Meinung des Tages: Lob & Kritik zum 70. Geburtstag Angela Merkels - wie blickt Ihr auf die Ära Merkel zurück?

Am gestrigen Mittwoch feierte Ex-Kanzlerin Angela Merkel ihren 70. Geburtstag. Während ihrer 16-jährigen Kanzlerschaft hatte Sie einige Krisen zu meistern, so z.B. Finanz-, Flüchtlings- oder Corona-Krise. Zum Geburtstag gibt es seitens der Politik viel Lob, aber auch Kritik…

Zwischen Ost und West

Angela Merkel wurde 1954 als Tochter eines Pastors und einer Lehrerin in der ehemaligen DDR geboren und arbeitete als promovierte Physikerin zunächst in ihrem Beruf. In die Politik zog es Merkel erst mit dem Ende der DDR; hier allerdings legte sie eine recht steile politische Karriere hin. Im Kabinett von Ex-Kanzler Helmut Kohl war sie u.a. als Familien- und Umweltministerin tätig. Im späteren Verlauf konnte sie sich innerhalb der CDU gegen zahlreiche männliche Konkurrenten durchsetzen und übernahm den Posten der CDU-Generalsekretärin und den CDU-Vorsitz.

Zwischen 2005 und 2021 war Angela Merkel deutsche Kanzlerin. Vor allem international genoss sie inmitten einer von Männern dominierten politischen Welt großes Ansehen und wurde zudem vom Forbes-Magazin mehrfach zur mächtigsten Frau der Welt gekürt.

Seit dem Ende ihrer Amtszeit hat sich die ehemalige Kanzlerin weitgehend aus der Politik & Öffentlichkeit zurückgezogen. Das Verhältnis zur eigenen Partei gilt seit Jahren als distanziert; so hat Merkel beispielsweise keine der letzten CDU-Parteitage besucht. Weiterhin zog sie sich jüngst aus der parteinahen Konrad-Adenauer-Stiftung zurück.

Merkels Krisen

Während der stolzen Amtszeit von 16 Jahren sah sich die Bundeskanzlerin mit einigen schweren innen- sowie außenpolitischen Krisen konfrontiert: So führte die Finanz- und Bankenkrise von 2008 weltweit zu massiven wirtschaftlichen Turbulenzen. Merkels Regierung ergiff damals Notfallmaßnahmen, um die deutschen Banken sowie die Wirtschaft zu stabilisieren. Eine entscheidende Rolle spielte Merkel ferner bei der Bewältigung der Eurokrise von 2009, die vor allem Länder wie Griechenland, Spanien und Portugal schwer traf. Ebenfalls in Ihre Regierungsphase fiel die Corona-Krise, die ab Beginn des Jahres 2020 hierzulande intensiver wurde.

Die für Merkel wohl bedeutendste und schwerwiegendste Krise allerdings dürfte die Flüchtlingskrise von 2015 darstellen, die zu teilweise erheblichen innen- und außenpolitischen Spannungen führte. Die Flüchtlingskrise führte zur Ankunft von Hunderttausenden Flüchtlingen aus Syrien, Afghanistan oder dem Irak, wo die Menschen vor Bürgerkrieg, dem IS und (politischer) Unterdrückung und Folter flohen. Merkel entschied damals, die Grenzen für Geflüchtete offen zu halten. Während viele die Geste als humanitären Akt lobten, stieß die Entscheidung bei vielen anderen auf massive Kritik.

Würdigung und Kritik

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder lobte Merkel für ihre Lebensleistung und bezeichnete sie als "bedeutendste lebende politische Persönlichkeit in Deutschland".

Beglückwünscht wurde Merkel auch vom Bundespräsidenten Frank-Walter-Steinmeier, der die Kanzler-Wahl im Jahr 2009 gegen Merkel verloren hatte. Für Steinmeier sei Merkel ein "Vorbild und ein Markenzeichen unserer Demokratie". Ferner attestierte Steinmeier Merkel, den Weg des vereinten Deutschlands als Kanzlerin entscheidend geprägt zu haben.

Allerdings gab es bzgl. der ehemaligen Bundeskanzlerin durchaus auch kritische Töne zu vernehmen. Insbesondere Vertreter von SPD, Grünen und FDP waren - trotz viel Lob - der Meinung, dass Merkels Regierungszeit von Stagnation und dem Vorsatz, den Deutschen möglichst wenig zutrauen zu wollen, geprägt gewesen sei. Der heutige stellvertretende Fraktionschef der CDU, Jens Spahn, fand viele Worte des Lobs, nannte jedoch drei große Fehler, die Merkel seiner Meinung nach gemacht hätte.

