Eltern wollen immer mit mir spazieren gehen, was kann ich machen?
Hallo, ich bin 18 Jahre, hab mein Abi beendet und beginn noch dieses Jahr mein Studium. Mein Problem ist, dass meine Eltern immer spazieren gehen wollen und mich immer mitnehmen. Manchmal gehen wir einkaufen, aber meistens gehen wir in den Park oder Wald. Nichts gegen die anderen, aber ich hasse es abgrundtief zu spazieren.
Ich hab eigentlich nichts dagegen, wenn wir mal ab und zu zusammen raus gehen. Aber wir machen das mehrmals in der Woche. Meine Eltern sagen immer, ich müsse mit, weil ich den ganzen Tag am PC sitze. Das stimmt auch. Schuld sind da aber auch meine Eltern. Immer wenn ich denen morgens sage, dass ich mit Freunden raus gehen möchte oder ins Fitnessstudio gehe, kommen die selben Antworten: Wir gehen vielleicht irgendwohin, verschwende dein Geld nicht, wer bezahlt dein Bus Ticket...
Und wenn sie sagen, dass wir vielleicht irgendwohin gehen, ist das immer so 50%. Ich sitzt dann den ganzen Tag zuhause und warte, dass wir gehen und ab 17/18 Uhr sagen die, dass es zu spät geworden ist, um raus zugehen. Und ab dieser Uhrzeit darf ich nicht mehr raus, weil "es schon spät geworden ist". Viele meiner Freunde gehen noch um 21 Uhr ins Fitnessstudio...
Dann sagen meine Eltern auch noch, dass ich falsche Freunde wählen würde. Eine dritte Person würde denken, dass meine Freunde Drogen verkaufen würden. Ich habe ganz normale Freunde mit denen ich mich draußen und drinnen treffe. Wir trinken und rauchen nicht mal. Ich kann noch nicht mal meine Freunde besuchen: "Die Eltern fühlen sich bestimmt gestört davon...". Seit Jahren sage ich schon, dass wir uns nur draußen treffen, ich besuche meine Freunde aber immer.
Ich hab eigentlich nichts gegen meine Eltern. Ich komme mit ihnen sehr gut klar. Wenn ich was brauche, kaufen sie es mir, wir reden oft, eigentlich eine normale Eltern-Kind Beziehung. Bloß regt mich das auf, dass sie mich so "von der Gesellschaft trennen". Oder empfinde ich das falsch?
Ich sags mal so, im Jahr 2016 habe ich circa 10 Mal meine Freunde getroffen. (Also alle 3 Wochen) Ansonsten nur im Fitnessstudio. Und letztens sagten mir meine Eltern, dass ich während meines Studium Freunde finden solle. Freunde finden ist für mich überhaupt kein Problem. In der Schule hatte ich eigentlich viele. Bloß waren die nur auf die Schule beschränkt. Waren Ferien konnte ich sie nicht mehr sehen. Deswegen hatte ich außerhalb sehr wenige.
Ich könnte jetzt etwas unreif klingen, aber mich regt das schon seit Jahren auf. Ein Streit habe ich deswegen nie begonnen, den ein Streit mit meinen Eltern endet meist damit, dass ich eine Woche ignoriert werde und dann ist alles in Ordnung. Lohnt sich deswegen ein Streit zu beginnen? Meine Eltern gehen heute schon wieder in ein Park, zum 3. Mal in dieser Woche... Dies Mal wäre ich auf der sicheren Seite. Dank Bafög könnte ich ausziehen. Aber so möchte ich mich auch nicht von meinen Eltern trennen.
Ich hoffe irgendjemand hat mit so was Erfahrung gemacht und könnte mir etwas helfen.
17 Antworten
Du schreibst: „Ich habe eigentlich nichts gegen meine Eltern.“ Darin enthalten: Eines der gefährlichsten Worte im dt. Wortschatz – „eigentlich“.
Du schreibst: "Ich komme mit ihnen sehr gut klar.“ Kommst Du gewiss – wenn Du tust, was sie sagen. Wenn Du ihre Sanktionen hinnimmst und wieder exakt auf ihre Spur zurückkehrst. Usw.
Weshalb nur beharrst Du so sehr darauf, Dich mit Freunden zu treffen? Wenn Du Dich doch so gut mit Deinen Eltern verstehst?! Sollten da Deine Eltern Dir nicht Freund genug sein können? – Aber nun wieder: Zynismus beiseite!
Deine Eltern haben Dich stets so sehr gegängelt, dass Du Dir ein Leben ohne ihre Unterstützung gar nicht mehr vorstellen kannst. Erziehungziel? Erreicht! Deine Eltern haben in einem gewissen Sinne erreicht, vermutlich nicht ganz, was sie wollten – aber voll und ganz, was sie brauchen. Du bist abhängig, unselbstständig, unfrei.
