Aufklärung bei Endometriose - Gesellschaftliches Problem?
Hallo Community.
Endometriose - Eine Erkrankung, die nicht so selten ist, wie so mancher vielleicht annimmt.
Betroffen sind, laut Schätzungen, zwischen 7 und 15% aller Menschen mit Gebärmutter/ Frauen.
Doch viele Menschen wissen überhaupt nicht, was diese Krankenheit eigentlich ist; was sie mit sich bringt. Oftmals wird es als "Modeerkrankung" bezeichnet, nach dem Motto, "früher gab es das nicht". Und oftmals dauert es lange, bis es überhaupt zu einer Diagnose kommt.
Viele Menschen, die darunter leiden, werden anfangs nicht ernstgenommen.
Frauen, trans* Menschen, Menschen mit Gebärmutter sind betroffen.
Es fehlt an Aufklärung zu dem Thema.
Wie seht ihr das?
Liegt es an der Gesellschaft, dass es bei diesem Thema an Aufklärung fehlt?
Wo und wann sollte aufgeklärt werden?
Infos zum Thema Endometriose:
https://www.endometriose-vereinigung.de/was-ist-endometriose/
20 Stimmen
7 Antworten
Es ist kein gesellschaftliches Problem, sondern ein diagnostisches. Obwohl man mittlerweile viel über Endometriose weiss, schaffen es viele Ärzte nicht, das überhaupt nur mal in Betracht zu ziehen. Obwohl es massive Beschwerden macht und zu Unfruchtbarkeit führen kann.
Dahinter steckt der Irrglaube, dass eine Frau gefälligst unter ihrer Menstruation zu leiden hat.
Sicher ist die Mensis bei jeder Frau anders. Aber bei extremen Schmerzen, Bewusstseinsstörungen, Schwindel und Magen-Darm-Problemen sollte man nachforschen.
Ja, es fehlt eindeutig an Aufklärung. Wäre das eine "typische Männerkrankheit", wüsste schon ewig jede Person darüber Bescheid und hier würde niemand sagen, dass es sich um eine "harmlose" Sache handelt.
Auch, aber vor allem sind Frauenärzte in der Verantwortung. Selbst wenn man mit dem begründeten Verdacht auf Endometriose dort hin kommt, wird selten was getan.
Ich habe seit Jahren massive Schmerzen, es wurde stets ignoriert oder nur ein wenig aussagekräftiger Test gemacht und dann abgewunken.
Das tut mir leid, dass du solche Erfahrungen machen musstest.
Was soll der Frauenarzt da auch tun? Untersuchen kann man das nur per OP - das kann ein Frauenarzt nun mal nicht. Er kann lediglich empfehlen, ob es Sinn macht eine OP zu versuchen oder nicht
Von Zwang war nie die Rede. Keine Ahnung wie du darauf kommst. Ich rede von einer Überweisung.
Ein FA hätte die Pflicht zu sagen, dass da Grund besteht, weitere Untersuchungen durchzuführen und die Patientin an entsprechende Stellen zu überweisen. Nichts tun ist fahrlässig und inakzeptabel.
Reicht wenn man es mal gehört hat. Ansonsten ist das nur was für die Betroffenen und deren Ärzte. Sonst stellt sich die Frage : An welchem Punkt der Aufklärung macht man Schluss? Die Wenigsten wissen was so eine Schilddrüsenfehlfunktion mit sich bringt, und die ist noch viel häufiger vertreten.
Gleiches gilt auch zum Beispiel für Krankheiten wie ADHS. Jeder kennt sie, aber die wenigsten wissen, was das genau ist und was es mit sich bringt
Auch da fehlt es meiner Meinung nach an Aufklärung
Ich persönlich finde, es gehört zu mindest erwähnt, dass es das gibt und, dass es nicht so selten ist, wie man vielleicht denkt.
Ich persönlich kenne Niemanden, der nicht weiß was Endometriose ist und dass es existent ist und was das grob beinhaltet. Das ist jetzt aber natürlich nur eine subjektive Einschätzung. Menschen, die halbwegs was auf ihre Bildung legen, haben das eigentlich auch mitbekommen in ihrer Allgemeinbildung.
Da habe ich andere Erfahrungen. In meinem Umfeld weiß es kaum jemand.
Aber du hast schon Recht.
Genau ! Über ADHS wird sehr viel geschrieben und veröffentlicht (CSD überall !!). Über die Endometriose wird kaum berichtet. Die betroffenen Frauen trauen sich gar nicht an die Öffentlichkeit. Da ist ein großer Unterschied.
Die Gesellschaft sollte da mehr Aufklärung betreiben. Denn viele Frauen leiden darunter und bleiben kinderlos, ohne zu wissen warum.
Absolut. Ich hatte bei meiner Frauenärztin Glück, sie hat mich tatsächlich ernstgenommen und auch direkt an eine Spezialklinik verwiesen. Aber ich lese und höre immer wieder, dass das normalerweise (leider) nicht so einfach geht.