Um zunächst auf Deine Feststellung einzugehen: Ja, andere Antworten hier gehen sehr wohl in die richtige Richtung, weil es tatsächlich unmittelbar um eine Personenwahl geht bei den amerik. Präsidentschaftswahlen.

Hingegen auch wieder nicht so ganz: Die Kandidaten suchen sich auch dort in den USA Themen aus, die sie im Wahlkampf bewerben, von denen sie denken, dass ihre Wählerschaft darauf hinreichend stark anspringt – und diese dann unzweifelhaft mit dem Kandidaten (als Hoffnungsträger) assoziieren.

Und so gesehen sind wir ja dann nicht wirklich besser dran: Wo ist denn der Unterschied? Hier ist es nicht das Amt des Präsidenten, sondern hier ist es eben das Kanzler-Amt oder hier sind es die Ministerpräsidenten-Ämter der Länderebenen, die personell beworben werden, aufgefüllt mit bestimmten Schlüsselthemen.

Und damit möchte ich zu Deiner Frage kommen:

Es ist NICHT spezifisch in den USA so, dass Fakten keine Rolle spielen. Sondern es ist – seit es Wahlen gibt und nicht bestimmte Personen einfach per Geburt ein bestimmtes Volk führen – schon immer so gewesen, dass die Fakten und Inhalte des realen Lebens während Wahlkämpfen ausgeschaltet werden und Personen oder Vereinigungen auf Schlagworte oder Slogans reduziert werden, die einfach ziehen sollen.

Das war schon so bei den alten Griechen und den Römern. Und – um wieder in die Gegenwart zu gelangen – auch in der Bundesrepublik Dtschld hat es schon Parteien oder Kandidaten gegeben, die auf ein Gesicht und dessen Namen reduziert worden sind, je mehr sich der Wahlkampf auf den Wahltermin hin zugespitzt hat.

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Du hast es erfasst!

Und es hat seine (guten) Gründe, weshalb die religiöse „Erziehung“ (nämlich im Wortsinne: es geht darum, Verhalten VOR der gedanklichen Eigenständigkeit anzutrainieren, damit später formale Rituale + gedankliche Statute nicht mehr in Frage gestellt werden) bereits beim kleinen Kind beginnt. Wo der Glaube nicht mit Gottheiten in Verbindung gebracht wird oder werden soll, da werden ersetzende Glaubenssätze + Rituale ebenfalls von klein auf benutzt und antrainiert (siehe z. B. in kommunistisch etikettierten Regimes). Jegliche totalitäre Regimes setzen auf starken Personenkult, der aber nicht notwendigerweise an nur eine Person gebunden ist.

Wirklich „schädlich“ ist „Glaube“ in jeglicher Form für diejenigen nicht, die hochangepasst mitspielen + dem System unzweifelhaft nützlich sind. Also sogar im Gegenteil: Zur Erlangung maximaler Vorteile innerhalb des Systems können einfache Glaubenssätze der „Karriere“ sehr nützlich sein.

„Gefährlich“ ist GLAUBE, wenn Du wahrnimmst, dass Du im Sinne eines bestimmten (Gesellschafts-) Systems missbraucht wirst. Oder gefährlich ist GLAUBE, wenn Du Dir im Gegenzuge Vorteile aus dem System ziehst – und dafür dann später, weil es eben verwerflich oder gar strafrechtlich relevant war, als Individuum belangt werden kannst.

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Wenngleich ich den *innen-Spuk als nicht nur grauenerregend, sondern auch sozial lediglich für eine um "Wokeness" ringende, plakativ vorzeigbare Geste halte, die mit dem wahren Denken auch derer , die diese Sprach(un)kultur rege pflegen und verteidigen, nichts zu tun hat, so muss ich aber doch richtig stellen:

Vermutlich sind mit Penisträger*innen – auch – solche gemeint, die (noch) einen Penis haben, sich aber selbst als weiblich "definieren". Die nämlich hätte die vermutlich um glattgebügelte 'political correctness' ringende Dame ausgeschlossen, hätte sie von "Männern" gesprochen, im konkreten Falle vielleicht auch von "Penisträgern". Das Eis, auf dem sie sich bewegen, ist eben auch für solche äußerst glatt, die artig jede denkbare Regel des gegenseitigen (nur gezeigten oder auch empfundenen) Respekts beachten…

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Ja, es sind Rechtsformen, denn es sind juristische Personen. Ja, es sind Gesellschaftsformen. Und: Nein, es gehen auf keinen Fall beide Begriffe in synonymer Anwendung.

Die OHG ist die offenen Handelsgesellschaft und bindet die Gesellschafter voll persönlich haftend ein. Insoweit ist sie der GbR, der "Gesellschaft des bürgerlichen Rechts" ähnlich. Jedoch sind die Gesellschafter Vollkaufleute im Sinne des Handelsrechts – und die Gesellschaft, wie bereits oben erwähnt, tritt selbst als juristische Person auf. Was einer der Gesellschafter tut, verantworten die anderen Gesellschafter vollumfänglich mit, so als hätten sie selbst gehandelt.

Die AG ist die Aktiengesellschaft. Die Gesellschaft selbst ist ebenfalls eine juristische Person, wird also in einem theoretischen Sinne als Rechtspersönlichkeit betrachtet und verpflichtet oder begünstigt. Der Vorstand handelt verantwortlich im Sinne und für die Gesellschaft. Ist der Vorstand mehrköpfig besetzt, so ist jeder der Vorstände jeweils für seinen Aufgabenbereich verantwortlich. Der eingesetzte Vorstand (jene Person oder Personen) ist nicht notwendigerweise Anteilsinhaber. Er wird von einem Aufsichtsrat kontrolliert und jährlich entlastet oder persönlich zur Verantwortung gezogen. Der Aufsichtsrat besteht aus Vertretern der Aktieninhaber und Vertretern der Arbeitnehmer. Die Anteilseigner bzw. Aktieninhaber machen ihre Mitbestimmung in den Aktionärsversammlungen geltend, haben jedoch persönlich kein Handlungs- oder Gestaltungsrecht im unternehmerischen Sinne. – Aber in der Tat besteht die Möglichkeit, dass ein Aktieninhaber auch selbst als Vorstand tätig ist. Relevant ist das für kleine AGs oder Ein-Mann-AGs.

So viel einmal in Kurzform, um grob wesentliche Unterschiede aufzuzeigen.

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Ja ✔️

Die Neurobiologie hat inzwischen aufzeigen können, dass und wie der Einfluss von Angst das Denken verändert. Und derweil dann andere Gehirnregionen bzw. neuronale Zellgruppen beansprucht, andere wiederum vernachlässigt werden, deshalb ist es auch plausibel, dass etwa das dauerhafte Leben unter Angst einflößenden Faktoren das Denken umfänglich verändert. Bei Interesse empfehle ich mal so Leute wie Manfred Spitzer oder andere Neurobiologen, die sehr gut aufzeigen, was die Wissenschaften da mittlerweile herausgefunden haben über Nervenzellen, Vernetzung derselben und die Veränderbarkeit der Nervenzellen – und was all das mit Denken zu tun hat.

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Toni9568 hat das Problem schon angesprochen: Aspartam. Der Körper kann damit nicht wirklich etwas anfangen. So entsteht beim Abbau dieses Süßstoffes – ich sage mal – "accidentally" Formaldehyd. In der wässrigen Lösung, Formalin, werden Körperteile oder ganze Körper (von dann in der regel kleineren Organismen) eingelegt, um sie dauerhaft zu erhalten.

