Die allermeisten Spinnen haben wirklich sehr schlechte Augen, bei Spinnen wie Vogelspinnen geht das so weit, dass die Spinne mit den Augen gerade mal hell/ dunkel unterscheiden kann (ist auch bei den meisten Netzbauenden Spinnen so).
Die meisten Spinnen jagen dadurch, dass sie über extrem empfindliche Härchen, die vor allem an den vorderen zwei Beinpaaren sitzen, aber eigentlich am ganzen Körper verteilt sind die Vibrationen erspüren, die ein Beutetier oder auch ein Feind an dem Untergrund und in der Luft verursacht.
Diese Vibrationen bzw. Schwingungen in der Luft werden wahrgenommen und dann zu einem 3-dimensionalen Bild zusammengesetzt, mit dem die Spinne dann recht genau die Größe, Geschwindigkeit und Richtung des Objekts kennt (eigentlich ähnlich wie ein Sonar funktioniert, nur ohne "Sender").
Ein Beispiel dafür kann ich immer beobachten, wenn ich meine Avicularia versicolor mit Fliegen fütter; die Spinne hat so gut wie keinen (zumindest für die Jagd sinnvollen) Sehsinn, kann aber trotzdem eine Fliege aus der Luft schnappen.
Das macht es natürlich relativ einfach für die Spinne im dunkeln zu jagen, da sie sich nicht auf ihre Augen verlassen muss; dazu kommt noch, dass nachts in der Regel viel weniger Fressfeinde aktiv sind, daher ziehen es die meisten Spinnen vor nachts 'unterwegs' zu sein.
Hindernisse usw erkennen die Spinnen dann eben in dem Moment in dem sie diese berühren; also um festzustellen ob es sinnvoll ist irgendwo lang zu gehen muss die Spinne es 'ausprobiert' haben.
Es gibt natürlich da auch Ausnahmen, z.B. Springspinnen haben einen extrem guten Sehsinn; Wolfspinnen verwenden neben ihren Haaren auch ihre Augen, die recht gut darin sind auch wenns mal dunkler ist zu funktionieren.