Gibt es vom Jobcenter Unterstützung, wenn man über 30 wieder eine Ausbildung anfängt?

Der Anlass für diese Frage ergab sich aus einer kurzen Doku, die ich letztens gesehen habe:

https://www.youtube.com/watch?v=XMBe8Q3SlfU

Wenn man sich heutzutage die Arbeitswelt ansieht, dann ändert sich gefühlt alles in einem rasanten Tempo. Demnach werden gerade traditionelle Berufe immer seltener und auch ganze Berufszweige aufgrund von Digitalisierung/Automatisierung und zahlreichen anderen Faktoren mit der Zeit aussterben, während die Anforderungen bei diversen modernen Berufen sehr wahrscheinlich weiter steigen werden.

Ich denke, dass man dann im Arbeitsmarkt der Zukunft nur noch dann langfristig gute Chancen hat, wenn man sich ständig fortbildet. Dazu kann auch gehören, dass man gleich komplett eine neue Ausbildung für eine zukunftsfähige Branche macht.

Jeder, der eine Ausbildung abgeschlossen hat, weiß aber auch, dass die Ausbildungsgehälter in den meisten Fällen nicht sonderlich üppig sind. Was ich an dem aktuellen Ausbildungssystem am meisten kritisiere, ist die Tatsache, dass das Ausbildungsgehalt zur Deckung aller lebensnotwendigen Kosten für einen alleinstehenden Erwachsenen oft nicht ausreicht. Wie will man dann bitteschön erwarten, dass es mehr Fachkräfte gibt?

Das kommt daher, weil das ursprüngliche Ausbildungssystem immer noch darauf ausgerichtet ist, dass ein Azubi während der Ausbildung noch bei seinen Eltern lebt. Wenn man während der Ausbildung bei seinen Eltern lebt, werden dann logischerweise keine Kosten für Miete, Strom und Essen anfallen - da ja Mami und Papi noch alles zahlen. Also warum dann ein üppiges Auszubildendengehalt bezahlen, wovon man auch eine eigene Wohnung finanzieren könnte?

Nun denke ich aber, dass in Zukunft auch immer mehr ältere Leute über 30, darauf angewiesen sein werden, wieder eine neue Ausbildung anzufangen, wenn sie in aussichtsreichen Jobs bestehen bleiben wollen.

Das aktuelle System scheint meiner Meinung nach jedoch nicht wirklich darauf ausgelegt zu sein, dass man dafür auch die nötige Unterstützung bekommt. Mit einem Azubigehalt von vielleicht 500 - 1100 Euro monatlich, wird man niemals alleine Strom, Essen, Internet, Mobilität und was sonst noch so anfällt, vollständig abdecken können.

Auch mit Bafög-Unterstützung sieht es mit steigendem Alter eher mager aus, wie dieser Artikel beschreibt:

https://www.bafoeg-rechner.de/FAQ/bafoeg-ueber-30.php

Wer also alt ist, hat hier die A-Karte, was aber nicht zielführend ist, wenn man heutzutage möglichst lange berufsfähig bleiben will. Meine Frage ist jetzt:

Wenn man in so einem Fall beispielsweise mit 35 oder 45 wieder eine Ausbildung anfängt und keinen Anspruch auf Bafög hat, würde dann das Jobcenter ergänzend zum Azubi-Gehalt das ausgleichen? Ich meine, wenn das ja bei normaler Arbeit möglich ist, warum dann nicht auch während einer Ausbildung? Ich habe bisher nur gesehen, dass das Jobcenter lediglich Darlehen auszahlt - also muss das dann wieder zurückgezahlt werden. Ziemlich hinderlich, wie ich finde.

Danke im Voraus für fachkundige Antworten.

Gehalt, Ausbildung, BAföG, Jobcenter, Aufstocker, Ausbildungsplatzwechsel
Der Anwalt ist machtlos. Was kann man tun gegen die Schikane des Jobcenters?

Hallo,

ich bin selbst nicht betroffen, erlebe aber täglich den Ärger meiner Nachbarin wegen des Jobcenters:

  • keine Empfangsbestätigung der angeforderter Unterlagen (wiederholt angeblich nicht eingereicht, ihr fehlt der Nachweis, den man ihr aber verweigert

  • Einschreiben werden ebenfalls nicht angenommen

  • FAXe kommen stets angeblich unvollständig an. es entstehen immer mehrfach Kosten für Kopien und Fax. Angeblich fehlen Seiten aus der Mitte der Sendung, trotz Sendebericht, der "ok" und vollständige Seitenzahl bestätigt. Und zwar nicht nur einmal, sondern sogar bei insgesamt 4 FAXen.

Resultierend aus den angeblich unvollständigen bzw nicht eingereichten Unterlagen: U.a. ein Bußgeldbescheid wegen "Unterschlagung der Heizkostenrückerstattung". (Totaler Unsinn, ich selbst habe es gefaxt...)

Der Anwalt sagt, Dienstaufsichtsbeschwere bringt weiteren Ärger, Verzögerungen etc. Bei Vorwurf der "Verschleppung" oder "Dokumentenunterschlagung" bleibt der Antrag während des schwebenden Verfahrens unbearbeitet. Ebenso bei Widersprüchen. Der Antrag wird erst nach Baschluss des Widerspruchs weiter bearbeitet.

Meine Nachbarin hat große Probleme monatlich haus zu halten, da sie nie weiß, ob und wieviel Unterstützung sie erhalten wird. Mittlerweile ist sie recht evrzweifelt. Sie ist Aufstockerin, geht etwa 17 h wö arbeiten. bewirbt sich durchaus - leider erfolglos.

Wenn ich sehe, was sie an Kopier- und Faxkosten verwenden muss, wird mir übel (so hat sie noch weniger Geld und nichts davon wird erstattet). Außerdem muss man sich ja auch ärgern, dass sie jedesmal den Anwalt bemühen muss, der ihr durch Rechtsbeihilfe zusteht und ja den Statt / Steuerzahler auch Geld kostet.

Ich halte das für Schikane und Verschwendung von Steuergeldern. Ihre Kinder haben das Nachsehen. Hat jemand ähnliche Erfahrungen und weiß eine erfolgreiche Methode?

Arbeitsamt, ARGE, Beschwerde, Hartz IV, Jobcenter, Aufstocker

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