Findet ihr das Schulsystem veraltet?
Hallo! Ich habe mal wieder einen Artikel gelesen und würde gerne eure Meinung dazu wissen. Findet ihr, dass das Schulsystem veraltet ist?
Wegen Digitalisierung, KI Nutzung, usw.
Gerne mit Alter und aus welcher Position du auf die Situation blickst
9 Stimmen
4 Antworten
Das System ist nicht das Problem.
Die CULPs aus den 60ern und die Orientierung nach dem Lebenssituationsansatz, DAS war ein tatsächliches Problem, aber wurde ja dann zum Glück irgendwann reformiert (ich meine in den 90ern).
Was Dinge wie Digitalisierung oder KI Nutzung betrifft, das ist entweder eine Frage des Budgets, weil ggf. die Ausstattung teuer ist, der Willigkeit der Lehrkraft, neue Methoden zu implementieren, oder der Zeit, da KI eine große Veränderung ist und die Kultusministerien noch nicht herausgearbeitet haben, wie man damit in Schulen optimal umgehen sollte.
VG
Die wesentlichen Merkmale unseres Schulsystems haben sich seit den Anfängen vor einigen hundert Jahren nicht verändert. Somit ist es zwar alt, sehr alt sogar, aber da es so funktionieren soll, wie es funktioniert, kann man nicht von veraltet sprechen.
Schon vor über 300 Jahren hat man jungen Menschen vorgeschrieben, womit sie sich zu beschäftigen haben. Äußerlichkeiten wurden angepasst, aber das Erziehungsprinzip ist immer noch das gleiche: Tue, was Dir gesagt wird, dann hast Du auch keinen Arger. Es gibt zwar zum Beispiel keine physische Gewalt mehr, aber die psychische ist immer noch ein wesentlichen Merkmal der Schule.
Ich (und andere) habe weitere Gedanken dazu aufgeschrieben:
https://www.gutefrage.net/frage/hat-schule-ihren-sinn-verloren
https://www.gutefrage.net/frage/wieso-lernt-man-in-der-schule-nichts-fuers-leben
Gruß Matti
Es gibt kein System, an dem man nichts verbessern könnte. Aber der Fokus auf immer nur Digitalisierung, Digitalisierung und nochmals Digitalisierung geht vorbei an pädagogischen Herausforderungen und am Sinn und Nutzen von Schule. Man kann eine gute Schule nicht mit immer mehr Technik erkaufen, und es geht nicht darum, immer mehr Anforderungen aus dem Lehrplan zu streichen ("entrümpeln"). Es braucht Engagement, Empathie, den Spaß am Wissen, die Freude daran, etwas selber zu können (ja, auch ohne Google und Tablet!), die Fähigkeit, Dinge miteinander zu verknüpfen und im täglichen Leben anzuwenden. Dinge, die man auch einfach lernen muss, die man sich erarbeiten muss. Und dazu müssen im Moment eher die Bildungspolitiker und die Eltern dazulernen als die Lehrer.
Ja und das längst nicht nur wegen der Digitalisierung.
Digitale Medien auch im Unterricht nutzen ist völlig in Ordnung. Wir leben halt nicht mehr in den 80er Jahren. NUR noch digital wäre aber auch nicht das richtige.
Das Schulsystem ansich aber besteht ja noch aus viel mehr als Digital. und da hakt es noch wesentlich mehr