So bemängelte Spahn Merkels Flüchtlingspolitik, den - aus heutiger Sicht - zu frühen Ausstieg aus der Kernenergie und dass man spätestens 2014 Russland gegenüber vehementer hätte auftreten müssen.

Unsere Fragen an Euch:

  • Wie bewertet Ihr die Regierungszeit der Ära Angela Merkel?
  • Welche Krisen hat sie gut gemeistert? Welche weniger gut?
  • Hätte Merkel heutige Konflikte, wie z.B. den Ukrainekrieg, besser / anders gehandhabt?
  • Würdet Ihr die ehemalige Kanzlerin heute gerne noch in der Politik sehen? Und wenn ja: In welcher Position?
  • Was sind Eurer Meinung nach die Vor- und Nachteile ihres konsensorientierten Führungsstils?
  • Inwieweit hat Merkels Regierungszeit Deutschlands Bild im Ausland geprägt / beeinflusst?
  • Hat Merkel die Rolle der (politisch starken) Frau in der Politik verändert?

Wir freuen uns auf Eure Antworten.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

Quellen:

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-07/angela-merkel-70-geburtstag-frank-walter-steinmeier-gerhard-schroeder

https://www.fr.de/politik/angela-merkel-geburtstag-70-jahre-feier-heute-fehler-migration-putin-russland-93190455.html

https://www.dw.com/de/angela-merkel-wird-70-sie-erntet-lob-und-kritik/a-69680451

https://www.spiegel.de/start/angela-merkel-wird-70-junge-generation-vermisst-ex-kanzlerin-a-9ae6a819-a141-4c7f-9b36-be9a5d33e1bf

...zum Beitrag

Diese Person hat unser Land krachend an die Wand gefahren. Ich sage voraus, dass das Urteil der Geschichte über sie im Rückblick verheerend ausfallend wird.

...zur Antwort
Meinung des Tages: Wie bewertet Ihr die Ergebnisse der Europawahl in Deutschland und habt ihr diese verfolgt?

Die Aufrufe zur Europawahl waren vielfältig – auf den Straßen, im Radio und auch auf Social Media ploppten immer wieder Erinnerungen auf. Ob nun diese Aufrufe oder die politisch angespannte Situation oder etwas anderes der Grund sind, darüber lässt sich vermutlich nur spekulieren, aber es steht fest: Die Beteiligung war deutlich höher als 2019. Dieses Jahr wählten 64,8 Prozent der Wahlberechtigten (zum Vergleich 2019: 57,2 Prozent). Die Ergebnisse sorgen für Jubel und lange Gesichter zugleich.

Vorläufige Ergebnisse

Noch sind die Ergebnisse vorläufig, eine klare Tendenz lässt sich allerdings erkennen. Die Union steht mit 30 Prozent als stärkste Partei da. Sie steigerte sich im Vergleich zu 2019 somit um 1,1 Prozent. Die zweitstärkste Partei nach der Union ist die AfD. Laut derzeitigem Stand erreichte die umstrittene Partei 15,9 Prozent und somit ihr bislang bestes Ergebnis bei einer bundesweiten Abstimmung. Zum Vergleich: 2019 erhielten sie 11 Prozent der Stimmen. Die SPD verlor einige stimmen und rutschte von 15,8 auf 13,9 Prozent, die Partei erhält somit das bisher schlechteste Ergebnis bei einer bundesweiten Wahl. Deutlich verloren haben die Grünen: Von 20,5 Prozent fielen sie auf 11,9 Prozent. Die FDP blieb beinahe gleich und erreichte 5,2 Prozent (2019: 5,4).

Die Linke erreichte 2,7 Prozent (2019: 5,5), die neue Partei BSW 6,2. Die Freien Wähler steigerten sich auf 2,7 Prozent (2019: 2,2). Deutlich an Zuspruch gewann auch die Partei Volt, welche 2019 noch 0,7, 2024 jedoch 2,6 Prozent erlangte.

Anders als Bundestags- und Landtagswahlen gibt es bei der Europawahl in Deutschland keine Sperrklausel – die Fünf-Prozent-Hürde entfällt somit.

Deutliche Unterschiede im Wahlverhalten

Erstmals durften dieses Jahr schon 16-jährige bei den Wahlen teilnehmen.

