Im Prinzip sollte das so machbar sein, aber ich fürchte, dass das energetisch nicht ausreichend ist, um eine signifikante Kühlung zu erreichen. Ich rechne einmal mit 10 L Sole, beispielsweise Alkohol/Wasser und nehme eine spezifische Wärmekapazität von optimistisch 4 kJ/kgK an. Diese auf -20 °C gekühlt und auf +20 °C erwärmt liefert ein ΔT von 40 K. Das ergibt dann einen Energieinhalt von

Q = 4 kJ/kgK * 10 kg * 40 K = 1600 kJ

Das sind rund 0,444 kWh. Unter der Annahme, dass diese Wärmemenge innerhalb einer Stunde von der Luft in die Flüssigkeit transportiert wird, ergibt sich so eine Kälteleistung der Anlage von 444 W. Verglichen mit meiner Splitanlage, die eine Kälteleistung von 2,5 kW hat, ist das selbst optimistisch gerechnet weniger als 20 %. Und dafür müsste stündlich ein neuer Kanister gefüllt mit 10 L Sole von - 20 °C zur Verfügung stehen. Das ist mit einer Kühltruhe nicht zu machen und ziemlich wenig praktikabel. Ich vermute daher, dass die Effektivität nur homöopathische Dimensionen erreicht.

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Derartige Reaktionen sind Gleichgewichtsreaktionen und unterliegen dem Massenwirkungsgesetz. Hier kann man argumentieren, dass das Gleichgewicht völlig auf der Seite der Carbonsäure und der HCl liegt. Carbonsäurechloride werden bereits durch Wasser problemlos vollständig hydrolysiert.

R-CO-Cl + H2O --> R-CO-OH + HCl

Auch lässt sich die Reaktion als nukleophile Substitution am Carbonyl-C auffassen. Im vorliegenden Fall ist die Abgangsgruppe das Hydroxy-Ion, was eine lausige leaving group ist. In Alkoholen oder auch Carbonsäuren ist diese nicht ohne weiteres durch ein Chlorid-Ion ersetzbar. Anderenfalls wäre die Herstellung von methanolischer HCl oder einer Kochsalz-Alkohol-Kühlmischung nicht möglich.

Als weiteres Argument lässt sich anführen, dass aus Salzen schwacher Säuren, die Säure durch eine stärkere Säure ausgetrieben wird. Beispiel:

H2SO4 + NaCl --> NaHSO4 + HCl

Das ist eine beliebte Methode, im Labormaßstab trockenes HCl-Gas herzustellen. Ebenso, wie starke Säure die schwächere verdrängt, so verdrängt die stärkere Base OH⁻ die schwächere Cl⁻ aus ihrer ursprünglichen Verbindung.

HCl + OH⁻ --> H2O + Cl⁻

und

R-CO-Cl + OH⁻ --> RCO-OH + Cl⁻

Das läuft praktisch nur in der angegebenen Richtung und nicht umgekehrt.

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E = ε * c * d

ε = molarer Extinktionskoeffizient [L/(mol *cm)]

c = molare Konzentration [mol/L]

d = Schichtdicke [1 cm]

ε = E/(c * d)

ε = 1,0/[(1,486 * 10⁻⁴ g/L/(138 g/mol)) * 1 cm] = 928670 L * mol⁻¹ * cm⁻¹

λmax = 233 nm

Aber... wie an Position 3 der Verbindung, also an ein C der Doppelbindung 2 Methylgruppen Platz haben sollen, ist schon sehr mysteriös.

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Wasserglas kann die Druck- und die Zugfestigkeit des Betons erhöhen. Es reagiert chemisch mit Calciumhydroxid, einem Produkt der Zementhydratation, und bildet zusätzliches Calciumsilikathydrat, das zur Festigkeit des Betons beiträgt. Es verbessert die Wasserbeständigkeit des Betons, indem es die Porosität reduziert und die Bildung einer wasserabweisenden Schicht fördert. Dies verringert die Wasseraufnahme und erhöht die Lebensdauer des Betons in feuchter Umgebung. Dadurch wird die Durchlässigkeit des Betons gegenüber Wasser und anderen Flüssigkeiten erheblich reduziert. Dies kann helfen, die Betonoberfläche vor Schäden durch chemische Angriffe oder Frost-Tau-Zyklen zu schützen. Vor allen Dingen wirkt Wasserglas als Abbindebeschleuniger, wenn eine schnelle Festigkeitsentwicklung erforderlich ist, wie z.B. bei Reparaturen oder bei Betonarbeiten bei niedrigen Temperaturen.

Vorsicht bei der Dosierung, das kann auch schnell mal unerwünschte Effekte haben, wenn es zuviel des Guten ist. Leider kann ich mich nicht mehr an die empfohlene Zusatzmenge erinnern. Bin zwar kein ausgewiesenerer Betonspezialist, habe aber vor langer Zeit einmal bei einem Hersteller von Bauchemie in der Entwicklung gearbeitet.