Derweil Cola Zero eine Lebensmittelzulassung erhalten hat, darf man gern darüber streiten, ob der Konsum von Aspartam schädlich sein könne. Ich gehe hingegen eher davon aus, dass die regelmäßige (!) Bildung auch vergleichsweise geringer Mengen an Formaldehyd für die körperliche Gesundheit nicht unbedingt förderlich sein kann.

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Es besagt, dass Dich diese Person sehr stark nicht nur berührt hat, sondern Dich auch tatsächlich noch immer stark bewegt.

Es ist an sich recht simpel: Zwei Faktoren führen dazu, dass Du von etwas träumst, das eine sind jene Fakten oder Erlebnisse, die Dein Hirn gespeichert hat, das andere ist die Tatsache, ob Dein Hirn – veranlasst wodurch auch immer – daran arbeitet. Alles natürlich unter der Voraussetzung, dass Dein Hirn die Verarbeitung nicht aus Gründen des Selbstschutzes verdrängt. Aber da Du ja offenbar rege träumst, trifft dieses auf Dich nicht zu.

Es gibt folglich nur einen Weg: Sprich die Person offen an und sprich es aus, wenn Du daran interessiert bist, diese Person näher kennenzulernen, etwaig mit dieser Person auch eine Beziehung einzugehen. Wenn Ihr offenbar in der Zwischenzeit darüber schon mal gesprochen hattet – aber wiederum nicht so offen, dass es zu einer Beziehung gekommen ist, dann hat entweder die andere Person an einer Beziehung mit Dir kein Interesse oder aber hat Dich bei jenem Wiedersehen nicht dahingehend verstanden, dass Du dieser Person näherkommen möchtest. Vielleicht wolltest Du es auch aus welchen Gründen auch immer zu jenem Zeitpunkt selbst nicht und hattest deshalb Gründe, Abstand zu signalisieren?

Dass Dir das nach so langer Zeit noch nachhängt, mag merk-würdig sein. Ja, unbedingt. Aber "merkwürdig" im Sinne von "seltsam" ist es wohl kaum, derweil Du offenbar mit keiner anderen Person eine Verständnisebene erlebt hast, wie mit dieser Person. Und DAS berührt. Wenn DICH nicht so im vollen Bewusstsein – weil Du offenbar gute Gründe hattest, die Person eher auf Abstand zu halten, damit Dich dessen zwischenzeitlich anderweitige Bindung nicht zerfrisst – so hält es aber Dein (Unter-) Bewusstsein offenbar nachhaltig in Atem, dass es da einen Menschen gibt, mit dem Du Dich so gut verstehen kannst oder (Zukunftsperspektive) könntest.

Wenn Du es nicht offen und offensiv klärst, wird es Dich weiterhin in Unruhe halten, bis Du etwaig eine andere Person antriffst, mit der Du Dich mindestens ebenso gut verstehst resp. bei der Du Dich mindestens ebenso gut aufgehoben fühlst.

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Die knappe Antwort und auf den ersten Blick: Ja, Erziehung ist Manipulation.

Jedoch: Die eigentliche Funktion von "Erziehung" ist Sozialisation, d. h. die Einbindung des Individuums in eine mehr oder minder große Sozialgemeinschaft. Urform: Familie.

Die Tatsache, dass Erziehung (von Kindern ebenso wie Erwachsenen) vorzugsweise den verkürzten und unerläuterten Weg geht, macht die Erziehung zwar (häufig oder überwiegend) zur Manipulation, wohnt der Erziehung jedoch nicht notwendigerweise inne.

Abgesehen davon, dass ich den Begriff "Erziehung" ohnehin problematisch finde, ist aber grundsätzlich erst einmal an der Sozialisation und an sozialer Integration (die naturgemäß IMMER bestimmte Regeln erfordert) nichts Schlechtes.

Was Du weitergehend ansprichst, was dann Verhaltensbeeinflussung durch gezielte Teilinformation bis hin zu Desinformation ist, das ist in der Tat klare MANIPULATION. Die aber ist stets wirksam und auch dann manipulativ, wenn sie z. B. durch Vereine oder Vereinigungen geübt und etwaig gar (auch von einem selbst) willkommen wäre: Wird umfängliche Information vereintelt rsp. unterbunden, dann ist am manipulativen Charakter nicht mehr zu rütteln.

Ich würde aber dennoch auch nicht so weit gehen wie iQhaenschenkl. Der Gesprächsaustausch oder eine Diskussion haben regelmäßig zum Ziel, die Position des Gegenübers im eigenen Sinne zu beeinflussen. Eine solche Beeinflussung kann aber auch das Ziel haben, das Gegenüber lediglich umfänglich zu informieren, um es von einer abwehrenden, grenzziehenden Haltung abzubringen, ohne dessen Wertesystem oder dessen Besitzstand beeinträchtigen zu wollen. Und da sähe ich dann die Grenzen so fließend, dass ich nicht notwendigerweise von Manipulation sprechen würde.

Manipulation ist nämlich im psychologischen Sinne eine Beeinflussung des Denkens und Willens des Gegenübers, vorzugsweise ohne dass sich das Gegenüber dessen bewusst ist. Und diese Komponente – ohne die wahre Zielsetzung oder Absicht zu offenbaren – trifft noch nicht einmal auf die "Erziehung" zu: Ich kann einem Kind oder einer erwachsenen Person die Zielsetzung einer Regel und einer bei Regelbruch fälligen Sanktion sehr wohl – und vorzugsweise ohnehin – offen vermitteln, konterkariere in der Transparenz aber keineswegs das Ziel der Sozialisation!

Und somit in der genauen Betrachtung: Nein, Erziehung ist nicht zwangsläufig Manipulation.

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Ich kann den möglichen Interessenkonflikt nicht erkennen. Auf den spielst Du doch an? – Gleichstellung = Arb.N-Schutz. Arbeitsschutz = Arb.N.-Schutz. Brandschutz = Arb.N.-Schutz + Sachwert-Schutz. Umweltschutz: hier Schutz d. Unternehmens vor kommunalen oder Repressalien auf Landes- oder Bundesebene > schützt letzlich den Bestand d. Unternehmens, was den Arb.N. hilft.

Zur Abwägung etwaiger Interessenkonflikte kannst Du Dich am Betriebsverfassungsgesetz orientieren, dort § 5 Abs. 2 bis 4. Das heißt, dass in der vorliegenden Fragestellung lediglich für die Position d. Gleichstellungsbeauft. eine anderweitige Kollision denkbar ist (nämlich ggü. der Belegschaft, wenn der/die Gleichstellungsbeauftr. zugleich in leitender Position ist), nicht jedoch im Hinblick auf die anderen aufgeführten Funktionen.

Insbesondere greifen Umwelt-, Brand- und Arbeitsschutz ohnehin an vielen Schnittstellen ineinander, sodass eine Personalunion hier zwar auch dazu führen könnte, dass bestimmte Aspekte leichter (unterstelltermaßen versehentlich) übersehen werden, aber auch positiv bedeutet, dass an solchen Überschneidungspunkten keine Reibung aufgrund von Zuständigkeitsstreitereien aufkommen. Ich denke also, negative und positive Aspekte halten sich letztlich die Waage und sollten insgesamt nicht zu Nachteilen führen.