Die Union erlangte bei Wählern unter 25 lediglich 17 Prozent – zum Vergleich: Die Wähler 60+ gaben den Schwesterparteien 39 Prozent ihrer Stimmen.

Die zweitstärkste Partei u25 ist die AfD mit 16 Prozent (ü60: 12 Prozent). BSW, FDP und SPD landeten bei den Jungwählern im einstelligen Bereich (sechs, sieben und neun Prozent). Bei den älteren Wählern sieht es etwas anders aus: Die genannten Parteien erreichten in der Reihenfolge fünf, sieben und 20 Prozent. Etwas mehr Vertrauen setzten die Jungwähler in die Grünen im Vergleich zu den Wählern ü60: elf vs. neun Prozent bekam die Umweltpartei in diesen Gruppen. Im Vergleich zu 2019 erfuhr die AfD bei den Jungwählern einen deutlichen Zuwachs von 11 Prozentpunkten. Klarer Verlierer hingegen sind die Grünen – sie verloren 23 Prozentpunkte.

Auch die Gründe für die getätigte Wahl fiel unterschiedlich aus: Besonders bei den Wählern der AfD und der BSW wurde häufig „Wahlentscheidung erfolgte aus Enttäuschung“ angegeben: 44% der AfD-Wähler gaben diesen Grund an (Überzeugung wurde mit 51 Prozent angegeben), beim BSW gaben sogar 46 Prozent der Wähler Enttäuschung als Grund an (ebenfalls 51 Prozent Überzeugung).

Am überzeugtesten von der gewählten Partei scheinen die Grünenwähler gewesen zu sein, hier gaben 85 Prozent an, dass sie die Partei aus Überzeugung gewählt haben (Enttäuschung 12 Prozent). Auf Platz zwei landet die SPD, bei denen in 76 Prozent der Fälle Überzeugung die Motivation war (Enttäuschung in 21 Prozent der Fälle).

Gefragt wird auch nach dem Bildungsstatus der Wähler. Unterschieden wird hier in „Einfache“ und „Hohe“ Bildung. 39 Prozent der Union-Wähler verfügen über eine Einfache Bildung (Hohe Bildung: 26 Prozent). Bei der AfD gaben 20 Prozent an, eine Einfache Bildung zu haben, zehn Prozent eine Hohe.

Bei der SPD ist das Verhältnis 18 zu 13 Prozent (Einfach zu Hoch), bei den Grünen fünf zu 19 Prozent (selbe Reihenfolge).

Auch die wirtschaftliche Situation spielt eine Rolle: Klarer Sieger scheinen hier die Grünen zu sein, wenn es um die finanzielle Situation der Wähler geht – 92 Prozent gaben an, eine gute wirtschaftliche Situation zu haben, acht Prozent eine schlechte. Ähnlich ist es bei der FDP: Hier ist das Verhältnis 91 zu neun Prozent. Es folgt die Union mit 90 zu neun Prozent, die Schlusslichter bilden BSW und AfD-Wähler mit Verhältnissen von 78 zu 21 Prozent (BSW) und 70 zu 29 Prozent (AfD).

Ein weiterer Unterschied zeigt sich bei den Geschlechtern: Obwohl Männer und Frauen gleich häufig die Union wählen (je 30 Prozent), gibt es bei der AfD einen Unterschied: 19 Prozent der Männer entschieden sich für die Partei, bei den Frauen sind es ganze sieben Prozent weniger.

Im Osten Deutschlands war darüber hinaus ein anderes Bild zu sehen als im Westen: Die Union bekam hier nur 19,9 Prozent der Stimmen, die AfD hingegen 29 Prozent. Zum Vergleich: Im Westen bekam die Union 32,3 Prozent der Stimmen, die AfD nur 13,5 Prozent.

Unsere Fragen an Euch:

  • Wart Ihr gestern wählen oder bevorzugt Ihr Briefwahl?
  • Habt Ihr die Ergebnisse verfolgt?
  • Überraschen Euch die Resultate? Wie erklärt Ihr Euch die starken Unterschiede im Wahlverhalten? 

Wir freuen uns auf Eure Antworten!
Viele Grüße
Euer gutefrage Team

...zum Beitrag
Ich habe die Ergebnisse mit Spannung verfolgt, weil ...

