Meinung des Tages: Sollte es Warnhinweise auf alkoholischen Getränken geben?

Wie Tabak bringt auch Alkohol eine Vielzahl an gesundheitsgefährdenden Aspekten mit sich. Die Ärztekammer Niedersachsen befürwortet nun gesetzlich vorgeschriebene Warnhinweise auf alkoholischen Getränken.

Alkoholkonsum fördert das Krebsrisiko

Der Europäische Kodex zur Krebsbekämpfung der WHO listet eine Reihe von Maßnahmen auf, mit dem man das persönliche Krebsrisiko reduzieren kann. Dazu gehört z.B. der Verzicht auf das Rauchen, übermäßige Sonne oder Alkoholkonsum. Regelmäßiger / übermäßiger Alkoholkonsum steigert v.a. das Risiko für Mund- und Rachenkrebs, Leberkrebs, Darm- sowie Brustkrebs.

Forderung von gesetzlich vorgeschriebenen Warnhinweisen

Die Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, Martina Wenker, ist der Meinung, dass "auf die negativen Konsequenzen des Konsums [von Alkohol] genauso wie bei Tabakprodukten deutlich hingewiesen und die Alkoholwerbung beschränkt werden" müsste.

Die Gefahren des Alkoholkonsums sind vielen Menschen hierzulande nicht bewusst, auch, weil das Feierabendbier oder das Gläschen Wein zum Abendessen zum guten Ton dazugehört. Doch Wenker betont, dass "Alkohol [ ... ] das Krebsrisiko [ ... ] mit jedem Tropfen" massiv erhöhen würde.

Demnach fordert sie, Warnhinweise auf alkoholischen Getränken gesetzlich vorzuschreiben, wie es bislang bei Zigaretten und Tabakprodukten verpflichtend ist.

Unsere Fragen an Euch:

  • Sollte es gesetzlich vorgeschriebene Warnhinweise auf alkoholischen Getränken geben?
  • Denkt Ihr, dass derartige Warnhinweise das Trinkverhalten verändern könnte?
  • Was sollte Eurer Meinung nach getan werden, damit Leute noch besser für das Sucht- und Krebspotential von Alkohol sensibilisiert werden?

Wir freuen uns auf Eure Beiträge.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

Bild zum Beitrag
Ja, ich denke es sollte eine Warnhinweispflicht geben, da... 59%
Nein, ich denke nicht, dass eine solche Pflicht nötig ist, weil.. 33%
Andere Meinung und zwar... 8%
Gesundheit, Bier, Alkohol, Tabak, Deutschland, Politik, Prävention, Wein, Jugendliche, Sucht, Gesetz, Drogen, Alkoholiker, Alkoholkonsum, Brustkrebs, Darmkrebs, Drogenpolitik, Krebs, Leber, Schnaps, Tabakwaren, Abschreckung, Krebsrisiko, Warnhinweis, Meinung des Tages
Sollten alkoholische Getränke Eurer Meinung nach künftig stärker besteuert werden als bisher?

Der Drogenbeauftragte der Bundesregierung Burkhard Blienert (SPD) kritisiert die hiesige Alkoholpolitik und die Verharmlosung der weit verbreiteten Droge. Insofern gelte Alkohol immer noch als kulturelles Gut und viele würden am Mythos festhalten, dass ein Glas Rotwein gesund sein würde, sagte er letzte Woche in der ARD. Letzten Endes handle es sich aber um ein starkes Zellgift, das Organe schädige. Er plädiert daher für höhere Steuern und Werbeverbote – genau wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Es sei wissenschaftlich belegt, dass Steuererhöhungen zu niedrigerem Konsum führen, argumentiert die WHO in einer Studie vom letzten Jahr. Der WHO zufolge sterben jedes Jahr etwa 2,6 Millionen Menschen an den Folgen von Alkohol. Zudem ist Alkohol dem Deutschen Krebsforschungszentrum nach an der Entstehung von über 200 Krankheiten beteiligt. Neben den gesundheitlichen Folgen verursacht der Konsum von Alkohol hohe Kosten. Die taz schätzt die volkswirtschaftlichen Schäden auf rund 60 Milliarden Euro durch Produktionsausfälle, „Frühverrentung, Arbeitslosigkeit, Suchtrehabilitation, Pflegekosten und teure medizinische Therapien”. Hinzu kommen Sachschäden, Unfälle und anderes Leid, die Alkoholiker:innen verursachen.

Bisherige politische Bemühungen zur Regulierung des Alkoholkonsums wurden laut Deutschlandfunk meist durch die einflussreiche Alkohol-Lobby ausgebremst. Neben der Alkoholindustrie profitieren auch die Werbebranche, der Sport, der Einzelhandel, die Gastronomie und die Medien vom Alkoholkonsum. Der Deutsche Brauer-Bund sprach sich in der Vergangenheit gegen Steuererhöhungen oder Werbeverbote aus und schlug vor, mehr auf Prävention zu setzen. Andernfalls würden zahlreiche mittelständische Brauereien und damit Arbeitsplätze gefährdet. Hierzulande erwirtschaftet die Alkoholindustrie laut Tagesspiegel jährlich über 40 Milliarden Euro, wobei schätzungsweise 27.000 Arbeitsplätze davon abhängen.

Quelle: https://civey.com/umfragen/45314/sollten-alkoholische-getranke-ihrer-meinung-nach-kunftig-starker-besteuert-werden-als-bisher?utm_source=b2cnewsletterl&utm_medium=email&utm_campaign=20230424_sendinblue_

Ja, auf jeden Fall 50%
Nein, auf keinen Fall 31%
eher nein 11%
eher ja 4%
Unentschieden 4%
Europa, Gesundheit, Finanzen, Steuern, Geld, Wirtschaft, Alkohol, Deutschland, Politik, Prävention, Recht, Sucht, Gesetz, Drogen, Alkoholiker, Alkoholkonsum, Alkoholkrankheit, Die Grünen, Drogenpolitik, SPD, ungesund, konsumieren, Pro und Contra, Steuerpolitik, teuer oder billig, Pro-und Contraargumente, Saufen Alkohol

Meistgelesene Beiträge zum Thema Prävention