Und rein sachlich spricht nichts gegen eine solche Personalunion.

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Am besten fragst Du mal einen Anwalt. Und vielleicht noch nicht einmal so, dass er sich sogleich für Dich engagieren will! Denn dann gibt er Dir so oder so eine positive Prognose. Vielleicht fragst Du als 1&1-Kundenvermittler (die werden ja ständig und zuhauf mit schönen Geschenken ins Werbe-Engagement gelockt), ob der unzufriedene Kunde Dir nun an den Karren fahren könne, derweil er die Anschlussgebühr zurück haben möchte, nachdem er schon per Sonderkündigung aus den Vertrag wieder ausgestiegen sei.

Vielleicht hättest Du so die Chance, von einem Anwalt eine andere Sicht auf die Dinge und eine realistische Chancenabwägung geboten zu bekommen. Denn einerseits kann ich Dir nur recht geben, dass schon der Anschluss nur Sinn macht, wenn der Telekommunikationspartner auch mindestens für die vereinbarte Vertragszeit (vermutl. die üblichen 24 Monate) die versprochen Leistung bieten kann. Insofern ist die stets übliche Berechnung des Anschlussaufwandes bereits zu Beginn eines Vertrages eigentlich unlauter. Und da die Anschlussgebühr nicht innerhalb der Mindestvertragslaufzeit sozusagen abgestottert wird (mit einer Monatsumlage), ist der Anbieter der Telekommunikationsleistung auch nicht risikobeteiligt: Der Anbieter hält sich auf jeden Fall schadlos.

Aber da die Gepflogenheiten nun einmal so sind und man sonst keinen Vertragsabschluss hinbekommt, muss man wohl damit leben. Ist ja auch kein Problem, wenn alles reibungslos klappt. Aber wenn's mal nicht so klappt wie geplant, dann wird die Anschlussgebühr zur Abzocke.

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Welches Einfluss hat die permanente Verfügbarkeit von Energie für jedermann auf das Selbstverständnis einer Massenkultur?

In Anbetracht der Tatsache, dass es Sokrates und Platon offenbar nicht weiter aufgefallen war, dass eine vergleichsweise kleine politisch aktive Bürgerschicht getragen worden ist von einem System, das sich auf die Arbeitskraft von Frauen in Haushalten und von Sklaven stützte, und dass Aristoteles diese gesellschaftliche Selbstverständlichkeit sogar noch philosophisch bekräftigt und damit das System von Ungleichheit in institutionellen Demokratien gefestigt hat, steht in Frage, inwieweit die rasant zunehmende Verfügbarkeit von Energie seit der Industrialisierung (Kohle, Öl; Elektrifizierung), insbesondere aber seit Ende des Zweiten Weltkrieges Einfluss genommen hat auf das kulturelle Selbstverständnis der gegenwärtigen Massengesellschaften?

Denn damit hat praktisch jeder Mensch in Haushalt und Arbeit – wenn auch in unterschiedlichen Ausmaßen – die Möglichkeit errungen, die eigene Arbeitskraft maßgeblich zu potenzieren, ohne dass dafür unmittelbar menschliche Kraft in unmittelbarer Ausbeutung in Anspruch genommen werden muss. Das Moment der sozialen Ungleichheit und der energetischen Ausbeutung wird somit verschoben bzw. verschleiert.

Daraus resultierend die anschauliche Gegenüberstellung: Welchen Einfluss nimmt der für jedermann freie Zugang zu Energie damit dann auf moderne Demokratien im Vergleich zum „Urmodell“ der Demokratie in der griechischen Antike?

Teilaspekt oder eigenes Thema: Konnte sich das seit ca. dem 15./16. Jhdt. bereits angestoßene Denken nur deshalb in die Masse hinein entwickeln und den Sturz von Feudalsystemen nach sich ziehen, weil die Industrialisierung den Zugang eines jeden Einzelnen zu den Ressourcen der Gesellschaften demokratisiert hat?

Während Du im Rahmen eines Referates solche komplexen Fragen kaum abschließend wirst beantworten können, könnte eine solche Präsentation also etwaig eine "Problematisierung", eine Aufgabenstellung an Euch selbst oder an künftige philosophische Forschung sein. Ein paar Probleme beleuchten und Tendenzen aufzeigen…

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Entschuldige, aber „religiöse Gefühle“ sind schon Unsinn in sich.

„Gefühle“ und Emotionen (auch im Englischen – zumindest in der Psychologie – bewusst getrennt: ‚feelings‘ und ‚emotions‘) haben nun einmal nichts zu tun mit Kopfleistungen. Aber natürlich kann ein Mensch so tief in seinen Ideen wurzeln, dass er/sie sich zutiefst gekränkt fühlt, wenn ein Atheist daherkommt und seine Ansicht zu Gottheiten öffentlich ausspricht.

Als sehr wohl beängstigend empfinde ich, dass Atheisten schweigen müssen:

Dramatisch an unserer an sich säkularen Kultur ist, dass der Atheist seine Meinung nicht öffentlich bekräftigen darf. Er/sie darf sagen: „Ich bin Atheist.“ oder „Ich glaube an keinen Gott.“ (Die wahren Gläubigen schicken dann gleich ihr Mitleid entgegen.) Aber ein Atheist darf nicht öffentlich bekunden, WESHALB mer/sie nicht glaubt – denn das kränkt die einen hier, die anderen dort. In manchen Überzeugungen und anderen Weltengegenden ist dann gar die Zurückweisung von Gottheiten eine allein durch den realen Tod des Ungläubigen wiedergutzumachende Gotteslästerung. (Wenigstens diese Zeiten und Sitten hatte man in der Christenwelt irgendwann überstanden.)

Kränkung ist ja einzig und allein den Gläubigen oder anderweitig spirituell Erleuchteten erlaubt: Sie sprechen offen aus, dass sie Dich in ihre Gebete einschließen oder bewerfen Dich: Niemand glaubt an nichts! – um dem Atheisten jede geistige Abgeklärtheit pauschal abzusprechen. Letztlich nur so können Theisten sich selbst und der Welt gegenüber das Gesicht wahren.

Was mag es beweisen, wenn Bodesury zum Besten gibt, 40 % der US-amerik. Naturwissenschaftler (unterstelltermaßen: generisches Maskulinum) glaubten an (einen) Gott? Es beweist, dass auch Wissenschaftler „nur Menschen“ sind – mit schlichten menschlichen Bedürfnissen und menschlichen (Grund-) Ängsten. Und die Feststellung: „Du bist also klüger als die 40 % Naturwissenschaftler […]“ ist genau jene Herabsetzung der Atheisten, die ich zuvor erwähnt hatte. Solche Reaktionen sind schon chronisch bei Gottesgläubigen.

Wiederum NICHTS hat Atheismus zu tun mit „wissenschaftsgläubigem Größenwahn“, von dem Pescatori schreibt.

Zum einen kann solcher Größenwahn alle Menschen befallen (auch die bekennenden Naturwissenschaftler). Darüber hinaus ist mindestens die Mehrheit der Gottesgläubigen vom theistischen Größenwahn befallen. … der wiederum nicht auffällt, weil sie sich ja bekennend Gott unterwerfen – und deshalb „größenwahnsinnig“ schon deklaratorisch nicht sein können. Der gekränkten Seele aber reicht es, sich als Teil des Guten und des Großen und Ganzen zu empfinden… Teil des Wahns ist es, die Teilhabe an der unermesslichen Größe in zwanghaft deklarierter Demut umso mehr zu empfinden.

