Wieso sehen alle Mädchen gleich aus?

11 Antworten

Ich muss "rotesand" ein wenig widersprechen – oder einfach ein wenig präzisieren.

Sie WOLLEN auffallen. Und denken, dass sie auffallen, wenn sie einen bestimmten Trend möglichst gut aufgreifen. Also NICHT: Sie wollen nicht auffallen. Sondern: Sie wollen nicht NEGATIV auffallen. Aber wenn Mädchen oder Jungen einen antimodernen Stil pflegen möchten, dann steht entweder überdurchschnittlich viel oder überdurchschnittlich wenig Selbstbewusstsein dahinter. ("Selbstbewusstsein" ist ja nicht nur, aber gerade in der Jugend ein prekäres Thema, da "Jugend" auch "Umbruch" bedeutet: Wer also ist man?) Überdurchschnittlich viel ist kaum erläuterungsbedürftig: Die sagen sich „sch… drauf“ und erlauben sich, alles zu tragen, was ihnen bequem oder schräg erscheint. Die mit überdurchschnittlich wenig Selbstbewusstsein kompensieren durch extreme Stile (nur die, die auffallen mögen), die sie selbst entwickeln oder einer konkreten oder imaginären Gruppe anlehnen. Da entsteht dann so etwas wie „Persönlichkeit“ auch wieder nur durch Äußerlichkeit – wird aber wenigstens hartnäckig verteidigt und ausgelebt.

Nun muss man aber einmal berücksichtigen, dass Jugend ein besonderes Problem hat: Eine Grundpersönlichkeit ist jedem zueigen; eine Artikulation der Persönlichkeit jedoch hat noch relativ wenige Ausdrucksmuster (verglichen mit Menschen, die älter sind, somit auch schon durchschnittlich mehr Muster haben annehmen oder entwickeln können, um so etwas wie „Persönlichkeit“ zu leben). Weiterhin steht der jüngere Mensch noch stärker unter dem Druck der Beeinflussung von außen – und wird somit de facto ständig in Frage gestellt.

Dennoch schützt Alter vor der verzweifelten Suche nach dem Ausdruck der eigenen „Persönlichkeit“ nicht: Unter beiden Geschlechtern ändert sich niemand so häufig und so schnell (durchschnittlich, natürlich nicht alle) wie Frauen. Da ändern sich Frisuren, Haarfarben, Schminkstile, Klamotten, Wohnungsausstattungen…

Was als „Ausdruck der eigenen Persönlichkeit“ angepriesen wird, ist in Wahrheit ein Konsummotor: Wer sich neu „erfindet“, konsumiert mehr, als jemand, der/die Klamotten und kleinere oder größere Artikel der täglichen Nutzung nur nach tatsächlichem Verschleiß „regeneriert“. Und längst ist „der“ Mann als Konsument nur noch geringfügig weniger umworben als Frauen.

Also zurück zur Frage: Sie tun es, weil sie POSITIV auffallen wollen. Sie beweisen damit, dass sie wissen, was „in“ ist. Sie beweisen damit, dass ihnen die Welt um sie herum nicht sch…egal ist. Sie beweisen ihre Anpassungsfähigkeit. Sie beweisen ihre Variabilität („Mit mir wird es nie langweilig!“). Sie beweisen, dass sie ebenso auffallend sein könnten, wie ein Star – wenn sie denn nur einer wären.

All das ist KEIN neuartiges Phänomen. Schaue Dir Moden der Zeiten an – und Du wirst entdecken, dass Frauen wie Männer in bestimmten Epochen „alle gleich“ aussahen: Sie haben mehrheitlich einem bestimmten Trend genügt. Zum einen WOLLEN sie es – zum anderen aber geht es auch kaum anders, denn Modetrends bestimmen Modeepochen und bestimmen somit auch, was überhaupt hergestellt und am Massenmarkt verkauft wird. Außerdem kann ein Außenseiter-Dasein sogar berufliche, und somit existenzielle Probleme mit sich bringen!

Das ist auch kein Phänomen des 20. und 21. Jahrhunderts. Sondern das hat es schon immer gegeben. Jedoch, in früheren Zeiten waren die Epochen viel länger. Denn als kulturelle Epochen noch nicht begleitet und überlagert wurden vom Konsumismus, der schon feine kulturelle Veränderungen zu einem wirtschaftlich nutzbaren Trend generiert, da haben langsame kulturelle Entwicklungen auch langsam die Moden (also einen äußeren Ausdruck von Kultur) beeinflusst.

GENAU das gleiche denke ich mir auch immer wenn ich draußen bin.
Meistens haben die ne schwarze Lederjacke, geglättete Haare/geflochtene Haare (meistens Braun oder Blond)
und dazu Leggings und so ein komisches Top das den Hintern verdeckt (keine Ahnung wie man das nennt). Schrecklich find ich das.. Statt sich nen eigenen Style zu suchen kopieren sich einfach alle selber.

Kenn ich. Ich bin zwar ein Mädchen aber ich kann mir dieses Phänomen nicht ganz erklären. Ich würde sagen das die meisten Mädchen meinen das wenn sie so Rum laufen "cool" und "fashionable" sind.

In meiner Parallelklasse ist das auch so, dass alle irgendwie 'gleich' sind und keine richtige eigene Persönlichkeit haben… kann ich mir auch nicht erklären.


JanfoxDE  27.08.2016, 15:17

Liegt es eventuell am Schulsystem, das ihre eigene Persönlichkeit Entwicklung extrem eingeschränkt wird? (Druck,...) Am Handytrend? (hab keins) So eine extreme Vermutung konnte ich aus meinen Erfahrungen herstellen.

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Becca22  27.08.2016, 15:19

Aber in meiner Klasse haben auch alle ein Handy und die gleichen Prüfungen und da ist das definitiv nicht so?:D wie gesagt, ich kann es mir nicht erklären… vielleicht wollen sie wirklich einfach alle nur 'dazugehören'

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Jeder versucht momentan ein auf Kylie jenner zu tun in meiner Stadt völlig übermalte Lippen undso :-(

Sehen die Mädels in deiner Stadt im Gesicht auch so aus :d?