
[9] Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.
Übrigens kann man laut Bibel auch als Single "richtigen" Ehebruch begehen. Jesus sagte:
Matthäus 19:9 :
[9] Ich sage euch aber: Wer seine Frau entlässt, es sei denn wegen Unzucht, und eine andere heiratet, der bricht die Ehe; und wer eine Geschiedene heiratet, der bricht die Ehe.
LG und GS!
Meine Meinung... Zeiten ändern sich.
Als Single ist das definitiv keine Sünde, allerdings innerhalb einer Ehe und allein der lüsterne Blick und Gedanken auf eine andere Frau zählt als Ehebruch. Ist eine schwere Sünde. Als Single natürlich nicht, flirten wird in der Bibel nicht erwähnt und gilt daher nicht als Sünde.
"mit begehrliche Blicke anzusehen"
Es kommt doch immer darauf an, was diese "Begehrlichkeit" beinhaltet. Grundsätzlich ist doch Interesse , auch "sexuelles", am anderen Geschlecht nichts Falsches, es ist gegeben und notwendig. Wie man dies "kontrollier" ist eine andere Sache.
Die Eigenschaft des Begehrens ist ja schon immer Teil der menschlichen Psyche.
Man nennt es auch abgewandelt Begierde und Gier.
Einerseits ist die Begierde ein notwendiger Drang, z.B. nach Nahrung, nach Sicherheit, nach Liebe usw.
Hier ist aber zu differenzieren, ob die Begierde eine Art "Genügsamkeit" akzeptiert. Wer Hunger hat und gesättigt ist, der kann sich nicht mehr auf den natürlichen Drang des Hungerstillens berufen, wenn er zusätzlich die eher übertriebene Habgier aktiviert.
Beim Gebot " Du sollst nicht begehren des anderen Weib" ist doch klar, dass diese Gier einem anderem schadet. Es könnte auch heißen, begehre nicht das anderen Hab und Gut.
Eine Frau zu begehren ist somit eine im Grunde natürlich Sache, die nicht sündig ist. Ebenso ist es OK, Hab und Gut zu begehren. Immer mit der Prämisse: Ist das Begehrte frei (verfügbar). Wenn ich etwas begehre, das ich nur bekomme, wenn ich Regeln breche, ist das nun mal wider den Regeln.
Ich denke, auch in heutiger Zeit ist das Begehren nach Mann oder Frau, und sei es nur in Gedanken, ein natürlicher Prozess der Begierde. Man kann ihn unterdrücken, dann ist er trotzdem da. Oder man kann ihn erkennen/zulassen und ihm widerstehen. Oder eben keines von beiden. Dann kommt es logischerweise zu Konflikten, wenn dadurch eine Beziehung "aus den Fugen" gerät.
Deine Frage offeriert die Alternative, Single oder nicht. Da man sich zur Ehe Treue verspricht, wäre ein Begehren einer anderen Person eine gedankliche Untreue.
Ein Verzicht auf das Durchführen einer Begierde ist somit eine Art Selbstdisziplin des Partners gegenüber oder gegenüber des Partners der begehrten Person. Ansonsten wäre es reiner Egoismus.
Auch dieser Egoismus wird gern (meistens von Egoisten) als untadlig deklariert, klar. Aber, oh Gott, wie sie plärren, wenn jemand anders zu ihren "Ungunsten" selbstbezogen, egoistisch, seiner Begierde freien Lauf lassen würde, der dem Egoisten gar nicht gefällt. Damit widerfährt ihm dann doch nur das, was er für OK hält.
Zusammenfassung. Eine Frau zu begehren ist eine unbewusste gedankliche Aktion, die darauf abzielt, Frauen in der Tat eben z.B. sexuell zu vereinnahmen.
Der Mensch ist deshalb Mensch, weil er sich dessen bewusst sein kann.
Ohne Wertung.
Eine Wertung beginnt mit der Bewusstmachung diverser Konsequenzen, wie hier aufgezeigt ist.