Ist es immer sinnvoll, dem Patienten seine Diagnose mitzuteilen (bei psychischen Krankheiten und Suchterkrankungen)?
(Die Tatsache, dass ein weiterbehandelnder Arzt wissen muss, welche Krankheit ein Mensch hat, um ihn weiterbehandeln zu können, ist ausgeschlossen)
Ich war selber drogen- und spielsüchtig, bin nikotinsüchtig und habe mich mit dieser Frage schon ein bisschen auseinandergesetzt...
Ich habe mich selber in der Vergangenheit schon in unzähligen Situationen befunden, in der ich meine Krankheit auf die Diagnose schiebe.
Beispiel:
Person A: "Warum konsumierst du Drogen?"
Ich: "Weil ich drogensüchtig bin."
Person A: "Warum hast du keine Interessen mehr an deinen Hobbies?"
Ich: "Liegt an meiner schweren Depression"
Ich bin der Meinung, eine Diagnose genannt zu bekommen, kann unter Umständen nicht selten dazu führen, dass man die Diagnose als Vorwand benutzt, um sich selbst aus der Verantwortung zu ziehen und "der Diagnose" die Verantwortung zu übertragen und mindert die Chance auf Heilung (kurz und knapp formuliert)
Nicht immer - und es ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich - aber bestimmt ist das nicht selten.
Eure Meinung?