(Meine Bitte um Entschuldigung an die vielen anderen Antwortgebenden, auf die ich nicht explizit eingehe.)

Der Ursprung aller Religionen liegt in Wahrheit in areligiöser Spiritualität.

Die Unfähigkeit des Menschen, auf die Unbill und Beliebigkeit seiner Umgebungsbedingungen eben keinen oder einen nur extrem begrenzten Einfluss zu haben, hat zwar zu einer Spiritualität geführt, die es dem Einzelnen ermöglicht, sich als Teil des Großen und Ganzen zu verstehen.

Die Institutionalisierung einer solchen Geistheit zu einer personalisierten Gottheit hingegen – inklusive der dann auch sehr persönlichen Bevormundung des Einzelnen durch eine allmächtige Gottheit – ist stets erst in größeren Zivilisationen und Massenkulturen aufgekommen. Die offenkundigste Machtintention der antiken Welt: Die als Gottheiten verehrten und ach so menschlichen Pharaonen – die durch spirituelle Überhöhung unantastbar wurden.

Man kann eine Gottheit vom menschlichen Bedürfnis her verstehen – also sozusagen „von unten“ … oder von oben begreifen – also von der Gottheit und von denen aus, die im spirituellen Dunstkreis der Gottheit als Profiteure ausgehen: So oder so bleibt von einer Gottheit nicht mehr als die Idee, der Gedanke – in menschlichen Gehirnen gedacht, von menschlichen Gehirnen erdacht.

Um also auf Deine Frage einzugehen: Ja, es nervt. Aber mir ist klar, dass es ein unerfüllbarer „Traum“ bleibt, in einer säkularen Gesellschaft leben zu können, in der Religionen und Gottesglauben befreit sind von institutionellem Tragwerk + institutionalisierter Real-Macht: Glaube als REINE Privatangelegenheit eines jeden einzelnen. Ein Staat, eine Gesellschaft also, in der Menschen mit ihrem Gottesglauben nicht kokett hausieren gehen können, weil das gesellschaftlich übel angesehen ist.

Aber in einem muss ich Dir auch widersprechen: Religionen haben noch nie existiert, weil Menschen sich etwas Bestimmtes nicht erklären konnten. Sondern Religionen gibt es, damit von den tiefen menschlichen Bedürfnisse und Sehnsüchten die vielen unerfüllbaren wenigstens erträglich bleiben. Und über eines müssen „wir“ (Menschen) uns im Klaren sein: Die Wissenschaften werden viele Fragen des Lebens und noch mehr Fragen des Universums niemals entschlüsseln. Es wäre unlogisch, wenn es anders wäre (aber das hier zu erläutern führte dann doch zu allzu vielen Zeichen/Anschlägen)…

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Entschuldige, falls das nun für Dich zunächst einmal platt und abweisend klingt: Mit „Traumdeutung“ hat das kaum zu tun.

Wenn Du allein schon aufgrund einer wie auch immer gearteten Beeinträchtigung mit Kommunikation und sozialem Austausch große bis massive Probleme hast, dann beschäftigt Dich selbstverständlich häufig bewusst und praktisch permanent unterbewusst der Mangel an sozialem Austausch.

Diese Träume zeigen schlicht, aber vielleicht offenkundiger als es Dir bewusst ist oder Du es Dir bewusst einräumst, dass und wie sehr Du den gelösten, zwanglosen und möglicherweise auch persönlich nahen Austausch mit anderen Menschen vermisst.

Es wird ja nun überhaupt nicht deutlich, ob Du mit diesen (sprachlichen oder auch im weitesten Sinne kommunikativen) Beeinträchtigungen aufgewachsen bist oder diese sich durch Unfall oder Krankheit erst später eingestellt haben – es bleibt so oder so, was es ist: Eine sozial isolierende Situation, die Dich (aus meiner Sicht ganz selbstverständlich) sehr beschäftigt und offenbar auch in hohem Maße und permanent belastet.

Und gewiss auch stärker, als Du es Dir eingestehen möchtest. Denn Du musst nun erst einmal – ganz unabhängig davon, welche Formen des vermehrten, gesteigerten sozialen Austausches Du Dir vielleicht mittel- bis langfristig erarbeiten kannst – damit leben, dass zwischenmenschlicher Austausch für Dich keine „Selbstverständlichkeit“, keine Alltäglichkeit ist, und dass allein die Möglichkeit, sich jederzeit mit jedermann einfach so auszutauschen, für Dich nicht gegeben ist. Ebenso schon fast selbstverständlich versuchst Du (so lese ich aus dem, was Du darstellst), nicht nur der Umwelt, sondern auch Dir selbst gegenüber damit abgeklärt und „stark“ umzugehen. Was bleibt Dir auch? Aber davon wird es ja für Dich in psychischer Hinsicht nicht besser, dass Du in dieser Isolation, in diesem Käfig (ich hätte beinahe gesagt: Kokon… aber das hätte dann eine beschützende Konnotation, die ich aus Deiner knappen Beschreibung heraus als eher unpassend empfände) lebst – und offenbar für Dich keinen wirklichen Ausweg daraus erkennst.

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Bitte entschuldige: Deine Frage ist beinahe ein halbes Jahr alt – und dennoch sicherlich nicht abgehandelt. Nur „zufällig“ war ich noch darauf gestoßen. Aber da mir Deine Frage „zugefallen“ ist, möchte ich darauf eingehen. Dabei muss ich weiter ausholen.

Du stellst dar, Du hasst alles, was an Dir „weiblich“ sei. Z. B.: Du „hasst“ Dein weibliches Gesicht. Aber was kann verabscheuenswert sein an einem „weiblichen“ Gesicht? Ich denke, Du verabscheust eher Bilder, Erwartungen, Assoziationen, die mit dem „weiblichen“ Gesicht einhergehen. Ein jeder wird – mehr oder minder, bewusst oder unbewusst – von gesellschaftlichen Gepflogenheiten und Denkmustern geprägt.

Es ist ein sehr schwieriges Moment unseres Gesellschafts- und unseres Menschenbildes, dass so kompromisslos Individualität nicht bloß als persönliche Eigenheit, sondern auch als Abgrenzung nach außen hin verlangt wird. Da muss ein Mann in Ehe bzw. Lebensgemeinschaft auch weiterhin seine „Männerabende“ aufrechterhalten, eine Frau weiterhin ihre Shopping-Tage mit Freundinnen oder ihre „Mädelsabende“ beibehalten. Tun er oder sie das nicht, dann sind andere enttäuscht: „Ich kenne sie/ihn gar nicht mehr wieder, seit…“ und „Es ist nicht gut, dass er/sie nur noch mit x/y zusammen ist und gar nichts mehr für sich macht.“

Aber was ist das? „Für sich machen“? Vielleicht tut man gerade in der Zweisamkeit für sich mehr als je zuvor. – Alte asiatische Philosophien geben ein völlig anderes Modell ab, wenn das Yin und Yang als sich ergänzende Teile des Ganzen die ersehnte Einheit und die ersehnte Ergänzung seiner selbst bieten. Da kann man dann also auch so ganz Ehe/Lebensgemeinschaft mit dem anderen sein – und darf andere Ertüchtigungen der Suche oder des Ausgleichs / der Ablenkung fallen lassen, wenn man sich mit einem Menschen an seiner Seite nun endlich finden kann – in der Gegenseitigkeit, als Einheit und Einigkeit in der Zweisamkeit.

