Einem sterbenskranken Menschen lieben: Was soll ich tun?

Ich habe einen Mann kennen gelernt und mich in ihm verliebt. Dabei bin ich sein Alltagsbegleiterin und betreue ihn täglich. Er liebt mich auch. Doch unsere Liebe hat keine Zukunft. Er hat MS im Endstadium. Liegt nur noch an Schläuchen in Windeln. Seit Jahren begleite ich ihn in Pflegeheim und sehe wie er immer mehr abbaut. Derzeit kann er kaum noch sprechen und mich sehen. Essen und Trinken kann er schon lange nicht mehr. Spazierfahrten in Rollstuhl wie früher sind derzeit kaum noch möglich.

In meiner Freizeit denke ich oft an ihn und Frage mich: Warum habe ich ihn nicht früher getroffen als er, jung, gesund und schön war? Dann hätte ich mit ihm das Leben genossen. Wir hätten vor der Krankheit geheiratet. Dabei schaue ich seine alten Fotos an als er top fit war mit seinen Ex-Freundinnen, Bundeswehrfotos und lebe in nostalgischen Stimmung. Das macht mich aber traurig, dass ich ihn so spät kennen gelernt habe mit Anfang 40 und ich single Anfang 30.

Er war ein toller Mensch, immer für seine Freunde da, lieb, nett, lustig, unterhaltsam. Charmant und Intelligent. Jetzt ist er ein Schatten seiner selbst.

Ich gebe ihm Zärtlichkeiten und Küsse. Jeden Tag wo ich ihm ein Lächeln schenke ist ein schöner Tag. Wir verstehen uns in letzter Zeit auch ohne Worte. Aber ich leide darunter sehr wenn wir uns wieder trennen oder wenn es Tage gibt wo er überhaupt nicht reagiert.

Was soll ich machen?

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