Umgekehrt können Deine Eltern sich selbst gegenüber und nach außen hin repräsentieren, dass sie sich rührend und „offen“sichtlich mehr als andere um ihren Nachwuchs kümmern.
Du siehst Dich finanziell unabhängig Dank BaFöG und eines Jobs, den Du haben wirst? Aber willst nicht ausziehen??? Denn „so möchte ich mich auch nicht von meinen Eltern trennen“???
Es klingt gewiss abermals böse, wenn ich resümiere, dass Dein Leidendruck noch nicht ausreicht. Und es wirkt gewiss boshaft und unverständig, wenn ich mich frage, weshalb Du hier überhaupt eine Frage formulierst. Wenn doch die Liebe zu Deinen Gefängniswärtern offenbar größer ist als Dein Drang, Du selbst zu sein!?!
In einem allerdings gebe ich Dir recht: Die Freiheit, eine eigene Wohnung zu haben, die Freiheit, dann voraussichtlich erst einmal und vllt für lange Zeit auf den Rückhalt durch die Eltern verzichten zu müssen (weil die bestimmt maximal eingeschnappt wären, wenn Du auszögest, obwohl Du ja die 20 km (!) zur Uni in 30 min schaffen kannst – mit wessen Auto?), ist nicht nur unbequem – sondern nach so viel Gängelei durch die Eltern und so viel Gängelei als „Erziehungs“modell kann eine solche Freiheit nur ANGST machen.
Dieses nun also meine ich ebenso ernst wie alles, das vllt zuvor schon einfach frech und böse klingt: Jawohl, Du befindest Dich in einem bösen Dilemma. Nur: Aussichtslos ist das NICHT!
JETZT eine Wohnung zu suchen, an einem Universitätsstandort, und JETZT auf Semesterbeginn zu, dürfte näherungsweise aussichtslos sein. Aber das Studium erst einmal zu beginnen unter den gegebenen Umständen, das ginge doch. Und wenn der Druck etwas aus dem Wohnungsmarkt heraus ist, und wenn Du Leute an der Uni kennenlernst, dann wäre vllt eher etwas zu finden. Ziel des 1. Semesters: Raus aus dem Elternhaus. Und wenn es ein oder zwei Semester des Studiums kosten sollte… was soll’s?
Sie werden es nicht verstehen, Deine Eltern. Aber auch das: Was soll’s? Wo Beton im Kopf durch Verständigung nicht brokelt, da geht nur die kalte Konfrontation. Ob davon der Beton im Kopf Deiner Eltern bricht? Das sollte Dir erst einmal herzlich egal sein. Wichtig ist, dass Du aus dem Gefängnis ausbrichst. Alles andere? Ist dann dran. Und: Dann ist nur das dran, was auch geht. Geht dann bei Deinen Eltern gar nix mehr, dann ist es so. Das ist dann der Preis der Freiheit.
Klingt egoistisch? – Sollte es aber nicht. Denn „Egoismus“ im schlechten und bösen Sinne ist eine Ich-Bezogenheit, die ohne Rücksicht auf andere stattfindet. Du musst ja kein A…loch werden, nur um Dich endlich von Deinen Eltern zu befreien, wo sie Dich eigentlich an Freiheit hätten gewöhnen, auf Freiheit hätten vorbereiten, in Freiheit hinein hätten begleiten sollen – statt Dir Fesseln anzulegen, die niemand sieht, die aber in Deinem Kopf umso besser greifen.
Ob Du in diesem Deinem Kampf um eine legitime und angemessene Freiheit ein Egoist und ein rücksichtsloses A…loch wirst, dann liegt noch immer ganz bei Dir… Aber zugegeben: Ein rechtes Maß zu finden, auf Deine eigenen Bedürfnisse zu achten und zugleich die Bedürfnisse anderer zu respektieren, wird Dir wohl schwerer fallen als anderen, wenn bisher die Lehre Deines Lebens war, frei von eigenen Bedürfnissen die Erwartungen Außenstehender zu erfüllen.
Weise sie darauf hin dass du volljährig bist. Das Aufenthaltsbestimmungsrecht der Eltern gilt also nicht mehr.
Unabhängig davon, wer das Busticket bezahlt.
Du bist 18! Du hast ein Recht darauf zu entscheiden mit wem du dich wann triffst oder was du tust und lässt!
Versuche das zu klären und wenn sie sich wieder kindisch verhalten (ignorieren???), zieh aus.
Hey, ich Kenne das nur zu gut :/ Meine Eltern wollen immer dass ich drinnen bleibe, versuche mit dein Eltern darüber zu reden, erkläre den wieso du das nicht so gern magst u d dass du dir wichtig ist, dass sie deine Freunde akzeptieren.
Mit deinen Eltern zusammensetzen und mit ihnen darüber reden. Du bist ja volljährig und darfst ja schon ohne ihre Erlaubnis ausziehen.