Dies eine zweischneidige Angelegenheit ist.
Ein Film ist ein Kunstwerk, und zwar eines, bei dem unterschiedlichste Künste (Bühnenarrangement, Schauspielerei, Abbildung, Dialoge, Geräuschkulisse, Musik usw. [schau Dir mal einen Nachspann an] miteinander verwoben, geradezu balletartig aufeinander abgestimmt sind. Nimm eine Komponente heraus oder verändere sie, und Du hast ... einen anderen Film.
Dies gilt natürlich auch für Dialoge. Nun werden Dialoge oft naiv für puren Informationstransport gehalten ... Sie sind im Film aber eine in das Gesamtkunstwerk "Film" eingebettete Kunst. Sie haben Klang, Ausdruck, (kulturelle) Anspielungen, Wortwahl, Wortspiel und sind in manchen besonders gelungenen Fällen sogar selbst eine Art ... Musik, mit Rhythmus und allem Drum und Dran. Die Dialogkunst leitet sich nämlich von der viel älteren des Theaters, genauer des Stücks, des ... Drehbuchs ab.
Nun sagen insbesondere diejenigen, die einer bestimmten Fremdsprache mächtig sind, gerne, die Originalsprache im Film sei besser. Aus durchschaubaren Gründen, und es liegt auch eine gewisse Stolzbekundung darin, zumal diese Wahl die nicht der entsprechenden Sprache Kundigen ausschließt - sowas nennt man eigentlich "elitär". Mal ganz abgesehen davon, dass es etwas ganz Anderes ist, in der Schule beispielsweise ... Englisch gelernt zu haben, als einen nicht synchronisierten Film auf Englisch tatsächlich zu verstehen. So.
Wenn man nun Filmdialoge übersetzt, sichert man dem Film durch Synchronisation(en) eine bessere internationale Vermarktung. Der Kritiker der Synchronisation aber schlägt dabei die Hände über dem Kopf zusammen und sagt z.B. "Marlon Brando und diese Stimme geht gar nicht" oder "Wo ist der schöne Gag aus der Originalversion geblieben?" Er sagt auch: "Das versteht in Dubai kein Mensch" oder aber - völlig banal - "Das hieß im Original aber ganz anders".
Eine Zwischenlösung für das interkulturelle Problem scheinen Untertitel zu sein, aber wer das ausprobiert, stellt bald fest, dass er den Film mehr zu lesen versucht, als ihn zu sehen.
Wählst Du nun die von Dir angedeutete Lösung, den Film zweimal (synchr./orig.) anzusehen, ist das eine zweifellos aufwändige, jedoch sehr saubere Lösung des Problems, aber das tun wohl die Wenigsten. Und Du kannst bei dem Experiment bedenken, dass es beim zweiten Sehen das erste Mal ist, dass Du diesen Film zum zweiten Mal siehst. Etwas Anderes geht nämlich nicht. :)
Viel Spaß.