Der Bundestag hat Gehsteigberatungen vor Abtreibungspraxen verboten. Was haltet ihr davon?
Das Ergebnis basiert auf 50 Abstimmungen
11 Antworten
Schlecht, denn dadurch wäre vielleicht die eine oder andere Abtreibung noch verhindert worden. Ich setze voraus, dass die Beratung ohne Geschrei und ohne Verachtung geschieht.
Wer bitte nennt denn das "Beratung"? Es ist ein aufdringliches und unverschämtes Belästigen von Menschen, die eine andere Meinung haben zum Thema.
Niemand verlangt von ihnen selbst abzutreiben. Aber es geht sie nichts, aber auch gar nichts an, was Andere tun.
Und mit diesem Verhalten dann noch zu versuchen, den Frauen ein schlechtes Gewissen zu machen, denen es selbst sicher nicht leicht fällt diesen Gang zu machen, ist eine Frechheit sondergleichen!
Sie können weder die Situation der Frau beurteilen, noch ihre Beweggründe.
Das war hier euphemistisch als "Beratung" bezeichnet wird, ist in meinen Augen ein übergriffiges Verhalten. Zumal diese "Berater" die letzten sind, die sich um Frauen kümmern, die unfreiwillig schwanger geworden sind. Eine kleine Minderheit religiöser Fundamentalisten versuchen psychische Gewalt auf Frauen in einer Notsituation auszuüben.
Die Meinungsfreiheit ist nicht betroffen. Wenn, dann wäre es die Versammlungsfreiheit (Art. 8 GG). Und die darf aufgrund eines Gesetzes wie hier eingeschränkt werden. Hier ist der Schutz der betroffenen Frauen vor Übergriffen höher zu bewerten als die Versammlungsfreiheit.
Das sind natürlich keine "Gehsteigberatungen". Man will den Frauen ein schlechtes Gewissen zufügen und sie in die Nähe von Mörderinnen stellen.
Das Absurde daran - viele dieser Abtreibungsgegner sind im Alltag überhaupt nicht kinderfreundlich.
Dazu hatte ich im Winter auch eine Umfrage mit vielen differenzierten Meinungen.
https://www.gutefrage.net/frage/abtreibungsgegner-proteste-vor-praxen-und-beratungsstellen-verbieten
Ich persönlich finde diese Einschränkung der Versammlungsfreiheit demokratisch fragwürdig.
Juristisch ist das genauso zu bewerten als wenn Klimademonstrationen zwar überall stattfinden dürften, aber nicht in Sichtweite von Braunkohlekraftwerken oder der RWE-Zentrale. Auch wenn mir natürlich klar ist, dass schwangere Frauen keine Kraftwerke sind.
Siehst du kein verfassungsrechtliches Problem darin, dass dann künftig die Meinungsfreiheit in bestimmten Gebieten beschränkt wird?