Ich muss hier also auch konkret von mir selbst sprechen, damit ich verständlicher werde.

1994 kam ein Buch heraus, „Frauen wollen’s anders“. Herausgeberinnen und Autorinnen – allesamt Frauen, allesamt also wissen, wovon sie schreiben. Wenigstens so aus der Selbstbetroffenheit heraus.

Ich hatte mir Antworten und Aufschlüsse erhofft, hatte gedacht, ich könne mehr über Frauen erfahren – und musste feststellen, dass sie ständig über MICH geschrieben haben! Plötzlich fand ich MEINE Empfindungen und Wahrnehmungen beschrieben. Wie erfrischend, wie erholsam, wie erleichternd. Und zugleich: wie frustrierend! Denn sie wurden ja nun eindeutig und fehlerhaft als „weiblich“ etikettiert. Auch hier wurde sie ganz hart unterteilt, abgegrenzt, vereinnahmt: Das Gegenteil davon also sollte männlich sein? Ich BIN ein Mann! Und empfinde so.

Ich habe kein Problem mit meiner männlichen Sexualität. Ich habe auch nicht das Verlangen, es nicht zu sein. Dennoch fühle ich mich durchaus auch „nicht vollständig“ mit dem, was das männliche Geschlecht mir bietet und mir offenbart.

Zudem: Rein sexuell habe ich nicht das Verlangen, kein Mann zu sein. Jedoch, ich empfinde bisweilen – und es gab Zeiten, da war das auch stärker – Neid auf die weiblichen Erlebnis- und Daseinshorizonte. Ich meine damit nicht nur das weibliche Körperempfinden, sondern auch die sexuelle Erlebnisbreite.

Ja, mir bleibt verschlossen, welch komplexe Wahrnehmungen etwaig eine Vagina über die Konzentration auf Eichel/Klitoris hinaus eröffnet. Mir bleibt verschlossen, auf welche Weise eine weibliche Brust die Wahrnehmungen verändert und – vielleicht nur vorgestellt – erweitert, gegenüber der Stimulation der Brustwarze allein. Nicht verschlossen bleibt es auch mir als Mann, was die Einbeziehung anderer Körperpartien, anderer besonders berührungssensibler Zonen an Wahrnehmungsbreite und Wahrnehmungstiefe bietet.

Neid empfinde ich auch, die weibliche Garderobe betreffend: „Typisch“ männliche, maskuline Kleidung bin überhaupt nicht ich. Das BIN ich nicht – das bin nicht ICH. Jenseits dessen aber bieten die Moden dem Mann deutlich weniger Ausdrucksraum, deutlich weniger Vielfalt. Damit meine ich nicht, sich ständig irgendwie anders zu geben, sich immer wieder anders zu „verkleiden“, eine ständig andersartige Selbstdarstellung zu kreieren. Sondern ich meine die Möglichkeit, seinen eigenen Stil zu entwickeln und sich innerhalb dessen – zur eigenen Persönlichkeit passend – zu kleiden.

Mir sagte einmal eine Frau, ich sei in vielem männlicher, als so mancher Macho. Jedoch, in dem gesellschaftlich vorherrschenden Bild von Mann und Männlichkeit finde ich mich nicht wieder. Mit dem, was angeblich „männlich“ sei, empfinde ich mich als nicht nur bruchteilig, sondern gar als fehlerhaft dargestellt.

Dennoch käme ich nicht darauf, mich als „zwischengeschlechtlich“ zu empfinden. Auch dann nicht, wenn ich mich danach sehne, ursächlich weibliches Körperempfinden und ursächlich weibliche Körperwahrnehmung erleben zu können, so ist mir aber klar, dass dieses schlicht nicht erschließbar ist.

Man muss sich auch einmal bewusst machen: Selbst eine geschlechtliche Umwandlung ist ja gar keine. Sondern sie ist die Wegnahme des biologischen Geschlechts. Das andere Geschlecht, das man erlangt, wird ja nur nachgestellt. Das andere Geschlecht KANN körperlich nicht wirklich erlangt und erschlossen werden. In Vielem bleibt das andere Geschlecht bloß die Darstellung des anderen Geschlechts.

Wird nicht also ein geschlechtlich umgewandelter Mensch (in welcher Richtung auch immer) ein endlich gänzlich Heimatloser? Das eine bist du nicht mehr, in dem du dich auch nie so recht beheimatet gefühlt hast – und das andere wirst du niemals, weil es schlicht biologisch nicht machbar ist. Das andere, ersehnte Geschlecht bleibt bruchstückhaft – und Illusion. Eine Illusion nicht nur im Kopf, sondern auch eine Illusion, an der man für die Umwelt ständig arbeitet: Durch die künstliche Zuführung von Hormonen, durch Make-Up…

In diesem Sinne jedoch frage ich mich auch, ob nicht tatsächlich Transsexualität/Transidentität nur ein Versuch ist, gesellschaftlichen Festlegungen zu entfliehen. Die Begrifflichkeit der Transidentität bietet mit seinem Definitionsbild ein „Bild“ für die Gesellschaft, mit dem man „umgehen“ kann. Aber ändert es etwas? Denn verbohrt und festgefahren sind Mensch und Gesellschaft, die den Ordnungsrahmen benötigen, um allmählich mit etwas umgehen zu lernen, das an sich ganz alltäglich ist.

Wenn Du zu einem Therapeuten wechselst, der sich „mit Transidentität auskennt“, so rechne aber auch vorsichtig damit, dass Dich gerade ein solcher hinlenken wird zu der Vorstellung, Transidentität sei Dein wahres Ich. Möglicherweise wird er das tun, weil es sein Profil und der Schwerpunkt seiner Fachkenntnis ist. Die Präferenz eines Therapeuten ist nicht nur eine Chance – sondern beinhaltet auch das Risiko, dass DEIN Blick auf die Dinge verengt wird!

Es ist schwierig, Antworten von Deinen eigenen Träumen herzuleiten. Du bindest unterbewusst in Deine Träume ein, was Dich befasst und vereinnahmt. – D. h. aber ebenfalls, wenn Du stark von der Hoffnung auf den „Status“ Transgender eingenommen bist, dann träumst Du auch davon. Du „erhoffst“ Dir etwas davon, Du hast Bilder dazu im Kopf, Vorstellungen davon, wie es sein könnte, Du knüpst mehr oder minder konkrete Erwartungen daran. Träume kommen aber nicht von außen! Träume sind die Verarbeitung dessen, mit dem Deine Neuronen (Neuron = die gesamte Nervenzelle mit all ihren Ausformungen und Bestandteilen) befasst sind. Das können also bewusste Gedanken, unterbewusste Altlasten, aber auch gegenwärtige Impulse (Bewegung, Schmerz etc.) sein.

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Der Volksmund hat darauf eine sehr einfache Antwort:

Was Du nicht willst, das man Dir tut, das tu' auch keinem andern an.