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Rechts sind Chlormoleküle Cl2 durch zwei verbundene Kreise schematisch dargestellt. Man hätte hier auch in jeden Kreis "Cl" schreiben können. Das könnte für Verwirrung sorgen, da es freie Cl-Atome in Lösung so nicht gibt. Folglich hat man eben Cl2 reingeschrieben, damit klar ist, dass hier Chlor(gas) entsteht.

Bei der Nennung von Chlorid weiß der geneigte Lernende, dass hiermit immer das Cl⁻ gemeint ist und negative Teilchen sind nun mal Anionen. Kupfer oder Metalle im Allgemeinen treten gewöhnlich immer elementar oder positiv geladen auf. Daher sind es grundsätzlich Kationen und niemals Anionen, Es ist also entbehrlich z.B. Kupferkation zu schreiben, falsch ist es aber nicht. Kation übrigens ohne "h".

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Ein schwach-saurer Ionenaustauscher funktioniert über an einen Träger immobilisierte Carboxylat-Gruppen. Die stark-sauren über Sulfonate. Die Glykierung von Hämoglobin sollte meines Erachtens keinen Einfluss auf die Bindung an einen schwach-sauren Ionenaustauscher haben, wenn dabei keine Ladungsänderung erfolgt. Aber vielleicht ändert sich die Ladung des Hämoglobins bei der Glykierung. Das weiß ich nicht, dann könnte eine Trennung möglich sein.

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Wasserstoff und Chlorwasserstoff werden genau so behandelt, wie die anderen Gase auch. Allerdings ist HCl ein sehr polares Molekül und die Behandlung als ideales Gas eine grobe Näherung. Da aber keine sonstigen Angaben vorhanden sind, bleibt auch für HCl nur die Rechengrundlage das molare Volumen von 22,4 L/mol.

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Es gibt da einfache Möglichkeiten in einem einfachen Handversuch herauszufinden, in welchem Sprit Ethanol verwendet wird.

  1. Ethanol ist mit Wasser in jedem Verhältnis mischbar. Man fülle ein Reagenzglas zur Hälfte mir Sprit und markiere mit einem Edding den Füllstand an der Glaswand. Dann füge man etwa 2 mL Wasser hinzu, verschließe das RG mit einem Stopfen und schüttele den Inhalt kräftig ca. 30 Sekunden durch. Dabei sollte sich das Ethanol aus dem Kohlenwasserstoffgemisch in die Wasserphase überführen lassen. Wenn das funktioniert, sieht man bei E10 eine Phasengrenze, die unter der angebrachten Markierung liegt. Falls nicht, ist es reiner Kohlenwasserstoff.
  2. Falls man etwas Natrium zur Verfügung hat, sollte es mit dem Ethanol in E10 eine Reaktion geben, wobei Wasserstoffgas und Alkoholat gebildet wird. Reine Kohlenwasserstoffe reagieren nicht.
  3. Mit wasserfreiem Calciumchlorid sollte sich das Ethanol quasi darin "lösen" und eine "schlammige" Masse ausfallen.
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Schlichtweg erschreckend, schockierend und höchst beunruhigend. Für mich ist es ein Indiz dafür, dass sich die Menschen der ehemaligen DDR immer noch nicht als gleichwertig im wiedervereinigten Deutschland gewürdigt fühlen. Das ist zwar nach nunmehr 30 Jahren für "Westler" schwer nachvollziehbar, aber nichtsdestoweniger für viele zutreffend. Auch hat die Abschottung über Jahrzehnte in der DDR möglicherweise eine gewisse Xenophobie induziert, die sich in Pegida und "wir sind das Volk" artikuliert. Und auch sind die Russen erst seit 1994 aus der DDR raus, was eine gewisse "Verbundenheit" mit der ehemaligen Siegermacht erklären kann. Ich glaube nicht, dass alle Wähler der AfD im Osten Nazis sind, wobei der Begriff leider aktuell sehr inflationär verwendet wird.

Aber gleichwohl bin ich besorgt über die Tendenzen. 33 nicht mehr lange hin. Offenbar lernen das die Kinder in den Schulen nicht mehr in ausreichendem Umfang, was die Herrschaft der Rechtsradikalen im letzten Jahrhundert an Unheil angerichtet hat. Fehler zu machen, ist verzeihlich, sie zu wiederholen nicht,

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Das ist nicht ganz so einfach, da beide Disaccharide 1,4-glycosidisch verbundene Einfachzucker sind und in der offenen Form eine freie Aldehydfunktion haben, die reduzierend wirkt. Nasschemische Verfahren mit spezifischen Reagenzien kenne ich hierzu auch nicht. Das Mittel der Wahl dürfte sein, die unbekannte Probe sauer in die Monosaccharide zu hydrolysieren. Maltose liefert dabei 2 Glucosen, Laktose liefert Glucose und Galactose. Anschließend bietet sich ein chromatographisches Verfahren für den Nachweis an, z.B. die HPLC.

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Nein, eine Standardaddition wird einer zu untersuchenden Probe zum Zwecke der Wiederfindungsrate zugesetzt. Damit kompensiert man rechnerisch die Verluste des Zielanalyten, die während der Lagerung, der Aufarbeitung oder durch sonstige Umstände eintreten. Man vergleicht dabei die Messergebnisse der gespikten Probe mit der nicht-gespikten.

