Ab wann ist ein Mann ein Mann und eine Frau eine Frau?
XX = Frau
XY = Mann
Wäre es nur so einfach. Doch es gibt auch Frauen mit dem XY Chromosom und andersrum.
Sagt ihr man ist das, was die Chromosome sagen oder was man am Ende biologisch in der Hose hat?
Das Ergebnis basiert auf 14 Abstimmungen
5 Antworten
So einfach hätten es viele Menschen wohl gerne, aber Geschlecht ist komplexer als das.
Es gibt Menschen, die weibliche Merkmale haben; welche, die männliche Merkmale haben und es gibt welche, die beiden Merkmale haben.
Geschlecht basiert allerdings nicht nur auf Chromosomen und/ oder äußeren Geschlechtsmerkmalen:
Das biologische Geschlecht bestimmen Forschende heute deshalb nicht mehr nur allein anhand der Genkombination, sondern auf verschiedenen Ebenen:
Chromosomen (XX gilt als weiblich, XY als männlich)
Keimdrüsen (Eierstöcke gelten als weiblich, Hoden als männlich)
Hormone (überwiegend Östrogen gilt als weiblich, überwiegend Testosteron als männlich)
innere und äußere Geschlechtsmerkmale (Vulva und Vagina gelten als weiblich, Penis als männlich)
Auf all diesen Ebenen können während der Embryonalentwicklung Abzweigungen passieren.
Wer bestimmt denn was eine Störung, was eine Abweichung ist?
Was ist richtig was ist falsch?
Wenn wir Menschen, als Teil der Natur uns über die Natur erheben wollen, und der Natur sagen wollen was richtig und was falsch ist, dann können wir das machen, sollten dann aber wissen wie Natur funktioniert.
Machen wir das?
Wissen wir wirklich wie Natur funktioniert?
Ich sage Dir ganz klar nein.
Wir versuchen mit unserem immens kleinen Verstand die Natur zu begreifen und zu beschreiben.
Ob wir damit wirklich weit gekommen sind, ich bezweifel es.
plädierst du jetzt dafür, die Medizin abzuschaffen? argumentieren tust du nämlich in die Richtung, wenn du sagst, jeder Zustand eines Menschen, den die Natur hervorbringt, ist gut und richtig. mit Medizin erhebst du dich ja über die Natur, und andererseits braucht es ja auch genau diese Medizin, um zB Transsexuellen zu ermöglichen, mit möglichst wenig Leidensdruck zu leben...
Mit der Medizin erhebt man sich nicht über die Natur. Man versucht, oftmals mechanisch, an Probleme heran zu gehen. Siehe Zahnarzt wenn der mit einem 10 mm Bohrer Deinen Backenzahn bearbeitet und Du kreischend an der Decke hängst.
Oder wenn Dir Nägel durch die Knochen getrieben werden.
Ich vermute, die Natur lacht uns aus bei dem wie wir versuchen mit unserem "einfältigen" Verständnis etwas zu reparieren.
Leider kann ich bei Deiner Umfrage gar nichts auswählen, weil Geschlecht viel mehr ist als Chromosome und ausgebildete Geschlechtsmerkmale.
Man ist das, was man seit der Geburt in der Hose hat. Es gibt nämlich auch sehr wenige Fälle, in denen das Geschlecht nicht eindeutig ist. Beim Klinefelder- oder Turner-Syndrom weisen Betroffene nämlich weder die Chromosomenkombination XX, noch XY, sondern YXX oder X auf. Oder die Zellrezeptoren reagieren in der embryonalen Entwicklung nicht auf das Männlichkeitshormon Testosteron und ein Mensch entwickelt sich dann trotz XY zu einer Frau. Es kann aber auch sein, dass die Geschlechtsorgane einfach nicht vollständig entwickelt sind. In diesen Fällen würde ich jemanden je nach Ausbildung der Geschlechtsorgane als eher männlich oder eher weiblich bezeichnen. Natürlich sollten diese Menschen das Recht haben, Kinder adoptieren zu können oder eine künstliche Befruchtung durchführen zu lassen. - Dieses Recht sollte jedem Menschen zustehen.
Ich bin in dieser Hinsicht sehr praxisorientiert. Denn die Natur funktioniert in dieser Angelegenheit nach dem Prinzip "Was bringt einem das Potenzial, männlich zu sein, wenn man keinen vollständig entwickelten Penis und Hodensack hat?".