Du schreibst, Du möchtest Witze "über" wie auch immer beeinträchtigte Personen machen – die es nicht merken. Auch wenn nun Du selbst es nicht merktest, wenn man Witze über Dich machte, insbesondere, weil Du nicht richtig gehen könntest oder z.B. durch spasmische Behinderungen Deine Gesichtszüge nicht unter Kontrolle hättest (und deshalb auf den ersten Blick auch noch geistig beeinträchtigt wirktest, so dass Du erst recht ein "Spaßmodell" abgäbest): Wäre es Dir recht, dass man über Dich, auf Deine Kosten lacht?

Es geht nicht darum, ob "die" es merken. Es geht um dieses: Respektiere Dein Gegenüber, versetze Dich hinein in Dein Gegenüber – und frage Dich, welchen Umgang Du für Dich wünschst.

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Zunächst einmal war ich irritiert: Ich hatte „Asexualität“ nicht damit gleichgesetzt, geschlechtlich nicht determiniert zu sein. Aber sei es drum… Wenn Du zu Deiner geschlechtlichen Ausrichtung mit 15 Jahren noch nichts sagen kannst, dann muss das ja nicht beunruhigen: (sexuelles) Leben und Erfahrungen werden Dir sicherlich erst einmal zeigen müssen, was Dich anspricht, etwas in Dir auslöst, Dich umgekehrt gar abstößt – letztendlich: was Dich wirklich befriedigen kann.

Bzgl Verliebtsein hat „Sunshine Lilly“ das schon sehr gut dargestellt. Verliebtsein ist ja immer eine eigene Vorstellung, die Du selbst und in Dir lebst: Verliebtsein geht immer mit einer hohen eigenen Erwartungshaltung einher. Du hast sowohl die Hoffnung, als auch die Erwartung, von einer bestimmten Person Deine Bedürfnisse insgesamt oder zumindest in einer bestimmten Weise befriedigt zu bekommen. Damit sind jedoch auf keinen Fall allein sexuelle Bedürfnisse gemeint, sondern möglicherweise nur ebenfalls oder überwiegend oder auch gar keine sexuellen Bedürfnisse.

(Dennoch lasse mich, verwirrend oder nicht, anmerken, dass geschlechtlich ausgerichtete Befriedigung auch von nicht unmittelbar körperlicher Natur sein kann: Vielleicht erfüllt es Dich bereits mit Befriedigung, eine Umarmung von einem bestimmten Geschlecht zu erleben, fühlst Dich von der vergleichbaren Umarmung von dem anderen Geschlecht aber eher oder zutiefst abgestoßen…)

Und über eines musst Du Dir im Chat natürlich im Klaren sein: Die PERSON ist damit nie gemeint, in die Du Dich verliebst, sondern hier erst recht ist es die eigene Erwartungshaltung. Denn im Chat lebt letztlich das Wort allein. Ich weiß nicht, wie das läuft, jedoch: Selbst Fotos sind ein Anknüpfungspunkt für die eigene Vorstellung von etwas (oder jemandem). Auch davon schrieb „Sunshine Lilly“: Die unmittelbare Konfrontation kann spontan oder allmählich völlig andere Gefühle in Dir auslösen.

Sich zu verlieben bedeutet eigentlich eher, einen Anker oder Anknüpfungspunkt für die eigenen Sehnsüchte, Hoffnungen, Erwartungen gefunden oder entwickelt zu haben – und diesen auch, bewusst oder unbewusst, zu nutzen.

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Auch der letzte Satz ergibt Sinn, ist aber eben grammatikalisch ein wenig „Stenogramm-Stil“.

Was Du da aufgeschrieben hast, bedeutet übersetzt:

„Wesentliches Merkmal der ‚sozialen Gruppe‘ ist die relative Dauerhaftigkeit ihres Zusammenschlusses. Die s. G. besteht über eine gewisse Zeit. Unerheblich dabei ist, ob die Gruppe in kurzer Zeit intensiv zusammentrifft – oder über einen langen Zeitraum hin eher selten. Ausschlaggebend ist der erklärte oder unausgesprochen erkennbare Wille, mit gleichgerichtetem Interesse zu handeln.– Im Gegensatz dazu gibt es die bloße Ansammlung von Menschen, bei der ebenfalls ein gemeinsames Interesse bestehen kann, das Zusammentreffen der konkreten Personen aber eher zufällig ist und nach der Versammlung wieder aufgegeben wird.“

Das ist ggf noch erläuterungsbedürftig: Eine Vielzahl von Menschen, die das durchaus gemeinsam erscheinende Interesse haben, am Baggersee einen schönen Sommertag zu verbringen, verhalten sich auch durchaus sozial miteinander, damit der Tag auch für jeden schön sein kann (was nicht selbstverständlich für jedermann ist, wie man dann immer wieder erleben muss!) – deshalb wird aber aus dieser zufälligen Versammlung von Menschen mit gleichlautendem Interesse noch keine 'soziale Gruppe', weil die Dauerhaftigkeit des Zusammenschlusses fehlt: Man versteht diese Vielen dann nicht als s. G., sondern kann ihr Aufeinandertreffen nur als bloßes Massenereignis begreifen.

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Einmal abgesehen davon, dass eine hochdeutsche Sprache auch zu „universeller“ Verständlichkeit im deutschen Sprachraum führt: Wer hochgebildet ist, der muss sich mehr Schrifttum zuführen und sucht in der Regel notwendigerweise auch höhere Bildungsstätten in größeren Städten oder in Ballungsräumen auf.

Je größer eine Stadt oder ein Ballungsgebiet, desto mehr tritt die Wichtigkeit des regionalen Dialektes in den Hintergrund. Einmal mehr, da bekannt und anerkannt ist, dass die Hochsprache als Grundlage erweiterter persönlicher Chancen unverzichtbar ist. Folglich wird schon mit dem Aufsteigen in der allgemeinbildenden Schule auch ein höherer Wert auf Hochsprache gelegt. Zwangsläufig (!) also beherrscht der höher Gebildete die Hochsprache regelmäßig besser als weniger Gebildete, auch wenn er als Kind stark von regionaler Mundart geprägt worden ist.

Trotzdem kommt es nicht selten vor, dass das Sprechen eines Hochgebildeten stärker von seiner eingeborenen Mundart geprägt ist als sein Verstehen: Das Hören und Verstehen eines anderen Dialektes oder gar einer Fremdsprache ist entschieden zu unterscheiden von dem Beherrschen einer Sprache als selbst genutztes Kommunikationsmittel!

Von all dem Vorgenannten unbenommen bleibt auch in Ballungsräumen und bei höherer Bildung eine charakteristische Beeinflussung durch die Region abgeschwächt erhalten. In der Regel beeinflusst das dann aber nicht mehr die universelle Verständlichlichkeit innerhalb der Hochsprache.

Konkreter auf die Frage hin ausgerichtet heißt das aber auch, dass, wo Bildung als Beitrag gefragt ist, der Dialekt eine geringere Rolle spielt. Ein Maß für die Intelligenz des Menschen ist die Mundart nicht.

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Eltern wollen immer mit mir spazieren gehen, was kann ich machen?

Hallo, ich bin 18 Jahre, hab mein Abi beendet und beginn noch dieses Jahr mein Studium. Mein Problem ist, dass meine Eltern immer spazieren gehen wollen und mich immer mitnehmen. Manchmal gehen wir einkaufen, aber meistens gehen wir in den Park oder Wald. Nichts gegen die anderen, aber ich hasse es abgrundtief zu spazieren.