Wenn die Konzentration in der Probe geringer ist als der Messbereich eines Tests angibt, dann bleibt ohne Aufarbeitung der Probe nur die Aussage, dass im Beispiel die Nitratkonzentration nicht nachweisbar ist, Bestimmungsgrenze 10 mg/L. Ansonsten muss die Probe so aufgearbeitet werden, damit man im Messbereich des Testes messen kann.

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Wenn sie schon 21 Jahre alt ist, wird sie vermutlich sterben. Das ist für Kornnattern ein wirklich biblisches Alter.

"Kornnattern (Pantherophis guttatus) haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von etwa 10 bis 15 Jahren in Gefangenschaft, wenn sie gut gepflegt werden. Mit optimaler Pflege, einschließlich einer geeigneten Ernährung, einem gut ausgestatteten Lebensraum und regelmäßiger tierärztlicher Kontrolle, können sie sogar bis zu 20 Jahre alt werden. In freier Wildbahn ist ihre Lebenserwartung aufgrund von Raubtieren, Krankheiten und anderen Umweltfaktoren normalerweise kürzer."

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Organische Lösungsmittel können Kunststoffe an- und auflösen. Daher ist prinzipiell bei deren Verwendung Vorsicht geboten und man testet das vorher am besten an einer unauffälligen Stelle. Nun ist Ethanol ein Lösungsmittel, welches in dieser Beziehung eher unkritisch ist, insbesondere, wenn es mit Wasser verdünnt angewendet wird. Falls der Behälter aus Polyethylen oder Polypropylen besteht, gibt es keine Probleme und auch die meisten sonst gebräuchlichen Kunststoffe sind bei der angegebenen Konzentration stabil. Ich sehe da eigentlich kein Risiko für eine Beschädigung.

Bitte beachten, die Wirkung von Desinfektionsmitteln ist auch eine Frage der Kontaktzeit. Also ruhig die Alkohollösung ein paar Minuten einwirken lassen und nicht sofort trocken wischen. Aber warum man den Wasserbehälter desinfizieren muss, erschließt sich mir nicht. In dem über Aktivkohle gefilterten Wasser sollten keine Mikroorganismen wachsen. Erstens werden sie aus dem ohnehin nahezu sterilen Leitungswasser abgefiltert und auch die Substrate, die für ein Keimwachstum nötig sind, werden an der Aktivkohle entfernt. Dann auch noch mit Alkohol zu desinfizieren ist echt der totale Overkill, wo es nicht zu killen gibt.

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Wundbenzin ist eine niedrig-siedende Petroletherfraktion. Von daher solle es relativ ähnliches Verdunstungsverhalten zeigen. Wenn man das Lösungsmittel bei Raumtemperatur mit einem Ventilator abbläst, kühlt es sich schnell sehr stark ab. Dabei kann die Luftfeuchte der Umgebung kondensieren und nach einer Weile hat man auch Wasser am und im Gefäß.

Mir ist übrigens nicht klar, warum 0,5 L einfach so verdampfen lässt. Wozu soll das gut sein, wenn man nicht vor etwas damit extrahiert hat?

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Ethansäurepropylester und Propansäureethylester unterscheiden sich dummerweise nur um 3 K bei den Siedepunkten. Das kann man destillativ nicht trennen. Analytisch gelingt das mittels Gaschromatographie. Präparativ geht es auch mit entsprechend groß dimensionierten Trennsäulen per GC oder HPLC.

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Ob neu oder nicht, pH-Messgeräte/Sensoren/Elektroden müssen regelmäßig kalibriert werden. Dazu verwendet man üblicherweise Pufferlösungen mit pH 4,0, 7,0 und manchmal auch 9,0, je nachdem, in welchem pH-Bereich man genau messen möchte (sauer oder basisch). Ein ordentliches Messgerät kostet auch schnell mal ein paar Hunderte. Und die Elektrode bedarf sorgfältiger Pflege und wird normalerweise in 3 M KCl-Lösung aufbewahrt. Insbesondere für sehr elektrolytarmes Wasser gibt es spezielle Elektroden. Auch Temperaturschwankungen haben Einfluss auf die Messergebnisse.

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1) 1,2-Butandiol Racemat

2) 2,3-Dibrombutan meso-Form, da Transaddition wegen cyclischem Bromonium-Ion

3) 2,3-Butandiol mit cis-ständigen Hydroxygruppen, meso-Form

4) 1,2-Dibromhexan Racemat

5) 3-Methylhexan-2,3-diol racemische Diastereomere

Die Reaktionsprodukte für die Hydroxylierungen 3) und 5) sind recht spekulativ, da keine Reaktionsbedingungen angegeben sind. Die Umsetzung mit saurem Permanganat führt unter Umständen auch zur C=C-Spaltung. Dann sähen die Produkte bei Gl. 5) wie folgt aus:

5a) 2-Pentanon + Essigsäure

Und Vorsicht bei meiner Stereochemie, da bin ich nicht mehr in der Übung!

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