Wie soll ich mich jetzt weiter verhalten wegen meiner homophoben Familie?

Hey, Ich bin m 14 und schwul

Gestern war ja Heiligabend und meine Tante war da. Wir haben gegessen und Geschenke ausgetauscht, und es war eigentlich ein ganz schöner Abend.

Beim Essen kamen wir irgendwie aufs Thema Gendern und meine Schwester (22) hat dann gesagt: "Ich bin eine Cis-Frau". Und alle haben sie etwas merkwürdig angeschaut. Dann hat sie angefangen zu lachen und gesagt: "das sind leute die mit ihrem biologischem Geschlecht einverstanden sind".

Und sie hat voll gelacht und meine Tante hat gesagt, dass sie sich ja noch nicht geoutet hat und wir deswegen nicht wissen können, ob sie wirklich eine Frau ist. Dann hat meine Schwester zu mir gesagt: "man kann sich auch als Katze oder Sparschwein identifizieren, das gibt's wirklich!" Dann hat sie weiter voll gelacht und das Thema war erledigt.

Meine Tante und meine Schwester haben schon ordentlich Schnaps getrunken und es war schon nach Mitternacht, dann sagte meine Tante zu uns dass sie noch ein Glas trinkt und dann ein Taxi ruft. Dann hat sie uns gefragt ob wir etwas spielen wollen und wir haben: "wer bin ich" gespielt.

Ich war dran und habe gefragt: "Bin ich männlich?", worauf meine Schwester bloß geantwortet hat: "cis-männlich oder transmännlich oder welches männlich?"

Und dann hat meine Tante meiner Schwester gesagt: "Ich nehme dich mal mit in die Regenbogenviertel nach Berlin, da sind lauter so furchtbare leute".

Was soll ich jetzt bei denen machen? Ich werde denen niemals sagen können dass ich schwul bin.

Familie, schwul, Weihnachten, Homosexualität, Fragestellung
Sollte man, wenn man eine persönliche Frage stellt, "einsichtig" auf Antworten reagieren, die Eurer eigenen Einschätzung der Situation widersprechen?

Es gibt Situationen und Freundschaften, die sehr schwierig und vertrackt sind, was einem als Fragesteller selbst ja hinlänglich bekannt ist.

Es gibt Menschen, die gehen an schwierigen Situationen kaputt und welche, die sich damit auseinandersetzen und das bestmögliche Miteinander erzielen wollen und dazu Fragen stellen, um das erreichen zu können.

Kommunikation zwischen den Parteien im Privatleben des Fragestellers kann immer nur punktuell und aus der Sichtweise des FS wiedergegeben geben: wie die Gespräche und die Stimmung, das allgemeine Miteinander waren, wissen letztlich nur der Fragesteller und die direkt Beteiligten selbst.

So kommt es dann häufig dazu, dass man hier (auch zum selben Themenkreis) mehrmals eine Frage sstellt um besser auf Einzelsituationen eingehen zu können.

Und bekommt, neben hilfreichen Antworten folgende:

-"du schon wieder mit Deinen 100 Fragen zu diesem Typen, Du raffst es nicht, bist unreif und einfältig"

-man sei psychisch instabil, weil man mehrere Fragen zu dem Thema gestellt hat, um diverse einzelne Situationen und Verhaltensweisen zu beleuchten

-man sei undankbar, da man manchen Ansichten nicht zustimmt, schließlich habe der Antwortenden sich mit seinen (teils nur 4 Zeilen) Mühe gegeben.

-man lasse nur seine eigene Meinung zu. Manchmal ist es halt so, dass man eine eigene Meinung hat (sollte man das nicht ohnehin?) und sich in der Antwort auch nicht ansatzweise wiederfindet. Manchmal sucht man nach einer Bestellung der eigenen Einschätzung, will wissen, täuscht mich mein Bauchgefühl meine Intuition?

Das hat nichts mit "keine andere Meinung gelten lassen" zu tun, sondern damit, dass man die Person, um die es geht, schon lange kennt und intensiv mit ihr/ihm kommuniziert.

Ein anderer Blickwinkel oder eine andere Sichtweise ist super, aber in den Antworten wird eben das nicht berücksichtigt, was in der Frage nicht steht (alles Zwischenmenschliche, was sonst noch stattfand, Gestik, Mimik, Tonfall...). Eine Frage kann nie vollständig alles wiedergeben.

-man wird angegangen, da man nicht zustimmt, dass man sich von der jahrelangen Freundschaft adhoc trennen sollte

-man wird mit über 50 Jahren als unreif und lebensuntüchtig bezeichnet, obwohl man im Privat- und Berufsleben als starke integere Persönlichkeit, Vertrauensperson, gerne angesprochene Ratgeberin und sehr lebenserfahren angesehen wird. Und auch als psychisch stabil nach mehreren Schicksalsschlägen. Sogar als sehr resilient.

Wenn man der Antwort dann widerspricht, wird man als uneinsichtig deklariert und die Antwortenden applaudieren sich gegenseitig, laufen in den Kommentaren zur Höchstform auf, mit immer höherer Schlagzahl an Kommentaren, bis in Beleidigung hinein.

Sollte man hier "einsichtig" reagieren, weil die Antwortenden in der Analyse des Fragestellers zur Ansicht gekommen sind, der FS sei psychisch instabil?

Gilt der Satz "tja, wer fragt, muss mit meiner Antwort leben, ansonsten frage erst garnicht"?

Antworten kann man annehmen, muss man aber nicht. 43%
Man sollte Hinweise, die passen könnten annehmen 38%
Man sollte generell immer Einsicht zeigen 10%
Es ist krank, mehrmals über die selbe Person Fragen zu stellen 10%
Antworten, die psychiche Probleme unterstellen, ignoriert man 0%
Ab zum Therapeuten, wenn man uneinsichtig reagiert 0%
Wenn die Antwort empathisch ist, nehme ich was davon an. 0%
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