Ich hab eigentlich nichts dagegen, wenn wir mal ab und zu zusammen raus gehen. Aber wir machen das mehrmals in der Woche. Meine Eltern sagen immer, ich müsse mit, weil ich den ganzen Tag am PC sitze. Das stimmt auch. Schuld sind da aber auch meine Eltern. Immer wenn ich denen morgens sage, dass ich mit Freunden raus gehen möchte oder ins Fitnessstudio gehe, kommen die selben Antworten: Wir gehen vielleicht irgendwohin, verschwende dein Geld nicht, wer bezahlt dein Bus Ticket...

Und wenn sie sagen, dass wir vielleicht irgendwohin gehen, ist das immer so 50%. Ich sitzt dann den ganzen Tag zuhause und warte, dass wir gehen und ab 17/18 Uhr sagen die, dass es zu spät geworden ist, um raus zugehen. Und ab dieser Uhrzeit darf ich nicht mehr raus, weil "es schon spät geworden ist". Viele meiner Freunde gehen noch um 21 Uhr ins Fitnessstudio...

Dann sagen meine Eltern auch noch, dass ich falsche Freunde wählen würde. Eine dritte Person würde denken, dass meine Freunde Drogen verkaufen würden. Ich habe ganz normale Freunde mit denen ich mich draußen und drinnen treffe. Wir trinken und rauchen nicht mal. Ich kann noch nicht mal meine Freunde besuchen: "Die Eltern fühlen sich bestimmt gestört davon...". Seit Jahren sage ich schon, dass wir uns nur draußen treffen, ich besuche meine Freunde aber immer.

Ich hab eigentlich nichts gegen meine Eltern. Ich komme mit ihnen sehr gut klar. Wenn ich was brauche, kaufen sie es mir, wir reden oft, eigentlich eine normale Eltern-Kind Beziehung. Bloß regt mich das auf, dass sie mich so "von der Gesellschaft trennen". Oder empfinde ich das falsch?

Ich sags mal so, im Jahr 2016 habe ich circa 10 Mal meine Freunde getroffen. (Also alle 3 Wochen) Ansonsten nur im Fitnessstudio. Und letztens sagten mir meine Eltern, dass ich während meines Studium Freunde finden solle. Freunde finden ist für mich überhaupt kein Problem. In der Schule hatte ich eigentlich viele. Bloß waren die nur auf die Schule beschränkt. Waren Ferien konnte ich sie nicht mehr sehen. Deswegen hatte ich außerhalb sehr wenige.

Ich könnte jetzt etwas unreif klingen, aber mich regt das schon seit Jahren auf. Ein Streit habe ich deswegen nie begonnen, den ein Streit mit meinen Eltern endet meist damit, dass ich eine Woche ignoriert werde und dann ist alles in Ordnung. Lohnt sich deswegen ein Streit zu beginnen? Meine Eltern gehen heute schon wieder in ein Park, zum 3. Mal in dieser Woche... Dies Mal wäre ich auf der sicheren Seite. Dank Bafög könnte ich ausziehen. Aber so möchte ich mich auch nicht von meinen Eltern trennen.

Ich hoffe irgendjemand hat mit so was Erfahrung gemacht und könnte mir etwas helfen.

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Du schreibst: „Ich habe eigentlich nichts gegen meine Eltern.“ Darin enthalten: Eines der gefährlichsten Worte im dt. Wortschatz – „eigentlich“.

Du schreibst: "Ich komme mit ihnen sehr gut klar.“ Kommst Du gewiss – wenn Du tust, was sie sagen. Wenn Du ihre Sanktionen hinnimmst und wieder exakt auf ihre Spur zurückkehrst. Usw.

Weshalb nur beharrst Du so sehr darauf, Dich mit Freunden zu treffen? Wenn Du Dich doch so gut mit Deinen Eltern verstehst?! Sollten da Deine Eltern Dir nicht Freund genug sein können? – Aber nun wieder: Zynismus beiseite!

Deine Eltern haben Dich stets so sehr gegängelt, dass Du Dir ein Leben ohne ihre Unterstützung gar nicht mehr vorstellen kannst. Erziehungziel? Erreicht! Deine Eltern haben in einem gewissen Sinne erreicht, vermutlich nicht ganz, was sie wollten – aber voll und ganz, was sie brauchen. Du bist abhängig, unselbstständig, unfrei.

Umgekehrt können Deine Eltern sich selbst gegenüber und nach außen hin repräsentieren, dass sie sich rührend und „offen“sichtlich mehr als andere um ihren Nachwuchs kümmern.

Du siehst Dich finanziell unabhängig Dank BaFöG und eines Jobs, den Du haben wirst? Aber willst nicht ausziehen??? Denn „so möchte ich mich auch nicht von meinen Eltern trennen“???

Es klingt gewiss abermals böse, wenn ich resümiere, dass Dein Leidendruck noch nicht ausreicht. Und es wirkt gewiss boshaft und unverständig, wenn ich mich frage, weshalb Du hier überhaupt eine Frage formulierst. Wenn doch die Liebe zu Deinen Gefängniswärtern offenbar größer ist als Dein Drang, Du selbst zu sein!?!

In einem allerdings gebe ich Dir recht: Die Freiheit, eine eigene Wohnung zu haben, die Freiheit, dann voraussichtlich erst einmal und vllt für lange Zeit auf den Rückhalt durch die Eltern verzichten zu müssen (weil die bestimmt maximal eingeschnappt wären, wenn Du auszögest, obwohl Du ja die 20 km (!) zur Uni in 30 min schaffen kannst – mit wessen Auto?), ist nicht nur unbequem – sondern nach so viel Gängelei durch die Eltern und so viel Gängelei als „Erziehungs“modell kann eine solche Freiheit nur ANGST machen.

Dieses nun also meine ich ebenso ernst wie alles, das vllt zuvor schon einfach frech und böse klingt: Jawohl, Du befindest Dich in einem bösen Dilemma. Nur: Aussichtslos ist das NICHT!

JETZT eine Wohnung zu suchen, an einem Universitätsstandort, und JETZT auf Semesterbeginn zu, dürfte näherungsweise aussichtslos sein. Aber das Studium erst einmal zu beginnen unter den gegebenen Umständen, das ginge doch. Und wenn der Druck etwas aus dem Wohnungsmarkt heraus ist, und wenn Du Leute an der Uni kennenlernst, dann wäre vllt eher etwas zu finden. Ziel des 1. Semesters: Raus aus dem Elternhaus. Und wenn es ein oder zwei Semester des Studiums kosten sollte… was soll’s?

Sie werden es nicht verstehen, Deine Eltern. Aber auch das: Was soll’s? Wo Beton im Kopf durch Verständigung nicht brokelt, da geht nur die kalte Konfrontation. Ob davon der Beton im Kopf Deiner Eltern bricht? Das sollte Dir erst einmal herzlich egal sein. Wichtig ist, dass Du aus dem Gefängnis ausbrichst. Alles andere? Ist dann dran. Und: Dann ist nur das dran, was auch geht. Geht dann bei Deinen Eltern gar nix mehr, dann ist es so. Das ist dann der Preis der Freiheit.