Denn letztlich muss man das Ganze aus evolutionsbiologischer Sicht sehen: Damit sich die allermeisten Arten fortpflanzen können, sind 2 Geschlechter nötig - männlich und weiblich. Denn das Vorhandensein männlicher und weiblicher Individuen und die damit verbundene geschlechtliche (= sexuelle) Fortpflanzung sorgen dafür, dass die Nachkommen durch die Rekombination der väterlichen und mütterlichen Gene besser an die sich ständig verändernden Umweltbedingungen angepasst sind. Es gibt aber auch die Möglichkeit, dass sich viele Arten in Extremsituationen auch ohne Befruchtung - also eingeschlechtlich (= Parthenogenese oder Apomixis) oder ungeschlechtlich (= asexuell) - fortpflanzen können. Die Parthenogenese ist die sexuelle Fortpflanzung eines weiblichen Individuums ohne männliche Geschlechtszellen (= Gameten). Dabei vermehrt sich das weibliche Individuum alleine, ohne Befruchtung. Bei einigen Tier- und Pflanzenarten gibt es auch Zwitter, wobei die Fortpflanzung über männliche und weibliche Gameten im selben Individuum stattfindet. Doch da dies ungünstig ist, wird diese Form der Fortpflanzung selbst bei Zwittern meist über Proterandrie oder andere Formen der getrenntgeschlechtlichen Fortpflanzung vermieden. Bei der asexuellen Vermehrung geschieht die Vermehrung entweder vegetativ - wie bei vielen Pflanzen - durch Teilung oder Zerfall, besondere Keimzellen oder Sporen oder Apomixis, oder durch Abgliedern einzelliger, aus der Mitose entstandener Keimzellen, die man dann als Sporen bezeichnet. Die Vermehrung über Sporen ist bei zahlreichen Algen und Pilzen der Fall. Oder die asexuelle Fortpflanzung erfolgt einfach über Zellteilung. - Das ist bei allen Einzellern der Fall. Eine asexuelle Fortpflanzung, aus der genetisch identische Individuen hervorgehen, nennt man Klonen.
Das Problem dabei ist, dass die Nachkommen dann dieselben Gene wie schon das mütterliche Individuum haben. Diese Gene sind aber schon entsprechend alt und noch für die damals herrschenden Umweltbedingungen ausgelegt. - Das heißt also, die Nachkommen einer ungeschlechtlichen Vermehrung sind schlechter an die derzeitigen Umweltbedingungen angepasst und haben es dadurch schwerer, zu überleben. Dies wird jedoch dadurch kompensiert, indem Arten, die zu dieser ungeschlechtlichen Vermehrung in der Lage sind, auf Masse setzen. Diese Arten bekommen besonders viele Nachkommen und können sich auch recht schnell wieder vermehren. Deshalb finden wir die ungeschlechtliche Fortpflanzung auch hauptsächlich bei kleineren bis winzigen Arten, die als Vielzeller auch recht kurzlebig sind.
Deswegen ist das Vorhandensein vollständig entwickelter Geschlechtsorgane wichtiger als das, was die Chromosomen sagen.
Grüne Grüße
Douka
Diese Informationen stammen aus eigener Erfahrung, meinem Biologie-Studium, meinem Geographie-Studium, https://www.google.com/amp/s/www.planet-wissen.de/gesellschaft/sexualitaet/intersexualitaet/intersexualitaet-intro-100.amp [07. August 2024]; https://www.gesundheitsinformation.de/wie-funktionieren-die-maennlichen-geschlechtsorgane.html#:~:text=Zu%20den%20%C3%A4u%C3%9Feren%20Geschlechtsorganen%20z%C3%A4hlen,Teil%20jedoch%20im%20K%C3%B6rperinneren%20liegt. [07. August 2024]; https://de.m.wikipedia.org/wiki/Geschlechtliche_Fortpflanzung [07. August 2024]; https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/fortpflanzung/25073 [07. August 2024]; https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/sexuelle-fortpflanzung/61313 [07. August 2024] sowie https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/asexuelle-fortpflanzung/5413 [07. August 2024].
Diese Diskussion gibt’s irgendwie auch nur beim Menschen. Wenn andere Säugetiere werfen, testet niemand die Chromosomen oder fragt ob es sich männlich oder weiblich fühlt.
Da gebe ich dir absolut recht, zeit euch, wie irre unsere Gesellschaft geworden.
Die Chromosomen kann man per Bluttest nachweisen, ergo ist das die Wahrheit.
Ganz egal was man selbst denkt, oder glaubt, oder fühlt.
Dieser Bluttest wird immer das gleiche ergebnis liefern. EGAL was man auch macht.
Allerdings gibt es Leute mit dem XY Chromosom, die aber biologisch weiblich aussehen. Also die ohne Angleichungen Brüste usw. haben.
dann ist es eben ein Mann bei xy chromosomen. So einfach ist es.
Gibt auch übergewichtige Männer die Brüste haben ,-)
das, was du als "Abzweigungen" bezeichnest, sind (Entwicklungs)störungen, handfeste Pathologien - so, wie wenn jemand 3 Beine entwickelt!