Das Abschneiden der Parteien CDU, Grüne, AfD hat mich am meisten interessiert. Das Ergebnis spricht eine klare Sprache: Wir sind auf dem Weg zu einer Polarisierung. Dabei zieht die CDU den Großteil der gemäßigten Wähler auf sich, während die Ampel-Parteien - ganz besonders die Grünen - das einst in sie gesetzte Vertrauen deutlich eingebüßt haben. Der Gegenpol, die AfD, erreicht einen unglaublichen Wahlerfolg, was gerade angesichts der in den vorangegangenen Wochen hochgekochten Skandale sehr zu denken geben sollte.

Interessant ist, dass die Parteien, die laut der Darstellung der gf-Redaktion besonders auf "Überzeugungswähler" bauen konnten, zu den großen Wahlverlierern zählen: Grüne und SPD.

Ich weiß nicht, was sich die gf-Redaktion bei dieser Darstellung gedacht hat:

Zitat: "Die Union erlangte bei Wählern unter 25 lediglich 17 Prozent – zum Vergleich: Die Wähler 60+ gaben den Schwesterparteien 39 Prozent ihrer Stimmen.

Die zweitstärkste Partei u25 ist die AfD mit 16 Prozent (ü60: 12 Prozent)."

"Union lediglich 17 Prozent"? Soll dem unbedarften Leser unter Einsatz von Fettdruck der Sand in die Augen gestreut werden, dies sei wenig? Es ist die höchste Prozentzahl, die eine Partei in der Gruppe u25 erhielt! - Und die AfD erhielt mit 16 Prozent fast genauso viele Stimmen! Das auffällig enttäuschende Ergebnis der Grünen (11 Prozent) scheint in der Darstellung dagegen nicht dasselbe Gewicht zu haben.

Und warum wird einmal die ü60-Prozentzahl in Fettdruck angegeben (39 Prozent für CDU/CSU), das andere Mal aber in Dünndruck (12 Prozent für die AfD)? Will man vielleicht weniger hervortreten lassen, dass der AfD-Prozentsatz bei den Jungwählern deutlich höher liegt als bei den ü60-Wählern?

Ohnehin fragt es sich, was der prozentuale Vergleich zwischen u25 und ü60 eigentlich bewirken soll. Denn der Einfluss, den diese Prozentzahlen auf das Wahlergebnis schließlich haben, hängt natürlich von der Größe der Gruppen u25 und ü60 ab. Die bloße Angabe der Prozentzahlen könnte aber dem naiven Leser fälschlich suggerieren, dass es um einen Absolut-Vergleich der Wählerstimmen ginge. Man muss ja bedenken, dass das Umgehen mit Prozentzahlen nicht zum allgemeinen Wissensschatz vieler Leser gehört!

...zur Antwort

Wenn deine Funktion f die Form

f : x → a^x

(mit a>0) hat, so kannst du die positive Zahl a auf eindeutige Weise in der Form e^t mit einer reellen Zahl t schreiben, und dann gilt:

f(x) = a^x = (e^t)^x = e^(tx).

Die dabei benötigte Zahl t ist gerade die, die die Gleichung a=e^t erfüllt; das ist aber gerade der natürliche Logarithmus von a, d.h.: t = ln a. Also gilt:

f(x) = e^((ln a)x).

Will man also a^x als Potenz von e schreiben, muss man nur im Exponenten mit dem Faktor ln a multiplizieren (und natürlich die Basis a durch die Basis e ersetzen).

War es das, was du wissen wolltest?

...zur Antwort

Schau dir mal die vierte Gleichung von unten an: Die hast du richtig gelöst (2 Lösungen, -1 und 11). Das ist allerdings im wesentlichen eine "stinknormale" quadratische Gleichung.

Nun sieh dir aber mal die 5. Gleichung von unten an: Da ist doch klar, dass dafür die 11 keine Lösung sein kann, denn links steht nach Einsetzen von 11 etwas Negatives, rechts etwas Positives. Dagegen ist -1 eine Lösung.

Wie ist das passiert? Beim Übergang von der 5t-letzten zur 4t-letzten Gleichung hast du beide Seiten quadriert. Dabei kann es aber sehr wohl passieren, dass die Gleichung nach dem Quadrieren eine Lösung mehr hat als die Gleichung vor dem Quadrieren. Die Simpelgleichung x=3 beschreibt ja schon ihre einzige Lösung (3). Wenn du aber auf die Idee kommst, erst mal beide Seiten zu quadrieren, so erhältst du: x²=9. Und diese Gleichung hat eben nicht nur die Lösung 3, sondern auch die Lösung -3.