Klingt egoistisch? – Sollte es aber nicht. Denn „Egoismus“ im schlechten und bösen Sinne ist eine Ich-Bezogenheit, die ohne Rücksicht auf andere stattfindet. Du musst ja kein A…loch werden, nur um Dich endlich von Deinen Eltern zu befreien, wo sie Dich eigentlich an Freiheit hätten gewöhnen, auf Freiheit hätten vorbereiten, in Freiheit hinein hätten begleiten sollen – statt Dir Fesseln anzulegen, die niemand sieht, die aber in Deinem Kopf umso besser greifen.

Ob Du in diesem Deinem Kampf um eine legitime und angemessene Freiheit ein Egoist und ein rücksichtsloses A…loch wirst, dann liegt noch immer ganz bei Dir… Aber zugegeben: Ein rechtes Maß zu finden, auf Deine eigenen Bedürfnisse zu achten und zugleich die Bedürfnisse anderer zu respektieren, wird Dir wohl schwerer fallen als anderen, wenn bisher die Lehre Deines Lebens war, frei von eigenen Bedürfnissen die Erwartungen Außenstehender zu erfüllen.

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Wieso sehen alle Mädchen gleich aus?

Zunächst einmal meine ich mit "alle Mädchen" natürlich nicht ALLE, sondern einfach die, die in meiner Stadt & Umgebung wohnen, also praktisch alle Mädchen die ich kenne, wobei es selbstverständlich auch Ausnahmen gibt (und bei Jungs kommt folgendes auch öfter vor, fällt mir persönlich nur nicht so auf).

Also, besagte Mädchen (zwischen 12 und 20 Jahren) sehen alle gleich aus. Alle haben die gleiche Frisur/Haarschnitt, hauptsächlich die gleiche Haarfarbe und die gleiche Kleidung (also sehr ähnliche). Ich kann sie auf den ersten Blick nicht voneinander unterscheiden oder gewisse Personen wiedererkennen, sie sind wie Klone.

Ich weiß nicht, ob das nur bei mir in der Gegend so extrem ist, in anderen Städten sehen ich ich öfters diese ''typischen Mädchen" aber bei weitem nicht so viele. Da scheinen die meisten ihren eignen Style zu haben. Und da frage ich mich wieso das so ist.

Ich kann ja verstehen wenn man irgendwelchen Trends folgt oder sich generell daran orientiert was andere tragen, aber das man wirklich komplette Outfits haargenau kopiert und auch beispielsweise bei den Frisuren nicht besonders kreativ ist, erscheint mir doch etwas übertrieben. Vielleicht ist mir Mode auch zu wichtig, aber ich finde man sollte damit auch seine Persönlichkeit ausdrücken und nicht in der Masse untertauchen. Und ich rede ja auch nicht von den schüchternen Mädchen, die tatsächlich nicht auffallen wollen, sondern den "Beliebten", die eigentlich viele "Freunde" haben und gern Aufmerksamkeit bekommen.

Also kann mir jemand erklären, warum es (hier) so viele Mädchen gibt, die alle gleich aussehen und keinen eigenen Geschmack zu haben scheinen?

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Ich muss "rotesand" ein wenig widersprechen – oder einfach ein wenig präzisieren.

Sie WOLLEN auffallen. Und denken, dass sie auffallen, wenn sie einen bestimmten Trend möglichst gut aufgreifen. Also NICHT: Sie wollen nicht auffallen. Sondern: Sie wollen nicht NEGATIV auffallen. Aber wenn Mädchen oder Jungen einen antimodernen Stil pflegen möchten, dann steht entweder überdurchschnittlich viel oder überdurchschnittlich wenig Selbstbewusstsein dahinter. ("Selbstbewusstsein" ist ja nicht nur, aber gerade in der Jugend ein prekäres Thema, da "Jugend" auch "Umbruch" bedeutet: Wer also ist man?) Überdurchschnittlich viel ist kaum erläuterungsbedürftig: Die sagen sich „sch… drauf“ und erlauben sich, alles zu tragen, was ihnen bequem oder schräg erscheint. Die mit überdurchschnittlich wenig Selbstbewusstsein kompensieren durch extreme Stile (nur die, die auffallen mögen), die sie selbst entwickeln oder einer konkreten oder imaginären Gruppe anlehnen. Da entsteht dann so etwas wie „Persönlichkeit“ auch wieder nur durch Äußerlichkeit – wird aber wenigstens hartnäckig verteidigt und ausgelebt.

Nun muss man aber einmal berücksichtigen, dass Jugend ein besonderes Problem hat: Eine Grundpersönlichkeit ist jedem zueigen; eine Artikulation der Persönlichkeit jedoch hat noch relativ wenige Ausdrucksmuster (verglichen mit Menschen, die älter sind, somit auch schon durchschnittlich mehr Muster haben annehmen oder entwickeln können, um so etwas wie „Persönlichkeit“ zu leben). Weiterhin steht der jüngere Mensch noch stärker unter dem Druck der Beeinflussung von außen – und wird somit de facto ständig in Frage gestellt.

Dennoch schützt Alter vor der verzweifelten Suche nach dem Ausdruck der eigenen „Persönlichkeit“ nicht: Unter beiden Geschlechtern ändert sich niemand so häufig und so schnell (durchschnittlich, natürlich nicht alle) wie Frauen. Da ändern sich Frisuren, Haarfarben, Schminkstile, Klamotten, Wohnungsausstattungen…

Was als „Ausdruck der eigenen Persönlichkeit“ angepriesen wird, ist in Wahrheit ein Konsummotor: Wer sich neu „erfindet“, konsumiert mehr, als jemand, der/die Klamotten und kleinere oder größere Artikel der täglichen Nutzung nur nach tatsächlichem Verschleiß „regeneriert“. Und längst ist „der“ Mann als Konsument nur noch geringfügig weniger umworben als Frauen.

Also zurück zur Frage: Sie tun es, weil sie POSITIV auffallen wollen. Sie beweisen damit, dass sie wissen, was „in“ ist. Sie beweisen damit, dass ihnen die Welt um sie herum nicht sch…egal ist. Sie beweisen ihre Anpassungsfähigkeit. Sie beweisen ihre Variabilität („Mit mir wird es nie langweilig!“). Sie beweisen, dass sie ebenso auffallend sein könnten, wie ein Star – wenn sie denn nur einer wären.

All das ist KEIN neuartiges Phänomen. Schaue Dir Moden der Zeiten an – und Du wirst entdecken, dass Frauen wie Männer in bestimmten Epochen „alle gleich“ aussahen: Sie haben mehrheitlich einem bestimmten Trend genügt. Zum einen WOLLEN sie es – zum anderen aber geht es auch kaum anders, denn Modetrends bestimmen Modeepochen und bestimmen somit auch, was überhaupt hergestellt und am Massenmarkt verkauft wird. Außerdem kann ein Außenseiter-Dasein sogar berufliche, und somit existenzielle Probleme mit sich bringen!

Das ist auch kein Phänomen des 20. und 21. Jahrhunderts. Sondern das hat es schon immer gegeben. Jedoch, in früheren Zeiten waren die Epochen viel länger. Denn als kulturelle Epochen noch nicht begleitet und überlagert wurden vom Konsumismus, der schon feine kulturelle Veränderungen zu einem wirtschaftlich nutzbaren Trend generiert, da haben langsame kulturelle Entwicklungen auch langsam die Moden (also einen äußeren Ausdruck von Kultur) beeinflusst.

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