Deswegen bleibt die Lösungsmenge nach Quadrieren nicht unbedingt dieselbe. Du formst mit dem Quadrieren nicht einfach die bestehende Gleichung um, sondern machst aus dieser eine Gleichung mit eventuell größerer Lösungsmenge! Daher musst du die Lösungen, die du am Ende aus nach deinen Schritten erhalten hast, stets in die allererste Gleichung einsetzen, um zu verifizieren, dass sie diese tatsächlich auch lösen - und nicht zu denen gehören, die unerwünscht durch die Quadrierschritte hinzugekommen sind. (Du quadrierst ja bei deiner Herleitung sogar mehrfach!)

...zur Antwort

Du darfst nicht eine Menge mit einer Relation auf dieser Menge verwechseln: "Wäre also eine Relation auf den natürlichen Zahlen, egal wie sie definiert ist, nur dann eine totale Ordnung, wenn sie die gesamte Menge der natürlichen Zahlen umfasst?" ist daher keine sinnvolle Frage. Eine Relation auf der Menge N der natürlichen Zahlen "umfasst nicht N", sondern ist eine Menge von Paaren natürlicher Zahlen.

Ein gutes Beispiel ist die Relation "teilt" auf N; sie besteht genau aus den Paaren (a,b) (mit a,b in N), bei denen b ein Vielfaches von a ist; also z.B. (3,12), (5,100), (2,2), (2,4) ... - aber nicht z.B. (12,4), denn 4 ist kein Vielfaches von 12. Weder (5,9) noch (9,5) gehört zu der Relation, weil weder 9 ein Vielfaches von 5 noch 5 ein Vielfaches von 9 ist. Man sagt in solchen Fällen: 5 und 9 sind bezüglich der Relation unvergleichbar. Als Symbol für die Relation "teilt" ist üblich: | . Statt zu sagen, dass ein Paar (a,b) ein Element von | ist, sagen wir: "a teilt b" und schreiben dafür: a|b.

(Allgemein benutzt man bei einer Relation R häufig die Schreibweise "aRb" statt zu sagen: "(a,b) ist Element von R".)

Bezüglich | tritt offensichtlich ganz oft der Fall ein, dass zwei Zahlen a, b unvergleichbar sind.

Es gibt aber Relationen, bei denen das nie passiert: Ein sehr wichtiges Beispiel dieser Art ist "kleiner oder gleich" (geschrieben: <=). Denn bei zwei natürlichen Zahlen a,b gilt stets a <= b oder b <= a. Anders gesagt: Je zwei natürliche Zahlen sind bezüglich <= vergleichbar. (Es kann sogar beides gelten: a <= b und b <= a, und zwar ist das genau dann der Fall, wenn a = b gilt.)

So kommt es zu einer wichtigen Definition: Eine Ordnungsrelation heißt totale Ordnung, wenn bezüglich ihr je zwei Elemente der betrachteten Menge vergleichbar sind. (Der Begriff der partiellen Ordnung ist allgemeiner, schließt aber totale Ordnungen nicht aus! Es muss bei einer partiellen Ordnung nicht unbedingt zwei unvergleichbare Elemente geben.)

Wenn dir der Unterschied zwischen | und <= völlig klar ist, ist das schon ein großer Schritt vorwärts. Ein weiteres instruktives Beispiel: Betrachte die Menge {1,2,3} und bilde ihre Potenzmenge, also die Menge, deren Elemente die Teilmengen von {1,2,3} sind. Dann sei R die Menge aller Paare (A,B) solcher Teilmengen, bei denen A eine Teilmenge von B ist.

Zum Beispiel gehört ({1},{1,3}) zu R, ({2},{1,3}) jedoch nicht, auch ({1,3},{2}) nicht. Also sind {2} und {1,3} unvergleichbar bezüglich R. Die Relation R ist reflexiv, antisymmetrisch und transitiv, aber keine vollständige Ordnung.

...zur Antwort

Der Durchschnitt von X und Z spielt in der Tat die entscheidende Rolle hier.

Du kannst dir ja mal überlegen, welche Elemente davon zu (X\Y)\Z und welche davon zu X\(Y\Z) gehören.

Übrigens, bringt dich das Venn-Diagramm nicht auf die Idee, dass allgemein eine Inklusion zwischen (X\Y)\Z und X\(Y\Z) erfüllt ist?

...zur Antwort

Dann hast du also drei aufeinanderfolgende Zahlen,

k, k+1, k+2

Das Dreifache der mittleren ist 3(k+1)

Die Summe der beiden anderen ist k+k+2.

Und welche Beziehung soll nun zwischen 3(k+1) und k+k+2 gelten?

Stell' die Gleichung auf, die im Text beschrieben wird; sie ist ganz leicht zu lösen.

...zur Antwort

Ich empfände das als empfindlichen Verlust an Differenzierung unserer Sprache. Das "Du" ist reserviert für engere Bekanntschaften. Die Anrede "Du" für einen wildfremden erwachsenen Menschen steht für mich in der Nähe der Unverschämtheit.

Es gibt natürlich Bereiche, in denen die Anrede "Du" grundsätzlich üblich ist, z.B. in den meisten Internet-Foren; bestes Beispiel: gutefrage...

Wenn sich aber etwa in einem Supermarkt ein Angestellter herausnimmt, mich zu duzen, so verbitte ich mir das. In der Regel genügt das zum Umschalten auf das angebrachte "Sie". Wenn nicht, habe ich mir schon erlaubt, die Geschäftsleitung zu fragen, ob das in dem Betrieb jetzt die Regel sei.

...zur Antwort

Lass dich nicht in Zwänge versetzen von Religionsgemeinschaften, die Entscheidungen ihrer eigenen Konzile u.ä. für bindender halten als die Grundlage ihrer Religion.

Dass man über das Thema "Fasten" etwas differenzierter nachdenken sollte, entnimmt man z.B. in der Bibel der Stelle Markus 2, 18-20.

...zur Antwort

2 x 3,75 = 7,5.

Aber nun fehlt uns noch die Hälfte von 3,75.

Wenn es nur darum geht zu entscheiden, welcher der angegebenen Werte nur richtig sein kann, würde ich so vorgehen:

Die Hälfte von 3,75 ist jedenfalls kleiner als 2 (=Hälfte von 4). Also ist das Ergebnis kleiner als 7,5+2 = 9,5.

Wenn also einer der angebotenen Werte richtig ist, so kann es nur 9,375 sein.

(Ich glaube nicht, dass ihr im Kopf ausmultiplizieren oder in Brüche umwandeln sollt. Warum sonst die verschiedenen "Ergebnisangebote"?)

...zur Antwort

Mir scheint, dir ist nicht klar, wie sich der Beweisaufbau ändert, wenn man statt gleichmäßiger Konvergenz beweisen soll, dass eine Funktionenfolge nicht gleichmäßig konvergiert.

Wenn eine Definition mit einem Allquantor ("für alle ε>0 ...") beginnt, beginnt der (direkte) Beweis mit: "Sei ε>0 (gegeben)".

Die Negation jener Definition beginnt aber mit einem Existenzquantor ("es gibt ein ε>0 ..."). Daher muss ein (direkter) Beweis dafür beginnen mit: "Ich setze (oder wähle) ε:= ... ").

Der erstgenannte Beweisbeginn käme z.B. für einen Beweis gleichmäßiger Konvergenz zum Zuge. Der zweite käme zum Zuge, wenn man zeigen will, dass keine gleichmäßige Konvergenz vorliegt. Denn dazu muss man die definierende Bedingung fehlerfrei :-) negieren, und die Negation wird die Behauptung.

(Vielleicht weißt du das auch, aber deine Nachfrage zeigt, dass du mit den Quantoren noch auf Kriegsfuß stehst. Glaub' mir: Solange das so ist, bekommst du keinen Beweis in der Analysis hin! Du musst dir genau klarmachen, wie man eine komplett mit allen Quantoren geschriebene Behauptung beweisen muss und wie man eine solche mit Quantoren geschriebene Aussage negiert. Das muss man gnadenlos oft gemacht haben, damit es in Fleisch und Blut übergeht. Sonst läuft nix...)

Übrigens, dass der Aufschrieb der Beweise so beginnen muss, wie oben angegeben, heißt auf gar keinen Fall, dass man etwa die Beweise auch in dieser Reihenfolge finden müsse! Im Beweis scheinen gewisse Setzungen "vom Himmel zu fallen" ("Man wähle (setzte) δ:=..." ist typisch). Allermeistens kommt man beim Finden eines Analysis-Beweises erst ganz spät darauf, wie man das gewünschte δ zu setzen hat! Und doch ist die Setzung im Beweis bereits sehr früh gefordert.

...zur Antwort

Der Term a * e^(-x) = a/(e^x) geht für x → unendlich gegen 0 (Den Grund wirst du wissen?!). Wohin geht also h(x) für x → unendlich ?

...zur Antwort